Mór

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Mór (Moor)
Wappen von Mór (Moor)
Mór (Moor) (Ungarn)
Mór (Moor) (Ungarn)
Mór (Moor)
Basisdaten
Staat: Ungarn Ungarn
Region: Mitteltransdanubien
Komitat: Fejér
Kleingebiet bis 31.12.2012: Mór
Kreis: Mór
Koordinaten: 47° 22′ N, 18° 13′ OKoordinaten: 47° 22′ 18″ N, 18° 12′ 31″ O
Fläche: 108,72 km²
Einwohner: 13.452 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte: 124 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+36) 22
Postleitzahl: 8060
KSH-kód: 18485
Struktur und Verwaltung (Stand: 2023)
Gemeindeart: Stadt
Bürgermeister: Péter Fenyves (Fidesz-KDNP)
Postanschrift: Szent István tér 6
8060 Mór
Website:
(Quelle: Localities 01.01.2022. bei Központi statisztikai hivatal)

Mór [ˈmoːr] (deutsch Moor)[1] ist eine ungarische Stadt im gleichnamigen Kreis im Komitat Fejér. Zur Stadt gehören die nordwestlich gelegenen Ortsteile Alsódobos und Felsődobos.[1]

Mór ist ein bedeutendes Zentrum der ungarndeutschen Minderheit, ungefähr acht Prozent der Bewohner zählen zur Volksgruppe der Ungarndeutschen.[1] Weiterhin ist die Stadt Mittelpunkt einer bekannten Weinbauregion. Die Weinspezialität der Gegend ist der Weißwein Móri Ezerjó (Mórer Tausendgut).

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mór liegt 25 Kilometer nordwestlich des Komitatssitzes Székesfehérvár und 64 Kilometer südwestlich der ungarischen Hauptstadt Budapest. Nachbargemeinden sind Bakonysárkány, Pusztavám, Csókakő, Bodajk, Nagyveleg und Aka.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mór war Sitz der Adelsfamilie Lamberg. Der in Mór geborene Graf Franz Philipp von Lamberg kam während der ungarischen Revolution in Budapest ums Leben. Im Jahr 1913 gab es in der damaligen Großgemeinde 1328 Häuser und 10.651 Einwohner auf einer Fläche von 18.845 Katastraljochen.[2] Sie gehörte zu dieser Zeit zum Bezirk Mór im Komitat Fejér. In Mór lebten 1941 150 Juden, das waren etwa 1 Prozent der Bevölkerung. Nach der deutschen Besetzung Ungarns im März 1944 richtete die ungarische Verwaltung im Mai 1944 Sternhäuser ein, in die die Juden der Stadt und des Kreises zusammengepfercht wurden. Anfang Juni wurden die Ghettoinsassen in die Ziegelei in Székesfehérvár deportiert und von dort in das Konzentrationslager Auschwitz. 1984 erhielt die ehemalige Großgemeinde den Status einer Stadt.[1]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nepomuki-Szent-János-Statue aus dem Jahr 1746
  • 1956er-Denkmal (1956-os emlékmű), erschaffen von Benedek Nagy
  • Römisch-katholische Kirche Szent Kereszt, ursprünglich im Mittelalter erbaut, in den 1880er Jahren umgebaut
  • Römisch-katholische Kirche Szentháromság
  • Schloss Lamberg (Lamberg-kastély), erbaut in den 1760er Jahren
  • Szent-Flórián-Statue aus dem Jahr 1844
  • Szent-Sebestyén-Statue aus dem Jahr 1739

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Mór verläuft die Hauptstraße Nr. 81. Der Bahnhof Mór liegt an der Bahnstrecke Székesfehérvár–Komárom; ehemals zweigte hier außerdem die Bahnstrecke Mór–Pusztavám ab. Zudem bestehen Busverbindungen nach Székesfehérvár und Kisbér.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mór, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009, ISBN 978-965-308-345-5, S. 497f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mór – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Magyarország helységnévtára: Mór. Központi Statisztikai Hivatal, abgerufen am 24. Juni 2023 (ungarisch).
  2. Mór. In: A Magyar Korona Országainak helységnévtára 1913. Budapest 1913, S. 929 (ungarisch).
  3. a b c d Testvérvárosok. Stadt Mór, abgerufen am 24. Juni 2023 (ungarisch).