Krasnoje (Kaliningrad, Prawdinsk)

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Siedlung
Krasnoje/
Astrawischken (Astrau)

Красное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Groß Astrawischken (bis 1928),
Astrawischken (1928–1938),
Astrau (1938–1945),
Gross Astrawischken (1945–1947)
Bevölkerung 135 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238418
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 000 045
Geographische Lage
Koordinaten 54° 30′ N, 21° 31′ OKoordinaten: 54° 30′ 0″ N, 21° 31′ 0″ O
Krasnoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Europäisches Russland)
Krasnoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Krasnoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Oblast Kaliningrad)
Krasnoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Krasnoje (russisch Красное, deutsch (Groß) Astrawischken, 1938–1945 Astrau) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er liegt im Nordosten des Rajon Prawdinsk und gehört zur Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Mosyr).

Geographische Lage

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Krasnoje am rechten Ufer der Ilme (russisch: Borodinka), 34 Kilometer nordöstlich der Rajonshauptstadt Prawdinsk an einer Nebenstraße, die Perewalowo an der russischen Fernstraße R 508 mit Sadowoje an der Fernstraße A 197 verbindet. In Krasnoje mündet eine aus Süden von Mosyr kommende Nebenstraße ein.

Bis 2001 bestand Bahnanschluss über die Station Frunsenskoje an der Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk, deren auf russischem Gebiet liegender Teil nicht mehr in Betrieb ist.

Groß Astrawischken war 1874 eine der Landgemeinden bzw. Gutsbezirke, die den neuerrichteten Amtsbezirk Astrawischken[2] (1938–1945 Astrau) bildeten. Er gehörte bis zum Jahre 1945 zum Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 lebten in Groß Astrawischken 338 Einwohner[3].

Am 30. September 1928 wurden die Landgemeinde Groß Astrawischken und der Gutsbezirk Neu Astrawischken zur neuen Landgemeinde Astrawischken zusammengeschlossen, was die Einwohnerzahl[4] bis 1933 auf 425 ansteigen ließ.

Am 3. Juni 1938 – amtlich bestätigt am 16. Juli 1938 – erhielt Astrawischken die Umbenennung in „Astrau“. Mit den drei Ortsteilen Groß Astrawischken (1938–1945 Groß Astrau), Klein Astrawischken (1938–1945 Ilmengrund) und Neu Astrawischken (1938–1945 Neu Astrau) zählte die Gemeinde 1939 noch 393 Einwohner.

Im Jahre 1945 kam der Ort zur Sowjetunion und erhielt 1947 die neue Ortsbezeichnung Krasnoje.[5] Bis zum Jahre 2009 war der Ort in der – seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad – in den Frusenski sowjet (Dorfsowjet Frunsenskoje) eingegliedert und ist seither aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[6] eine als „Siedlung“ eingestufte Ortschaft innerhalb der Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Mosyr).

Amtsbezirk Astrawischken/Astrau

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Am 9. April 1874 wurde der Amtsbezirk Astrawischken im Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg in der preußischen Provinz Ostpreußen errichtet. Dazu gehörten anfangs drei Landgemeinden und zwei Gutsbezirke[2]:

Name (bis 1947/1950) Russischer Name Bemerkungen
Landgemeinden:
Groß Astrawischken,
ab 1938: Groß Astrau
Krasnoje 1928 in die Landgemeinde Astrawischken
(1938–1945 Astrau) eingegliedert
Klein Potauern Solowjowo 1928 in die Landgemeinde Bokellen
eingegliedert
Peterehlen Wjasemskoje 1894 in die Landgemeinde Trenkensruh
(russisch: Kowalewskoje) eingegliedert
Gutsbezirke:
Bokellen Frunsenskoje 1928 in eine Landgemeinde umgewandelt
Neu Astrawischken
ab 1938: Neu Astrau
-- 1928 in die Landgemeinde Astrawischken
(1938–1945 Astrau) eingegliedert

Als der Amtsbezirk Astrawischken am 8. November 1938 in „Amtsbezirk Astrau“ umbenannt wurde, gehörten nur noch die beiden Landgemeinden Astrawischken und Bokellen dazu.

Bis 1945 war die mehrheitlich evangelische Bevölkerung von (Groß) Astrawischken/Astrau in das Kirchspiel Muldszen/Muldschen (1938–1946 Mulden) eingepfarrt. Es lag im Kirchenkreis Gerdauen innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Theodor Eicke.

Während der Zeit der Sowjetunion war kirchliches Leben nicht erwünscht. In den 1990er Jahren bildeten sich in der russischen Oblast Kaliningrad zahlreiche neue evangelische Gemeinden, darunter auch die in der Stadt Tschernjachowsk, in deren Einzugsbereich Krasnoje heute liegt. Sie gehört zur neuerrichteten Propstei Kaliningrad innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland[7] (ELKER).

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Astrawischken/Astrau
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  4. Michael Rademacher: Landkreis Gerdauen (russ. Schelesnodoroschnyj). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009 nebst dem Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch das Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info