Formel Ford

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Formel-Ford-Monoposto, 1993

Die Formel Ford ist eine Einsteigerklasse des Formel-Rennsports. Nach ihrem Reglement werden viele nationale und internationale Meisterschaften ausgetragen.

Gemeinsame Geschichte

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Reynard, Formel Ford 2000, auf dem Nürburgring, 1985

1967 wurde die Formel Ford von dem Automobilhersteller Ford als Markenpokal zur Nachwuchsförderung ins Leben gerufen.[1] Als Erfinder gilt der britische Rennschulenbesitzer Geoff Clarke. Der wesentliche Unterschied zu der bis dahin einzigen Markenformelserie Formel V war die Vorderradaufhängung, die statt der Kurbellenker aus Querlenkern speziell für den Renneinsatz bestand.

Das erste Rennen in Deutschland fand ca. 1971 statt. Zugelassen waren vorerst nur amerikanische Armeeangehörige. Die Rennen wurden im Rahmen des American Express Cup auf Armeeflughäfen ausgetragen. Alle Fahrzeuge waren einheitlich Lotus Mk 61.[1] Offiziellen Meisterschaftsstatus hatte die Formel Ford von 1980 bis 2000.

Ab 1973 war die Serie auch für deutsche Ausweis- und Lizenzfahrer offen. Der erste Formel-Ford-Direktor war Mike Argetsinger, später übernahm der Wiesbadener Volker Carius die Leitung. Ab 1980 wurde eine zusätzliche Meisterschaft für Inhaber einer internationalen Fahrerlizenz parallel und mit Prädikat der ONS, der Vorgängerorganisation des DMSB, durchgeführt.

1983 wurde die nationale Meisterschaft eingestellt und dafür die in England bereits seit Jahren erfolgreiche Formule Ford 2000 eingeführt. Im Jahre 2000 entschloss sich Ford Deutschland, die Unterstützung für den deutschen Ableger dieser Nachwuchs-Rennserie zu Gunsten des Ford Puma Cups einzustellen. Unter der Regie privater Vereinigungen werden noch Rennen und Meisterschaften durchgeführt, da noch immer ein umfangreiches Fahrzeugkontingent vorhanden ist. Seit 2000 wird von Renault mit der Formel Renault eine ähnliche Meisterschaft durchgeführt. In den Jahren 2000 bis 2009 gab es die Classic Formula Ford Competition. Als diese nach 2009 nicht weiter betrieben wurde, entstand im Jahr 2010 die Formula Ford Racing, die den Fahrern in Europa seither eine Möglichkeit bietet, mit ihren klassischen Fahrzeugen weiterhin Motorsport auf hohem Niveau zu betreiben.

Nachdem die Relevanz der Formel Ford Kategorie abgenommen hat, sind auch weniger nationale Meisterschaften ausgetragen worden. Aktuell finden jedoch unter anderem in Australien[2] und Großbritannien[3] Meisterschaften statt.

Die Teilnehmer hatten die Wahl zwischen mehreren Chassis-Herstellern, fast ausnahmslos englische Marken, und die Fahrer konnten sich ohne aerodynamische Hilfsmittel wie Front- oder Heckflügel ganz auf das Erlernen von Fahrwerksabstimmungen konzentrieren.

Die Ford-Motoren der Kent-Baureihe (später Zetec) waren zwingend vorgeschrieben und wurden, nach einem strikten Reglement vorbereitet, von mehreren Motorentunern angeboten. Die einheitlichen Reifen und Getriebe waren weitere Eckpfeiler eines kostengünstigen Gesamtpakets.

Dadurch war die Teilnahme, verglichen mit anderen Rennserien, relativ günstig,[1] denn durch das Wegfallen der aerodynamischen Hilfen waren aufwändige Testfahrten überflüssig. Auch bei allfälligen Crashs war das ein Vorteil, denn ohne das Flügelwerk wurden schlimmstenfalls Dreiecks- oder Querlenker der Aufhängungen oder Fahrzeugnasen zerstört.

Die Abstimmungsmöglichkeiten beschränkten sich also darauf, die Getriebeabstufung durch den Austausch der Zahnräder zu verändern, den Reifendruck erhöhen oder verringern, die Stabilisatoren vorn und hinten zu verstellen, die Federn an der Vorder- oder Hinterachse auszutauschen oder auch den Sturz des Fahrwerks zu verändern.

Diese Abstimmungsarbeiten bedürfen nur wenig Zeitaufwand und ein Set-up kann in wenigen Runden (ohne viel Reifenverbrauch) erstellt werden. Gesonderte Abstimmungsfahrten mit erneuter Anfahrt und Streckenmiete waren zu Zeiten der Formel Ford wegen der Kosten unüblich. Professionelle Rennställe hatten meist Abstimmungswerte für die bekannteren Pisten parat, auf temporären Rennstrecken waren Erfahrungswerte bei den relativ simplen Konstruktionen ausreichend.

Die Formel Ford galt lange Jahre als Talentschmiede der Formel 1.[1] Formel-1-Weltmeister wie Emerson Fittipaldi, Nigel Mansell, Ayrton Senna, Michael Schumacher und Mika Häkkinen wurden über diese Kategorie entdeckt.

In der Formel Ford 1600 siegreiche Fahrer, starteten oft in den nächsthöheren Rennserien wie Formel Ford 2000, Formel Opel oder Formel 3. Diese waren damals der Einstieg in die Formel 3000 und Formel 1.

Der ursprüngliche Kentmotor stammte aus dem Ford Cortina bzw. Ford Escort 1600GT[1] und kam auf einen Hubraum von 1599 cm³ (Bohrung × Hub 81 × 77,62 mm). Mit einem Weber-32/36-DGV-Vergaser mit Lufttrichter leistete er 1977 bei 6000/min 77 kW (105 PS) und ab 1979 78 kW (107 PS). In den 1990er Jahren leisteten die eingesetzten Motoren 85 kW (115 PS).

Der 1,8-Liter-Zetec-Motor wurde ab 1993 verwendet und ersetzte den schon seit 1966 verwendeten Kent-Motor.

Ab der Saison 2013 wird ein 1,6-Liter-EcoBoost-Motor mit 147 kW (200 PS) verwendet.[4]

Eine eigene Klasse mit aerodynamischen Hilfsmitteln und Slicks war die Formel Ford 2000, deren 2-Liter-Motor etwa 100 kW (135 PS) leistete.

Meister der Deutschen Formel Ford

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  • 1973: Tibor Meray (D, Elden 1)
  • 1974 (Miller-Brauerei als Sponsor): Bill Dawson (USA, Elden), 15 deutsche Starter
  • 1975 Wolfgang Locher (D, van Diemen), Preisgeld 16.200 DM
  • 1976 Tibor Meray (D, ??)

Ab 1980 wurde die Meisterschaft für Inhaber einer nationalen deutschen Lizenz fortgesetzt und die ONS-Meisterschaft für Inhaber einer internationalen Lizenz eingeführt. Ab 1983 fiel die nationale Serie weg.

Jahr Fahrer Chassis
1980 OsterreichÖsterreich Gero Zamagna PRS
1980 * Deutschland Stefan Bellof PRS
1981 Deutschland Stefan Bellof PRS
1981 * Brasilien Mario-Alberto Bauér Royale
1982 Deutschland Volker Weidler Van Diemen
1982 * Deutschland Uwe Schäfer Van Diemen
1983 Deutschland Harald Becker Lola
1984 Deutschland Uwe Schäfer Van Diemen
1985 Deutschland Stefan Neuberger Lola
1986 Deutschland Michael Bartels Van Diemen
1987 Deutschland Ellen Lohr Van Diemen
1988 Deutschland Meik Wagner Van Diemen
1989 Deutschland Michael Krumm Reynard
1990 Deutschland Ralf Druckenmüller Van Diemen
1991 Schweiz Christian Fischer Van Diemen
1992 OsterreichÖsterreich Alexander Wurz Van Diemen
1993 ** Deutschland Patrick Simon Van Diemen
1994 ** Deutschland Nick Heidfeld Van Diemen

* Sonderwertung für Inhaber einer nationalen Lizenz ** Sonderwertung für FF1600 innerhalb der FF1800 Meisterschaft

Formel Ford 1800

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Jahr Fahrer Chassis
1993 Deutschland Klaus Graf Van Diemen
1994 Deutschland Mario Hilgert Eifelland
1995 Deutschland Nick Heidfeld Van Diemen
1995 *** Deutschland Pierre Kaffer Swift
1996 Tschechien Tomáš Enge Van Diemen
1997 ItalienItalien Matteo Boscolo Van Diemen
1998 OsterreichÖsterreich Walter Lechner jr. Mygale
1999 Deutschland Jörg Hardt Mygale
2000 Schweiz Marc Benz Van Diemen

*** Nationale Meisterschaft

Formel Ford 2000

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Jahr Fahrer Chassis
1983 Mexiko Alfonso Toledano PRS / Reynard
1984 Deutschland Manuel Reuter Reynard
1985 Argentinien Victor Rosso Reynard
1986 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dave Coyne Swift
1987 Deutschland Ralf Kelleners Reynard
Commons: Formel Ford – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j HRA-Online: Fahrzeuge. Auf: hra-online.de, 16. August 2010, abgerufen am 21. Juni 2013.
  2. Formula Ford Association | Australia. Abgerufen am 5. März 2020 (englisch).
  3. Elliot Wood: British F4 reveals 2020 prize scheme for Formula Ford 1600 racers. In: Formula Scout. 13. Januar 2020, abgerufen am 5. März 2020 (amerikanisches Englisch).
  4. Formula Ford EcoBoost 200 (Memento vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive) auf britishformulaford.co.uk (englisch).