GSG Berlin

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GSG Berlin (ehemals: Gewerbesiedlungs-Gesellschaft)
Rechtsform GmbH
Gründung 1965
Sitz Berlin Berlin
Leitung
  • Oliver Schlink, Kaufmännischer Geschäftsführer
  • Sebastian Blecke, Operativer Geschäftsführer
Branche Immobilien
Website www.gsg.de

Die GSG Berlin (ehemals: Gewerbesiedlungs-Gesellschaft) ist eine Immobiliengesellschaft mit Sitz in Berlin. Mit rund 1 Mio. m² an über 40 Standorten gehört die GSG Berlin zu den größeren Anbietern von Büro- und Gewerbeflächen in Berlin. Der Immobilienbestand setzt sich aus Gewerbehöfen in klassischer Industriearchitektur und Mitte der 1990er Jahre errichteten Gewerbeparks zusammen. Weitere Unternehmensschwerpunkte liegen im Asset Management, in der Projektentwicklung und dem Ausbau regenerativer Energien.

Das Unternehmen wurde 1965 durch das Land Berlin, die Berliner Handwerkskammer und die IHK gegründet.[1] Seit 2014 gehört die GSG Berlin mehrheitlich zur CPI Property Group.[2]

1965 gründeten der Berliner Senat, die Industrie- und Handelskammer zu Berlin und die Handwerkskammer Berlin die Gewerbesiedlungs-Gesellschaft (GSG Berlin). Deren Aufgabe sollte es sein, insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen zu fördern und ihnen günstigen Gewerberaum zur Verfügung zu stellen. Hintergrund war, dass nach dem Mauerbau viele Unternehmen Westberlin verließen. Andererseits war es für kleinere Unternehmen schwierig, Gewerberäume zu finden. Die GSG sollte deshalb leerstehende Gewerbeflächen sanieren und Mietinteressenten zur Verfügung stellen.

Den ersten Gewerbehof erwarb die GSG Berlin in der Blücherstraße in Berlin-Kreuzberg im Jahr 1966. In den folgenden Jahren kamen weitere Gewerbehöfe dazu, von denen viele aus der Gründerzeit stammten. In den 1980er Jahren wurden viele der Gewerbehöfe saniert und konnten so teilweise vor dem Abriss bewahrt werden. Zu den von der GSG sanierten Immobilien gehören u. a. die Gebauer Höfe und die Gebäude der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin.[3] Die GSG erhielt für diese Maßnahmen erhebliche öffentliche Zuschüsse. Allein 580 Millionen Mark Bundes- und Landesgelder bekam die GSG im Rahmen der regionalen Wirtschaftsförderung, weitere 86 Millionen Mark kamen aus Brüssel. Die GSG musste diese Mittel über niedrige Mieten an die Gewerbemieter weitergeben.[4]

Am 10. Oktober 1994 erfolgte die Grundsteinlegung für den ersten econopark in Berlin-Pankow. Der Gewerbepark in Pankow wurde mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GA) kofinanziert. Weitere econoparks folgten in den Berliner Bezirken Tempelhof-Schöneberg, Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg.[5][6]

Das Land Berlin verkaufte 2001 rd. 95 % der Anteile an der GSG an eine Tochtergesellschaft der damals zur Landesbank Berlin gehörende Investitionsbank Berlin (IBB).[7] Die IBB wurde 2004 aus der Landesbank herausgelöst und eine eigenständige Anstalt öffentlichen Rechts. Im Jahr 2007 beschloss der Berliner Senat unter Federführung des damaligen Wirtschaftssenators Harald Wolf (Die Linke) den Verkauf der GSG-Anteile der IBB.[8] Die Anteile übernahm die Orco Property Group. Hintergrund des Verkaufs war neben dem Finanzbedarf des Landes Berlin, dass inzwischen eine Entspannung im Markt für Gewerbeflächen eingetreten war. Die GSG hatte zu diesem Zeitpunkt einen Leerstandsquote von 30 %.[9][10] Damit die GSG in den vergangenen Jahren zugeflossene Fördermittel des Bundes nicht zurückzahlen musste, wurde eine neue Trägerstruktur eingeführt, die die Verwaltung und Kontrolle der Fördermittel einerseits vom Betrieb der Objekte andererseits trennt. Mit dieser Konstruktion wurde sichergestellt, dass Fördermittel des Bundes in Höhe von rund 340 Mio. € nicht zurückgezahlt werden mussten. Die Förderbedingungen mussten aber weiterhin eingehalten werden.[11]

Im Jahr 2014 übernahm die CPI Property Group mehrheitlich die GSG.

Anfang 2018 erfolgte die Übernahme der ARMO Verwaltungsgesellschaft mbH und deren Gewerbeimmobilienportfolio.

Die GSG Berlin verfügt über mehr als 40 Standorte und vermietet an rund 2.000 Unternehmen aus den Bereichen Dienstleistung, Informations- und Kommunikationstechnologien, Kreativwirtschaft, Handwerk, Produktions- und Kleinindustrie Büro- und Gewerberaum. Das Portfolio besteht aus ca. 1 Mio. m² vermietbarer Fläche.

Einer der Schwerpunkte der Arbeit der GSG Berlin ist der Ausbau regenerativer Technologien im eigenen Portfolio. Die Energiemanagement-Strategie basiert auf drei Säulen: Photovoltaikanlagen, Blockheizkraftwerken und Ladesäulen für Elektrofahrzeuge.[12]

2014/2015 hat die GSG Berlin auf 140 Dächern von 28 Berliner Gewerbehöfen Solarmodule installiert.[13]

Mit einer aktuellen Gesamtfläche der Photovoltaikanlage von insgesamt 39.300 Quadratmetern ist es die größte Photovoltaikanlage in Berlin. Die Anlage erzeugt jährlich rund 5 Mio. kWh Strom und leistet damit einen Beitrag bei der Realisierung des Berliner Ziels bis 2045 klimaneutral[14] zu sein. Insgesamt werden durch die Photovoltaikanlage jährlich rund 2.000 Tonnen CO2 eingespart.

Einzelnachweise

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  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlin.de
  2. https://www.immobilien-zeitung.de/127868/neuer-immobilien-riese (abgerufen am 9. April 2015 17:25).
  3. www.berliner-zeitung.de: Porzellan-Manufaktur erhält neue Struktur, vom 6. Juli 2000, abgerufen am 13. April 2015.
  4. www.berliner-zeitung.de: Privatisierungsdeal soll 395 Millionen Mark bringen,vom 9. Oktober 1999, abgerufen am 13. April 2015.
  5. GSG Dokumentation 1965–2001, Herausgegeben von Gewerbesiedlungs-Gesellschaft mbH, Dezember 2001.
  6. https://www.gsg.de/de/unternehmen/ (abgerufen am 27. November 2018 10:01).
  7. www.berliner-zeitung.de: Bankgesellschaft bereitet IBB-Ausgliederung vor, vom 10. Januar 2001, abgerufen am 13. April 2015.
  8. Senat beschließt Verkauf der Gewerbesiedlungs-Gesellschaft. In: Der Tagesspiegel Online. 20. März 2007, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 27. März 2018]).
  9. Gewerbesiedlungs-Gesellschaft Pressemitteilung vom 27. April 2014 (Memento des Originals vom 18. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gsg.de
  10. /www.berliner-zeitung.de: Abgeordnetenhaus stimmt Verkauf der GSG zu, vom 28. April 2007, abgerufen am 13. April 2015.
  11. Pressemitteilung des Berliner Senats zum Verkauf der GSG vom 20. März 2007, abgerufen am 18. April 2015 (Memento des Originals vom 18. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlin.de
  12. Energiekonzept, GSG Berlin, Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 27. November 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gsg.de
  13. Orco-GSG errichtet Berlins größte Photovoltaikanlage, Berliner Woche, 31. März 2014, https://www.berliner-woche.de/moabit/c-wirtschaft/orco-gsg-errichtet-berlins-groesste-photovoltaikanlage_a49119
  14. Ziele und Grundlagen der Klimaschutzpolitik in Berlin, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, https://www.berlin.de/sen/uvk/klimaschutz/klimaschutzpolitik-in-berlin/ziele-und-grundlagen/