Direkter Schuss

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Direkter Schuss: Visierlinie und parabelförmige Flugbahn

Als direkten Schuss oder Visierschuss bezeichnet man einen Schuss mit Schusswaffen, bei dem das Ziel direkt mittels Visierung anvisiert werden kann. Im Gegensatz dazu liegt ein indirekter Schuss (auch Indirektes Feuer bezeichnet) vor, wenn zwar der Standort des Zieles bekannt ist, es aber nicht direkt anvisiert werden kann, sondern die Richtung und die Erhöhung des Rohres berechnet werden muss.[1][2]

Das abgefeuerte Projektil folgt einer annähernd parabelförmigen ballistischen Flugbahn, die über die Visierlinie ansteigt und wieder abfällt. Nachdem ein Projektil das Rohr verlassen hat, unterliegt es dem Luftwiderstand, der das Projektil abbremst, der Erdanziehung, die das Projektil nach unten zieht und anderen Einflüssen. Die Visierlinie stimmt daher wegen der Krümmung der Flugbahn des Projektils nicht mit der Seelenachse des Rohres überein. Die Erhöhung des Rohres über die Visierlinie ist abhängig von der Kampfentfernung und der Rasanz des Projektils. Bei richtiger Erhöhung bzw. eingestellter Visierentfernung schneiden sich die Flugbahn des Geschosses und die Visierlinie im Ziel.

Fast alle Handfeuerwaffen (z. B. Pistole oder Gewehr) und Flachfeuergeschütze (z. B. Panzerabwehrkanone) werden direkt auf das Ziele gerichtet. Auch manche Geschütze, die für das indirekte Richten konzipiert sind, können zumindest im Notfall direkt anvisieren.

  • Herman Frobenius: Militärlexikon. Handwörterbuch der Militärwissenschaften. Verlag von Martin Oldenbourg, Berlin 1901 (Online – Internet Archive).
  • R. Germershausen, E. Schaub et al.: Waffentechnisches Taschenbuch. Hrsg.: Rheinmetall. 3. Auflage. Düsseldorf 1977, OCLC 664599417.
  • Wilhelm Hassenstein: Irrtum und Tradition in der Geschichte der Waffentechnik. In: Zeitschrift für das gesamte Schiess- und Sprengstoffwesen mit der Sonderabteilung Gasschutz. 3. Auflage. Band 35, März 1940, S. 78–80.
  • E. Hartmann: Kriegstechnische Zeitschrift. Organ der kriegstechnischen Entdeckungen auf allen militärischen Gebieten. Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1898 (Online – Internet Archive).
  • Gustav Friedrich Klemm: Werkzeuge und Waffen. In: Allgemeine Culturgeschichte der Menschheit. 10 Bände. Leipzig 1843–1852. Band 1. Romberg's Press, 1854 (Vorschau).
  • Beat Kneubuehl: Geschosse. Band 2: Ballistik, Wirksamkeit, Messtechnik. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-7276-7145-9.
  • Julius Künell, Samuel Köchert: Waffenlehre. Oesterreichische Militär-Bibliothek. Band 6. L.W. Seidel und Sohn, Wien 1866 (Online-Buchvorschau).
  • Bernhard von Poten: Handwörterbuch der gesamten Militärwissenschaften. Enzyklopädie in 9 Bänden 1877–1880. Velhagen & Klasing, Bielefeld und Leipzig 1866 (Online-Auswahl).
  • Caesar Rüstow: Waffenlehre. 2. Auflage. Erfurt 1855 (Online – Internet Archive).
  • Wilhelm Rüstow: Militärisches Hand-Wörterbuch. 1 1858, von Aa bis L, Band 2 1859 von M bis Z. Friedrich Schultheß, Zürich 1858 (Band 1 Band 2).
  • Karl Theodor von Sauer: Grundriß der Waffenlehre, Band 1, 2, Cotta, München, 1876, Band 1 online und Band 2 (Tafeln, Abbildungen) online.
  • Marlene Hillen (Lektorin): Handbuch Militärisches Grundwissen. Berlin 1988
  • Volker Latuske (Lektor): Handbuch für mot. Schützen. Berlin 1974
  • Dieter Reinhardt/Josef Nimmrichter: Schießen mit der Bewaffnung der mot. Schützen. Berlin 1989
  • Armin Preuhs: ABC des Schießens. Berlin 1988

Einzelnachweise

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  1. Schießtafeln für die eisernen gezogenen HinterladerKanonen M. 1861, 1875
  2. Johann Gottfried Hoyer: Allgemeines Wörterbuch der Kriegsbaukunst, F. bis Q, Band 3, Realschulbuchhandlung, 1817