Bóly

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Bóly
Wappen von Bóly
Bóly (Ungarn)
Bóly (Ungarn)
Bóly
Basisdaten
Staat: Ungarn Ungarn
Region: Südtransdanubien
Komitat: Baranya
Kleingebiet bis 31.12.2012: Mohács
Kreis: Bóly
Koordinaten: 45° 58′ N, 18° 31′ OKoordinaten: 45° 58′ 2″ N, 18° 31′ 6″ O
Fläche: 25,34 km²
Einwohner: 3.819 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte: 151 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+36) 69
Postleitzahl: 7754
KSH-kód: 33154
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021)
Gemeindeart: Stadt
Bürgermeister: József Hárs[1] (parteilos)
Postanschrift: Rákóczi Ferenc u. 3
7754 Bóly
Website:
(Quelle: Localities 01.01.2022. bei Központi statisztikai hivatal)

Bóly (ehemals Németbóly, deutsch Bohl)[2] ist eine ungarische Stadt im gleichnamigen Kreis im Komitat Baranya.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bóly liegt im südlichen Teil Ungarns, 13 Kilometer westlich von Mohács und 25 Kilometer südöstlich der Stadt Pécs. Nachbargemeinden sind Szajk, Nagynyárád, Töttös und Borjád.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Siedlung 1421 mit dem Namen Bool. Grundbesitzer waren die Familien Batthyány und Neipperg, später Montenuovo, sowie der Bischof von Pécs. Im Jahr 1731 siedelten sich die ersten deutschen Familien im Ort an.[3][4][5] 1900 wurde Bóly zur Großgemeinde.

In der Gemeinde befindet sich die Familiengruft der Batthyány und Montenuovo. Hier wurde 1927 der letzte Obersthofmeister von Kaiser und König Franz Joseph I., Fürst Alfred von Montenuovo, nach seinem Tod in Wien beigesetzt.[4]

Die meisten der deutschstämmigen Familien wurden 1946 enteignet und nach Deutschland ins Bundesland Hessen zwangsausgesiedelt. Bis 1950 trug der Ort den Namen Németbóly[2] (Deutsch-Bohl).

Im Jahr 1997 wurde Bóly zur Stadt erhoben.

Schloss Batthyány in Bóly
Mausoleum Batthyány-Montenuovo in Bóly

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 31. März 2010 ist Bóly von Budapest und von Pécs über die Autobahnen M6 und M60 erreichbar. Die Stadt ist angebunden an die Eisenbahnstrecke von Pécs nach Mohács. Sowohl Bòly selbst als auch die Umgebung verfügt über gut ausgebaute Radwege.

Schule und Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bóly verfügt über eine Grundschule, die (wie in Ungarn allgemein üblich) die Klassenstufen 1 bis 8 abdeckt. Die Schule nennt sich "Általános Iskola és Alapfokú Művészeti Iskola", oder auf Deutsch "Grund- und Kunstschule" und deckt neben dem normalen Unterrichtsstoff der entsprechenden Klassenstufe als weiteren Schwerpunkt Musik(instrumente).[6]

Wirtschaft, Infrastruktur und Stadtbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schloss Batthyány wird heute als Behinderteneinrichtung benutzt und ist eines der größten Arbeitgeber vor Ort.[5]

In Bóly befindet sich ein großes Landwirtschaftskombinat (Bólyi Mezögazdasági RT.). Derzeit entsteht ein großes Gewerbegebiet mit über 1000 Arbeitsplätzen.

Prägend für das Stadtbild Bólys sind neben dem großen, zentralen Stadtpark die besonders in den Randgebieten der Stadt präsenten, zahlreichen Weinkeller. Viele von ihnen dienen neben der Herstellung des lokalen Weines auch als Location für festliche Anlässe oder wurden zum Zwecke des Tourismus in "vollwertige" Unterkünfte für Besucher umgebaut. Das heißt, sie verfügen über eine entsprechende Einrichtung wie Schlafgelegenheiten, eine Küche und vor allem Sanitäranlagen, die teilweise denen einer Ferienwohnung gleichen.

Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Umgebung von Bóly ist geprägt von Landwirtschaft und vom Weinbau. Sie liegt nur wenige Kilometer vom Weinbaugebiet Villány-Siklós entfernt. Bóly liegt auch an der Weißweinstraße MohácsVillány (Fehérbórút). Seit 2008 existiert auch eine Radwegverbindung nach Villány.

Die Grund- und Kunstschule in Bóly

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bóly – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadtverwaltung. In: Stadt Bóly. Abgerufen am 14. April 2020 (ungarisch).
  2. a b Magyarország helységnévtára: Bóly. Központi Statisztikai Hivatal, abgerufen am 31. Januar 2021 (ungarisch).
  3. Bóly/Bohl – Deutsche Spuren entlang der Donau – reisen, begegnen, erleben. In: Stiftung Donauschwäbisches Zentralmuseum. Abgerufen am 14. April 2020.
  4. a b Boly Bool Deutschbohl Németbóly. In: Ungarisches Bildungsarchiv für E-Books und Medien „Erbe-Kultur“ („Örökség-Kultúra“: Oktatási E-Könyv- és Médiatár). Abgerufen am 14. April 2020.
  5. a b Die Geschichte der Stadt Bóly. In: Stadt Bóly. Abgerufen am 14. April 2020.
  6. Bólyi Általános Iskola és Alapfokú Művészeti Iskola. Abgerufen am 8. Januar 2021.