Jules Amédée Barbey d’Aurevilly

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Jules Barbey d’Aurevilly (ohne Jahr)

Jules Amédée Barbey d’Aurevilly (* 2. November 1808 in Saint-Sauveur-le-Vicomte (Département Manche); † 23. April 1889 in Paris) war ein französischer Schriftsteller und Moralist.

Jules Barbey d’Aurevilly arbeitete als Literatur- und Kulturkritiker für verschiedene konservative Zeitungen. Er wurde im 20. Jahrhundert oft als Vorläufer von François Mauriac und Georges Bernanos angesehen. Er war Monarchist und überzeugter Katholik. Besonders stark sind seine Werke dort, wo er von Leidenschaften getriebene Sünder charakterisiert. Dazu bediente er sich einer visionären, metaphernreichen Sprache. Jules Barbey d’Aurevilly kritisierte in scharfer Weise die Entwicklungen der Moderne und wandte sich immer wieder gegen den literarischen Realismus, obwohl er ihn praktizierte.

Paul Bourget beschreibt ihn als Träumer mit einem vorzüglichen Sinn für Visionen, der in seiner Arbeit einen Schutz von der andersartigen Welt jener Tage suchte und fand. Jules Lemaître, ein weniger wohlgesinnter Kritiker, fand in den außerordentlichen Verbrechen seiner Helden, seinen reaktionären Ansichten sowie seinem Dandyismus und Snobismus eine übertriebene Anlehnung an Lord Byron. 1867 lernte Barbey d’Aurevilly Léon Bloy kennen, der sein Sekretär wurde.

Er war auf dem Friedhof Montparnasse beerdigt, bis seine Gebeine im Jahr 1926 auf den Friedhof seiner Heimatstadt in der Normandie überführt wurden.

Barbey d’Aurevilly ist ein außerordentliches Beispiel der Exzentrizität, derer die Romantiker fähig waren. Er gab sich den Hauch der Aristokratie und verschleierte seine Vergangenheit, obwohl seine Abstammung gutbürgerlich war und er wohlbehütet herangewachsen war.

Werke (Auswahl)

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Le diable dupé par les femmes, Illustration zu Les Diaboliques (Radierung von Felicien Rops)
Briefe
  • Lettres de Jules Barbey d'Aurevilly à Léon Bloy. Mercure de France, Paris 1902.
Prosa
Werkausgabe
  • Ausgewählte Essays in Einzelbänden. Matthes & Seitz, Berlin 2006–2014.
  1. Freiheit des Geistes rührt von Niedertracht. 2008, ISBN 978-3-88221-702-5. (mit Essays von Anatole France und Paul Bourget)
  2. Über das Dandytum und über Beau Brummel. 2006, ISBN 3-88221-878-9.
  3. Gegen Goethe. 2006, ISBN 3-88221-869-X.
  4. Die alte Maitresse („Une vieille maïtresse“). 2008, ISBN 978-3-88221-703-2.
  5. Der Chevalier des Touches. Übersetzt von Caroline Vollmann und Gernot Krämer. 2014, ISBN 978-3-88221-622-6.
Theater
  • Patrick Courtois: La vengeance d’une femme. 2004.
Film
  • Philippe Berthier: Barbey d'Aurevilly et la modernité. Champion, Paris 2010, ISBN 978-2-7453-2013-1.
  • Jean Canu: Jules Barbey d’Aurevilly. Robert Laffont, Paris 1945.
  • Catherine Boschian-Campaner, Barbey d’Aurevilly. Seguier, Paris 1989, ISBN 2-87736-027-X.
  • Christina Lécureur: Barbier d’Aurevilly. L’ensorcelé du cotentin. Editions Moyellan, Paris 2007, ISBN 978-2-35074-089-8.
  • Naomi Lubrich, Mord und Mode. Jules Barbey d'Aurevilly, Herbert Spencer und tragbare Trophäen, in: Romanische Zeitschrift für Literaturgeschichte/Cahiers d’Histoire des Littératures Romanes, 38:3/4, 2014, S. 293–318
  • Michel Lécureur: Barbey d’Aurevilly. Le Sagittaire. Fayard, Paris 2008, ISBN 978-2-213-63325-1.
  • Marie-François Melmoux-Montaubin: Barbey D’Aurevilly. Memini, Paris 2001, ISBN 88-86609-32-9.
  • Susanne Rossbach: Des Dandys Wort als Waffe. Dandyismus, narrative Vertextungsstrategien und Geschlechterdifferenz im Werk Jules Barbey d’Aurevillys. Niemeyer Verlag, Tübingen 2002, ISBN 3-484-55038-4.
  • François Taillandier: Un réfractaire - Barbey d’Aurevilly. Bartillat, Paris 2008, ISBN 978-2-84100-441-6.
  • Jean-Pierre Thiollet: Barbey d’Aurevilly ou le triomphe de l’écriture. Pour une nouvelle lecture de „Un prêtre marié“ (= Écrivains & Normandie. 2). H & D Editions, Paris 2006, ISBN 2-914266-06-5.
  • Jean-Pierre Thiollet: Carré d’Art. Barbey d’Aurevilly, Lord Byron, Salvador Dalí, Jean-Edern Hallier. Anagramme éditions, Croissy-sur-Seine 2008, ISBN 978-2-35035-189-6.
  • Cotentin: Barbey d'Aurevillys rauhe Heimat. Regie: Betty Lachguer, Arte, Frankreich 2021
Wikisource: Jules Barbey d’Aurevilly – Quellen und Volltexte (französisch)
Commons: Jules Amédée Barbey d'Aurevilly – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. die Erstausgabe wurde 1851 wegen der enthaltenen Unmoral angegriffen
  2. Ein Roman über aufbegehrende Royalisten, die unter den normannischen Landarbeitern gegen die erste Republik protestieren.
  3. Erstausgabe von 1874; eine Sammlung von Erzählungen, von denen jede die Geschichte einer Frau erzählt, die Gewaltakte, Verbrechen oder Rache verübt.