Limpach (Fluss)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Limpachtal)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Limpach
Oberlaufname: Schwarzbach
Der Limpach unterhalb von Kräiligen bei Bätterkinden

Der Limpach unterhalb von Kräiligen bei Bätterkinden

Daten
Gewässerkennzahl CH: 796
Lage Kanton Bern, Kanton Solothurn; Schweiz
Flusssystem Rhein
Abfluss über Emme → Aare → Rhein → Nordsee
Quelle im Waldstück Schatthole bei Ottiswil
47° 4′ 46″ N, 7° 20′ 58″ O
Quellhöhe 545 m ü. M.[1]
Mündung bei Bätterkinden in die EmmeKoordinaten: 47° 9′ 36″ N, 7° 32′ 47″ O; CH1903: 608168 / 223239
47° 9′ 36″ N, 7° 32′ 47″ O
Mündungshöhe 456 m ü. M.[1]
Höhenunterschied 89 m
Sohlgefälle 4,6 ‰
Länge 19,3 km[1]
Einzugsgebiet 78,4 km²[1]
Abfluss am Pegel Kyburg-Buchegg[2]
AEo: 72,9 km²
NNQ (2013)
MNQ 2013–2017
MQ 2013–2017
Mq 2013–2017
MHQ 2013–2017
HHQ (2017)
90 l/s
720 l/s
930 l/s
12,8 l/(s km²)
1,48 m³/s
38,61 m³/s

Der Limpach ist ein rund 19 Kilometer langer linker Nebenfluss der Emme in den Schweizer Kantonen Bern und Solothurn. Er entwässert einen Abschnitt des Mittellandes und gehört zum Einzugsgebiet von Aare und Rhein.

Das Limpachtal zwischen Balm bei Messen und Messen
Limpachtal in der Gegend von Wengi

Die Quelle des Limpach liegt auf 545 m ü. M. im Waldstück Schatthole zwischen Ottiswil und Ammerzwil in der Gemeinde Grossaffoltern. Er passiert Ottiswil und nimmt bei Scheunenberg bei Wengi am westlichen Rand des Limpachtals von rechts den etwa gleich grossen Golihuebbach auf. Der Limpach verläuft nun auf einem rund 9 km langen Abschnitt schnurgerade in einem Kanalgerinne durch das Limpachtal. Bei Messen tritt der Bach vom Kanton Bern für eine kurze Strecke ganz auf Solothurner Gebiet über, danach bildet er bis fast zu seiner Mündung die Kantonsgrenze zwischen Bern und Solothurn.

Das Limpachtal ist eine auf durchschnittlich 470 m ü. M. gelegene Talsenke, die den Bucheggberg im Norden von den Höhen des Rapperswiler Plateaus im Süden trennt. Es ist 13 km lang und besitzt einen komplett flachen Talboden von 1 bis 2 km Breite. Aufgefüllt ist die Talsenke mit tonigen Silten, welche im Lauf der Zeit auf den umliegenden Höhen abgetragen wurden; darüber liegt eine mächtige Torfschicht.

Auf der Höhe der Ortschaft Limpach nimmt der Bach eine nordöstliche Fliessrichtung ein. Bald danach erreicht er die Schwemmlandzone der Emme und verläuft entlang dem Südfuss des Altisberges (nordöstlicher Ausläufer des Bucheggberges) durch den Bätterkinder Ortsteil Kräiligen, bevor er auf halbem Wege zwischen Bätterkinden und Biberist auf 458 m ü. M. in die Emme mündet.

Auf der gesamten Flussstrecke beträgt das Gefälle nur gerade 0,46 %. Der Limpach ist durch ein pluviales Abflussregime geprägt, wobei sich die mittlere Abflussmenge bei Kyburg-Buchegg auf 930 l/s beläuft. Von Süden fliessen mehrere Bäche aus dem Rapperswiler Hügelland zum Limpach, und zwar der Hoschwerzibach, der Messibach und der Mülchibach.

Die Wasserqualität des Baches ist durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung der Flächen im Einzugsgebiet stark beeinträchtigt; die Ammonium- und Nitrat-Gehalte liegen deutlich über dem Niveau, das für eine gesunde biologische Situation gefordert wird.

Das Limpachtal bildete früher ein ausgedehntes Sumpfgebiet, in dem zeitweise Torf gestochen wurde.

Bereits im 15. Jahrhundert begannen erste Massnahmen zur Entsumpfung des Geländes im Limpachtal. Einige Abschnitte des Limpachs wurden ab 1746 kanalisiert. Eine kantonsübergreifende Melioration des Limpachtals wurde von 1939 bis 1951 durchgeführt, um neues Kulturland zu gewinnen. Seither ist der gesamte Lauf des Limpachs kanalisiert und begradigt, der Fluss weist keine natürlichen Abschnitte mehr auf. Heute erinnert einzig noch das Moos zwischen Wengi und Scheunenberg an die ehemalige Moorlandschaft.

  • Hans Stähli: Die Melioration des Limpachtales 1939–1951, o. O. 1953.
Commons: Limpach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Limpach – Kyburg-Buchegg. (PDF) In: Amt für Umwelt des Kantons Solothurn. Abgerufen am 6. August 2018.