Aarwangen

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Aarwangen
Wappen von Aarwangen
Wappen von Aarwangen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Bern Bern (BE)
Verwaltungskreis: Oberaargauw
BFS-Nr.: 0321i1f3f4
Postleitzahl: 4912
Koordinaten: 625154 / 232358Koordinaten: 47° 14′ 30″ N, 7° 46′ 15″ O; CH1903: 625154 / 232358
Höhe: 437 m ü. M.
Fläche: 9,90 km²
Einwohner: 4793 (31. Dezember 2022)[1]
Einwohnerdichte: 422 Einw. pro km²
Website: www.aarwangen.ch
Karte
Karte von Aarwangen
Karte von Aarwangen
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Aarwangen ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Oberaargau des Kantons Bern in der Schweiz.

Geschichte

Aarwangen wurde an einem Übergang über die Aare gegründet und verdankt seine Entstehung der Kreuzung von Verkehrsachsen an diesem Punkt. Bis im 18. Jahrhundert die Kunststrassen und im 19. Jahrhundert die Eisenbahn gebaut wurden, war der Aare-Fluss ein rege benützter Handelsweg. Aarwangen war der Umschlagplatz für Waren aus der Westschweiz und der Ostschweiz. Schon im 16. Jahrhundert verfügte Aarwangen über eine gedeckte Holzbrücke. Gesichert wurde der Übergang durch die Burg und finanziert durch eine Zollstation. Bei Aarwangen lag im Hochmittelalter die Grenze zwischen Burgundern (in der Westschweiz) und Alemannen (in der Ostschweiz).

Das Gemeindewappen ist in Schwarz und Silber gehalten. Es entspricht dem Siegel der Herren von Aarwangen. Mit deren Aussterben im Jahre 1341 gingen Dorf und Herrschaft an die Freiherren von Grünenberg (siehe Ruine Grünenberg in Melchnau), die ebenfalls Ministeriale der Habsburger waren. Im 14. Jahrhundert wurde die Stadt Bern zur regionalen Grossmacht. Als 1415 die Eidgenossen den Habsburgern den Aargau entrissen, mussten sich die Grünenberger neu orientieren und verkauften schliesslich 1432 die Herrschaft Aarwangen an Bern.

Damit war der Grundstein der Landvogtei im Schloss Aarwangen gelegt. Sie blieb bis zum Ende des Bernischen Stadtstaates im Frühjahr 1798 bestehen. Insgesamt residierten 75 Landvögte im Schloss Aarwangen, wo ihre Wappen noch heute eine Wand zieren.

Im Jahre 1803 wurde der Kanton Bern in Amtsbezirke aufgeteilt. Aarwangen wurde Bezirkshauptort. Heute hat das Kreisgericht Aarwangen-Wangen seinen Sitz im Schloss.

Geographie

Aarwangen liegt im Oberaargau im Schweizer Mittelland an beiden Aareufern, wobei der weitaus grösste Teil der Gemeinde auf das südliche Ufer entfällt. Die Siedlungsstruktur besteht aus der Ortschaft Aarwangen mit den Quartieren Bleuerain, Riedgass, Hard, Farnere, Hof und Mumenthal sowie dem Weiler Meiniswil. Am nördlichen Aareufer liegt im Ortsteil Schürhof ein kleiner Brückenkopf Aarwanger Gebiet. Südlich der Brücke steht das Schloss Aarwangen.

Die Nachbargemeinden sind Bannwil, Schwarzhäusern, Wynau, Roggwil, Langenthal und Thunstetten. Aarwangen entwickelte sich neben Langenthal und der Gemeinde Herzogenbuchsee zur drittgrössten Gemeinde im Oberaargau. Die Agrar- und Siedlungsfläche der Gemeinde Aarwangen umfasst 599 Hektaren. Die Agrarfläche wird heute noch von 29 Landwirtschaftsbetrieben bewirtschaftet.

Verkehr

Aarwangen ist verkehrstechnisch gesehen gut erschlossen. Durch Aarwangen verläuft die meterspurige Bahnstrecke der ehemaligen Langenthal-Jura-Bahn, die inzwischen von der Aare Seeland mobil (ASm) betrieben wird und über mehrere Haltestellen im Dorf verfügt. Im Halbstundentakt werden zu Stosszeiten, sonst stündlich, folgende Linien befahren:

  • Aarwangen–Langenthal–St. Urban; mit Anschluss nach Bern/Zürich in Langenthal
  • Aarwangen–Niederbipp–Solothurn; mit Anschluss nach Biel in Niederbipp und Solothurn

In gut 5 Autominuten erreicht man den Autobahnanschluss 43 der A1 in Niederbipp.

Fauna und Flora

Die Gegend um Aarwangen ist Lebensraum der in der Schweiz sehr seltenen Libellenart Helm-Azurjungfer. Dieser Standort gehört zum europäischen Naturnetzwerk Smaragd. Dieses erstreckt sich über die zahlreichen kleinen Bäche, welche in der Gemeinde noch vorkommen. Diese verlaufen u. a. in den Feldern zwischen Aarwangen und Meiniswil sowie von dort in Richtung Aare.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Gemeinderat

An der Gemeinderatswahl vom 9. November 2008, wurde der Gemeinderat von bisher 9 Sitzen auf 7 Sitze verkleinert[2]. Er setzt sich nun wie folgt zusammen[3]:

  • Hans Leuenberger, Gemeinde-/Gemeinderatspräsident, Ressort Präsidiales, SVP
  • Peter Steffen, Gemeinde-/Gemeinderatsvizepräsident, Ressort öffentliche Sicherheit, SP
  • Jakob Brändle, Ressort Schule, SVP
  • Gerhard Lüdi, Ressort Bau, SP
  • Christian Mom, Ressort Betriebe, FDP
  • Adrian Nyffeler, Ressort Finanzen, FDP
  • Edgar Wyss, Ressort Soziales, SVP

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  2. mzbern.ch: http://www.mzbern.ch. Stand 25. Februar 2009.
  3. aarwangen.ch: http://www.aarwangen.ch/index.html?&page_id=43&node=34&level=1&l=2

Weblinks

Commons: Aarwangen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien