The Salsoul Orchestra

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Salsoul Orchestra)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

The Salsoul Orchestra war ein 1974 in New York gegründetes US-amerikanisches Disco-Orchester, das auf dem Höhepunkt der Musikrichtung Ende der 1970er zahlreiche Erfolge feiern konnte. Bis zu seiner Auflösung 1982 begleitete es außerdem zahlreiche Disco-Künstler im Studio.

Das Ensemble wurde 1974 von dem Arrangeur, Komponisten und Musiker Vincent Montana, Jr. gegründet. Zuvor war er Mitglied bei MFSB gewesen, ein Zusammenschluss mehrerer Studiomusiker, die zunächst zahlreiche Philly-Soul-Musiker begleiteten und später erfolgreich eigene Alben veröffentlichten. Einige Musiker dieser Gruppe folgten Montana, Jr. nach New York, um im Salsoul Orchestra zu spielen. Die Big Band verband fortan Elemente aus Philly Soul, Funk und klassischer Disco-Musik, im Gegensatz zu MFSB mit zusätzlichen Latin-Elementen. Für Salsoul Records nahm das Orchester ab 1975 bis Anfang der 1980er Jahre fast ein dutzend Studioalben auf. Außerdem fungierten die zeitweise bis zu 50 Musiker als Studio-Begleitung für zahllose Künstler des Plattenlabels.[1]

Die Gruppe feierte auf Anhieb große Erfolge: Das Debüt The Salsoul Orchestra platzierte sich 1975 auf Platz 14 in den USA, etliche Songs rangierten außerdem hoch in den Disco-Charts. Besonders erfolgreich waren Salsoul Hustle und die Coverversion eines alten Jimmy-Dorsey-Hits, Tangerine, denen auch gute Notierungen in den Pop- und R&B-Hitlisten gelangen. Die Nachfolge-LP Nice ’n’ Naasty konnte den Erfolg in etwa wiederholen. Das „amüsante“ Weihnachtsalbum Christmas Jollies deutete laut Allmusic an, dass das Orchester eine Vorliebe für den wachsenden Trend der Disco-Novelty-Aufnahmen hatte.[2] Nachfolgende Werke wie Cuchi-Cuchi (1977), mit Charo als Leadsängerin, Up the Yellow Brick Road (1978) mit Musical-Songs und ein zweites Weihnachtsalbum (Christmas Jollies II, 1981) setzten diesen Weg konsequent fort. Dem gegenüber stehen „ernsthaftere“ Alben wie Magic Journey mit großen Hits wie Run Away, der von Loleatta Holloway gesungen wurde.

The Salsoul Orchestra löste sich 1982 auf. Noch Anfang 1983 stand die Single Ooh, I Love It (Love Break) als letzter Hit des Ensembles in den amerikanischen Disco-Charts. In den 1990er Jahren wurden die meisten Studiowerke des Salsoul Orchestras auf CD wiederveröffentlicht, diverse Kompilationen folgten. 1997 wurde Run Away von dem Projekt Nuyorican Soul und der Sängerin India neu aufgenommen und erreichte diesmal Platz eins der Disco-Charts.[3]

Vincent Montana Jr. verstarb am 13. April 2013.[4]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][6][7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US  R&B
1975 Salsoul Orchestra US14
(45 Wo.)US
R&B20
(20 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: November 1975
1976 Nice ’n’ Naasty US61
(14 Wo.)US
R&B12
(11 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Oktober 1976
1977 Christmas Jollies US83
(6 Wo.)US
R&B38
(4 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: November 1976
Magic Journey US61
(20 Wo.)US
R&B51
(5 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Juni 1977
Cuchi-Cuchi US100
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1977
mit Charo
1978 Up the Yellow Brick Road US117
(8 Wo.)US
R&B52
(3 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: März 1978
1982 Christmas Jollies II US170
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Dezember 1981

Weitere Alben

  • 1978: How Deep Is Your Love
  • 1978: How High?
  • 1979: Street Sense
  • 1982: Heat It Up
  • 2005: Swingin’ with Santa
  • 2005: Salsoul
Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US  R&B
1978 Greatest Disco Hits – Music for Non-Stop Dancing US97
(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: September 1978

Weitere Kompilationen

  • 1994: Anthology Volume 1
  • 1994: Anthology Volume 2
  • 1997: The Best Of
  • 1999: The Best of the Salsoul Orchestra
  • 2003: Sound of Salsoul: Best of the Salsoul Orchestra
  • 2003: Greatest Hits
  • 2004: Heat It Up
  • 2005: The Anthology
  • 2005: Greatest Disco Hits
  • 2015: The Salsoul Orchestra Story: 40th Anniversary Collection (3 CDs)
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][8]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen [↑]: gemeinsam behandelt mit vorhergehendem Eintrag;
[←]: in beiden Charts platziert
 UK  US  R&B  Dance
1975 Salsoul Hustle
Salsoul Orchestra
US76
(6 Wo.)US
R&B44
(9 Wo.)R&B
Dance4
(16 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: August 1975
Autor: Vincent Montana Jr.
Salsoul Rainbow
Salsoul Orchestra
[Dance: ↑]
Erstveröffentlichung: November 1975
Autor: Vincent Montana Jr.
Chicago Bus Stop (Ooh, I Love It)
Salsoul Orchestra
[Dance: ↑]
Erstveröffentlichung: November 1975
Autor: Vincent Montana Jr.
1976 You’re Just the Right Size
Salsoul Orchestra
US88
(5 Wo.)US
R&B76
(5 Wo.)R&B[Dance: ↑]
Erstveröffentlichung: Mai 1976
Autor: Vincent Montana Jr.
Tangerine
Salsoul Orchestra
US18
(13 Wo.)US
R&B36
(11 Wo.)R&B
Dance6
(8 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: Januar 1976
Autoren: Johnny Mercer, Victor Schertzinger
Original: Bob Eberly und Helen O’Connell mit Jimmy Dorsey and His Orchestra, 1942
Nice ’n’ Naasty
Nice ’n’ Naasty
US30
(14 Wo.)US
R&B20
(14 Wo.)R&B
Dance3
(14 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: August 1976
Autor: Vincent Montana Jr.
Salsoul 3001
Nice ’n’ Naasty
[Dance: ↑]
Erstveröffentlichung: 1976
Autor: Vincent Montana Jr.
Don’t Beat Around the Bush
Nice ’n’ Naasty
[Dance: ↑]
Erstveröffentlichung: 1976
Autor: Vincent Montana Jr.
Good for the Soul
Nice ’n’ Naasty
[Dance: ↑]
Erstveröffentlichung: 1976
Autor: Vincent Montana Jr.
1977 Ritzy Mambo
Nice ’n’ Naasty
US99
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Februar 1977
Autor: Vincent Montana Jr.
Magic Bird of Fire
Magic Journey
Dance3
(20 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: 1977; Discoadaption von Strawinskis Der Feuervogel
Autoren: Igor Stravinsky, Vincent Montana Jr.
Getaway
Magic Journey
R&B33
(11 Wo.)R&B[Dance: ↑]
Erstveröffentlichung: Juni 1977
Autoren: Bernard Taylor, Peter Corbelenky
Original: Earth, Wind and Fire, 1976
Run Away
Magic Journey
R&B84
(6 Wo.)R&B[Dance: ↑]
Erstveröffentlichung: Oktober 1977; feat. Loleatta Holloway
Autoren: Janice Gugliuzza, Ronnie James, Vincent Montana Jr.
1978 Dance a Little Bit Closer
Cuchi-Cuchi
UK44
(4 Wo.)UK
Dance18
(13 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: März 1978; mit Charo
Autor: Vincent Montana, Jr.
West Side Encounter – West Side Story (Medley)
Up the Yellow Brick Road
R&B68
(5 Wo.)R&B
Dance13
(11 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: April 1978; Discoversion des Liedes aus dem Musical West Side Story
Autoren: Leonard Bernstein, Stephen Sondheim
Ease On Down the Road
Up the Yellow Brick Road
[Dance: ↑]
Erstveröffentlichung: 1978
Autor: Charles Smalls
Original: The Hues Corporation, 1974
Fiddler on the Roof (Medley)
Up the Yellow Brick Road
[Dance: ↑]
Erstveröffentlichung: 1978; Der Fiedler auf dem Dach aus dem Musical Anatevka
Autor: Jerry Bock
Original: Zero Mostel, Maria Karnilova, Beatrice Arthur, Michael Granger, Leonard Frey und Paul Lipson, 1964
1979 Street Sense / 212 North 12th
Street Sense
Dance40
(11 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: 1979
Autoren: Thor Baldursson, Tom Moulton
How High?
How High?
R&B66
(7 Wo.)R&B
Dance21
(19 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: Oktober 1979; feat. Cognac
Autoren: Colin Jennings, Steve O’Donnell
1982 Take Some Time Out (For Love)
Heat It Up
R&B52
(12 Wo.)R&B
Dance46
(9 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: Mai 1982; feat. Jocelyn Brown
Autor: Stan Lucas
Seconds
Heat It Up
Dance22
(11 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: 1982; feat. Loleatta Holloway; Mix: Shep Pettibone
Autoren: Ron Kersey, Sam Dees
1983 Ooh, I Love It (Love Break)
UK83
(2 Wo.)UK
Dance19
(10 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: Februar 1983
Autor: Vincent Montana, Jr.

Weitere Singles

Auszeichnungen für Musikverkäufe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platin-Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1978: für das Album Christmas Jollies
Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Kanada (MC)0! G Platin1100.000musiccanada.com
Insgesamt  Platin1
  1. Biografie+Diskografie, Discogs.com
  2. Artikel zum Orchester bei Allmusic
  3. Chart-Infos, Allmusic
  4. Statusmeldung, offizielle Facebook-Seite, abgerufen am 15. April 2013
  5. a b c Chartquellen: Singles UK US
  6. a b The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.
  7. Joel Whitburn: Top R&B Albums 1965–1998, ISBN 0-89820-134-9.
  8. Joel Whitburn: Hot R&B Songs 1942–2010: 6th Edition, ISBN 978-0898201864.