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Scheinastern

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Scheinastern

Ausschnitt aus dem Blütenstand mit körbchenförmigen Teilblütenständen der New York-Scheinaster (Vernonia noveboracensis)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Vernonioideae
Tribus: Vernonieae
Gattung: Scheinastern
Wissenschaftlicher Name
Vernonia
Schreb.

Die Scheinastern oder Vernonien (Vernonia) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es sind etwa 20 Arten (früher waren etwa 1000 Arten in dieser Gattung zusammengefasst). Alle Arten nach heutiger enger Auffassung (nach H. Robinson 1999) der Gattung sind in der Neuen Welt verbreitet; die meisten Arten auf dem nordamerikanischen Kontinent, nur zwei bis drei Arten in Südamerika und eine Art (Vernonia blodgettii) auf den Bahamas.

Illustration der New York-Scheinaster (Vernonia noveboracensis) aus The native flowers and ferns of the United States in their botanical, horticultural and popular aspects, 1879
Blütenstand mit körbchenförmigen Teilblütenständen von Vernonia baldwinii
Hohe Scheinaster (Vernonia gigantea)
Vernonia lettermanii
New York-Scheinaster (Vernonia noveboracensis)

Vegetative Merkmale

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Die Scheinaster-Arten sind große, ausdauernde krautige Pflanzen, die meist Wuchshöhen von 20 bis 200 Zentimetern, jedoch auch von mehr als 300 Zentimetern erreichen können. Manche Arten bilden Rhizome.

Die gestielten oder ungestielten Laubblätter stehen nur selten überwiegend in grundständigen Rosetten zusammen, meist sind sie am Stängel verteilt. Die Form der Blattspreiten variiert zwischen eiförmig, elliptisch, lanzettlich, verkehrt-lanzettlich, spatelförmig, lineal oder fadenförmig. Die Basis der Blattspreiten ist mehr oder weniger keilförmig, Ausnahme ist die Art Vernonia pulchella mit einer abgerundet-abgeschnittenen Blattbasis. Die Blattränder sind für gewöhnlich gezähnt, selten ganzrandig, die Blattspitzen sind zugespitzt bis spitz zulaufend. Die Blattunterseiten sind meist mehr oder weniger schuppig bis fein stichborstig oder wollig bis filzig, manchmal unbehaart, für gewöhnlich mit Harzdrüsen bedeckt. Die Blattoberseite ist schuppig oder glatt, nur manchmal mit Harzdrüsen bedeckt.

Generative Merkmale

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In doldentraubigen bis rispigen Gesamtblütenständen mit einem Durchmesser von (6 bis) 10 bis über 25 Zentimetern stehen normalerweise 40 bis 100, aber auch deutlich weniger (6) oder mehr Blütenkörbchen, ohne Tragblätter zusammen. Die körbchenförmigen Blütenstände sind mehr oder weniger gestielt und diskusförmig. Die Hüllblätter sind glockenförmig bis verkehrt kegelförmig oder halbkugelförmig angeordnet, 3 bis 8, selten bis 11 oder mehr cm im Durchmesser. Jeweils 18 bis über 70 Hüllblätter stehen in vier bis mehr als sieben Reihen. Die äußeren Hüllblätter sind eiförmig bis lanzettlich oder pfriemförmig, die inneren mehr oder weniger lanzettlich bis länglich. Alle sind mehr oder weniger papierartig, ganzrandig, oftmals bewimpert, die Spitzen entweder abgerundet, dann manchmal zugespitzt, angespitzt, pfriemförmig oder fadenförmig. Die Oberfläche ist unbehaart oder leicht mit feinen Strichborsten versehen bis filzig, manchmal mit Drüsen besetzt. In jedem Blütenkörbchen befinden sich nur je nach Art 9 bis 30 (manchmal bis 65 oder mehr) Zungenblüten. Die Kronblätter sind zu einer Röhre verwachsen, die oben zu einer Zunge ausgeformt ist, diese hat fünf Kronzipfel, woran man gut erkennen kann, dass die Kronröhre aus fünf Kronblättern gebildet wird. Die Kronblätter sind normalerweise violett oder rosa, selten weiß. Die fünf Kronzipfel sind lanzettlich-linear und mehr oder weniger gleich geformt.

Die Achänen sind mehr oder weniger säulenförmig, manchmal bogenförmig gekrümmt. Sie besitzen acht bis zehn Rippen, sind unbehaart oder geschuppt bis feinborstig und oftmals mit Harzdrüsen besetzt. Der beständige Pappus besteht aus 20 bis zu mehr als 30 äußere, unregelmäßig gezackte bis pfriemförmige Schuppen oder Borsten, sowie 20 bis zu mehr als 40 innere, pfriemförmige bis borstige Schuppen oder Borsten.

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 17.

Die Gattung Vernonia wurde vom deutschen Botaniker Johann Christian Daniel von Schreber 1791 in Genera Plantarum, 2, S. 541 aufgestellt. Die zuvor Serratula noveboracensis L. genannte Art wurde in André Michaux: Flora Boreali-Americana, 2, 1803, S. 95 zur Typusart Vernonia noveboracensis (L.) Michx. Der Gattungsname Vernonia ehrt vermutlich den englischen Pflanzensammler William Vernon, der im 17. und 18. Jahrhundert lebte, jedoch sicher nicht den Ritter des 15. Jahrhunderts William Vernon.[1]

Seit der Veröffentlichung von Harold Ernest Robinson 1999[2] sind in der Gattung nur noch etwa 20 Arten enthalten, auch 2011 wurden zwei Arten ausgegliedert. Aus der früher sehr artenreichen Gattung wurden viele Arten in andere, teilweise neue, Gattungen ausgegliedert, beispielsweise in die Gattungen Baccharoides, Gymnanthemum, Lepidaploa, Nothovernonia und Vernonella.

Von den nur noch etwa rein neuweltlichen 20 Arten kommen in Nordamerika und Mexiko 17 Arten vor:

Büschelige Scheinaster (Vernonia fasciculata):

  • John L. Strother: Vernonia Schreber., S. 206: – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae), Oxford University Press, New York und Oxford, 2006, ISBN 0-19-530563-9. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
  • Harold Robinson: Generic and subtribal classification of American Vernonieae. In: Smithsonian Contributions to Botany, Volume 89, 1999, S. 1–116.

Einzelnachweise

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  1. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  2. Harold Robinson: Generic and subtribal classification of American Vernonieae. In: Smithsonian Contributions to Botany, Volume 89, 1999, S. 1–116.
  3. a b c d e f g John L. Strother: Vernonia Schreber., S. 206: – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae), Oxford University Press, New York und Oxford, 2006, ISBN 0-19-530563-9.
  4. a b c d e f g h Vernonia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 16. April 2018.

Weiterführende Literatur

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  • Harold Robinson: The status of generic and subtribal revisions in the Vernonieae. In: D. J. N. Hind, H. J. Beentje (Hrsg.): Compositae: Systematics. Proceedings of the International Compositae Conference, Key, 1994, Volume 1, S. 511–529. Royal Botanic Gardens, Kew, 1996.
  • J. Jakupovic, C. Zdero, R. Boeker, U. Warning, F. Bohlmann, S. B. Jones: Vernocistifolide und andere Sesquiterpenlactone aus Vernonia und vervandten Arten. In: Liebig’s Annalen der Chemie, 1987, S. 111–123. doi:10.1002/jlac.198719870204
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