Friedrich Bird

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Friedrich Ludwig Heinrich Bird (* 1. September 1791 in Wesel; † 19. März 1851 in Bonn) war ein deutscher Mediziner.

Friedrich Bird wurde als Sohn des Johann Gerhard Bird, eines preußischen Beamten und Steuereinnehmers, geboren.

Er besuchte ab 1805 das Gymnasium Wesel (heute Konrad-Duden-Gymnasium Wesel) beim Direktor Jodocus Casparus Albertus Eichelberg (1749–1819) und begann im November 1811 beim Rektor Daniel Erhard Günther ein Medizin-Studium an der Universität Duisburg.

Im Dezember 1813 trat er als freiwilliger Jäger in das 1. Pommersche Infanterieregiment ein und wurde nach Ende des Feldzuges als Offizier wieder entlassen; er setzte sein Studium fort. Am zweiten Feldzug der Befreiungskriege war er als Oberarzt beim Feldlazarett Nr. 15 beteiligt und wurde nach dessen Ende im März 1816 entlassen. Kurz darauf ging er an die Universität Halle und promovierte dort am 23. August 1817. Im Herbst 1819 absolvierte er in Berlin das Staatsexamen und erhielt seine Approbation als praktischer Arzt am 11. März 1820, anschließend baute er in Rees seine Praxis auf.

1830 wurde ihm die Stelle des zweiten Arztes in der Ersten Rheinischen Irrenheilanstalt in Siegburg beim Direktor Maximilian Jacobi angeboten. Bereits kurz nach seinem Eintritt im März 1830 stellte er fest, dass es zu Unstimmigkeiten mit dem Direktor kam, die so weit gingen, dass seine Gesundheit darunter litt. Direktor Jacobi vertrat ein System der Strenge und der pädagogischen Einwirkung, Friedrich Bird dagegen das Prinzip äußerster Milde.[1] Bereits am 2. Juni 1834 ließ er sich nach schwierigen Verhandlungen mit vollem Gehalt pensionieren[2] und zog sich nach Bonn zurück. Er lehnte jede weitere Anstellung und öffentliche Tätigkeit ab und war nur noch schriftstellerisch tätig.

Als Schriftsteller erstellte er viele medizinische Werke, die für die Ausbildung der Lehre von den Geisteskrankheiten genutzt wurden; weiterhin war er auch auf historischem Gebiet tätig. 1836 erschien sein Hauptwerk Pathologie und Therapie der psychischen Krankheiten. In seinen späteren Schriften schilderte er die psychiatrischen Störungen von historischen Persönlichkeiten in der Allgemeinen Zeitschrift für Psychiatrie.

Er starb an einer Phlebitis, nachdem sich ein selbst verordneter Aderlass entzündete und vereiterte.

Mitgliedschaften

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Er war Mitglied der der physikalisch-medizinischen Sozietät zu Erlangen und wurde am 3. August 1835 mit der Matrikel-Nr. 1401 und dem akademischen Beinamen Aretaeus VII. in die Gelehrtenakademie Leopoldina aufgenommen.[3]

Schriften (Auswahl)

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Literatur (Auswahl)

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  • Friedrich Bird in Alma Kreuter: Deutschsprachige Neurologen und Psychiater: Ein biographisch-bibliographisches Lexikon von den Vorläufern bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. S. 142 f.
  • Friedrich Bird in Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker und Naturforscher aller gebildeten Völker, Band 2. Copenhagen 1830. S. 266.
  • Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, Verzeichnis der Mitglieder der Akademie, nach der Zeitfolge, S. 264 (archive.org).
  • Friedrich Bird in Neuer Nekrolog der Deutschen, 29. Jahrgang, 1851, 1. Teil. Weimar 1853. S. 244–246.
  • Friedrich Karl Stahl: Bird, Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 657 f.

Einzelnachweise

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  1. Salina Braun: Heilung mit Defekt: psychiatrische Praxis an den Anstalten Hofheim und Siegburg 1820-1878. Vandenhoeck & Ruprecht, 2009, ISBN 978-3-525-35853-5 (google.de [abgerufen am 2. Januar 2019]).
  2. Dietrich Geyer: Trübsinn und Raserei: Die Anfänge der Psychiatrie in Deutschland. C.H.Beck, 2014, ISBN 978-3-406-66791-6 (google.de [abgerufen am 2. Januar 2019]).
  3. Mitgliedseintrag von Friedrich Ludwig Heinrich Bird bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina