Schweizer Moosfarn

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Schweizer Moosfarn

Schweizer Moosfarn (Selaginella helvetica), Illustration

Systematik
Unterabteilung: Lycopodiophytina
Klasse: Bärlapppflanzen (Lycopodiopsida)
Ordnung: Moosfarnartige (Selaginellales)
Familie: Moosfarngewächse (Selaginellaceae)
Gattung: Moosfarne (Selaginella)
Art: Schweizer Moosfarn
Wissenschaftlicher Name
Selaginella helvetica
(L.) Spring

Der Schweizer Moosfarn (Selaginella helvetica)[1] ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Moosfarne (Selaginella) und der Familie der Moosfarngewächse (Selaginellaceae). Er ist von Europa über Kleinasien und den Kaukasusraum bis Ostasien verbreitet.

Habitus und Sporophyllstände
Niederliegende, abgeflachte, dorsiventrale Sprosse mit gegenständigen Laubblättern in vier Reihen

Der Schweizer Moosfarn ist eine immergrüne, ausdauernde krautige Pflanze.[1] Er wird 1 bis 5 Zentimeter hoch, die niederliegenden Sprosse werden 3 bis 20 Zentimeter lang. Die abgeflachten, dorsiventralen Laubsprosse sind niederliegend. Die gegenständigen Laubblätter sind in vier Reihen angeordnet, liegen jedoch in einer Ebene. Die Blätter der beiden unteren, bodenseitigen Reihen sind größer als die der beiden oberen (Anisophyllie). Alle Blätter sind ganzrandig und eiförmig mit einer breiten, stumpfen Spitze versehen. Sie sind einnervig und besitzen eine Ligula.

Auch die Sporophylle sind gegenständig. Der Sporophyllstand ist aufrecht bis aufsteigend und 3 bis 6 Zentimeter hoch. Vom Laubspross ist er durch einen undeutlichen Stiel abgesetzt. Die Sporenreife ist im Juni und Juli.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[2]

Beim Schweizer Moosfarn handelt es sich um einen Chamaephyten.[1]

Der Schweizer Moosfarn ist von Europa über Kleinasien und den Kaukasusraum bis Ostasien verbreitet. Im deutschsprachigen Raum sind nur zwei Selaginella-Arten heimisch. In Deutschland kommt der Schweizer Moosfarn nur in Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen vor (Alpen, Alpenvorland, Fichtelgebirge, Thüringer Wald), in Österreich in allen Bundesländern. In Europa findet man ihn vor allem in den Gebirgen der submediterranen Zone, beispielsweise in den Alpen und im Alpenvorland, in Höhenlagen meist unter 1000 Metern, selten (bei Saas-Fee) bis zu 2100 Metern[3]. Außerdem kommt er in den Karpaten, in Südosteuropa und bis zum Riesengebirge vor.[4] In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil am Anstieg von Vils zur Hundsarsch-Scharte bis zu 1050 m Meereshöhe auf.[5]

Er tritt in Europa zerstreut bis selten von der collinen bis zur montanen Höhenstufe auf. Der Schweizer Moosfarn wächst in lückigen, meist basenreichen Magerrasen und Trockenrasen, auf halbschattigen Felsen und Mauern, auch auf Dämmen und in Auen. Er kommt vor in Gesellschaften der Klasse Festuco-Brometea und in denen der Verbände Caricion davallianae oder Molinion.[2]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w (feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 3 (montan), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[6]

  • Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 7., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1994, ISBN 3-8252-1828-7.
  • Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin (DDR) 1987, ISBN 3-06-012539-2.
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.

Einzelnachweise

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  1. a b c Schweizer Moosfarn. auf FloraWeb.de
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 68.
  3. Josef Dostál: Selaginella. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band I, Teil 1. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1984, ISBN 3-489-50020-2. Seite 43–49.
  4. Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 2., ergänzte Auflage. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1993, ISBN 3-8001-3322-9.
  5. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 101.
  6. Selaginella helvetica (L.) Link In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 5. April 2021.
Commons: Schweizer Moosfarn (Selaginella helvetica) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien