Alpnach

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Alpnach
Wappen von Alpnach
Wappen von Alpnach
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Obwalden Obwalden (OW)
Bezirk: Keine Bezirkseinteilung
BFS-Nr.: 1401i1f3f4
Postleitzahl: 6055
Koordinaten: 663575 / 199136Koordinaten: 46° 56′ 25″ N, 8° 16′ 25″ O; CH1903: 663575 / 199136
Höhe: 464 m ü. M.
Fläche: 56,98 km²
Einwohner: 6222 (31. Dezember 2022)[1]
Website: www.alpnach.ch
Karte
Karte von Alpnach
Karte von Alpnach
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Alpnach ist eine politische Gemeinde des Kantons Obwalden in der Schweiz.

Sie gliedert sich in drei Hauptsiedlungsgebiete: Alpnach Dorf, Alpnachstad und Schoried. Die nördlichste Gemeinde des Kantons bildet das «Tor zu Obwalden».

Geographie

Das Dorf liegt auf 464 m ü. M. Tiefster Punkt ist der Alpnachersee (434 m ü. M.), höchster Punkt ist das Tomlishorn auf 2128 m ü. M. Von der Gesamtfläche von 56,98 km² sind etwa 2,645 km² Wald und 0,936 km² landwirtschaftlich genutzt.

Tourismus

Zahnradbahn Alpnachstad – Pilatus Kulm (Station Ämsigen)

Von Alpnachstad am Alpnachersee führt die Pilatusbahn als steilste Zahnradbahn der Welt hoch zum Pilatus (2132 m), einen markanten in das Schweizer Mittelland ragenden Bergrücken der Zentralschweiz. Die Bergstation der Zahnradbahn sowie die beiden Hotels liegen vollständig auf Alpnacher Gemeindeboden.

Am nahe gelegenen Alpnachersee, einem Seitenarm des Vierwaldstättersees, ist geeignet für verschiedene Wassersportarten, insbesondere mit guten Windsurfverhältnissen auch für Anfänger.

Alpnach bietet einen guten Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen und Biketouren in das Schlierental, in das Auengebiet des Wichelsees, des Alpnachersees und der Flussgebiete «Schlieren/Sarner Aa». Weiterhin bieten sich mittelschwere Bergwanderungen im Pilatusgebiet (Esel, Tommlishorn, Mittaggüpfi) an, mit Rastmöglichkeiten in verschiedenen Bergrestaurants und lokalen Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels und Bauernhöfen.

Als markanter Punkt in der Landschaft steht das Gotteshaus St. Magdalena mit seinem spitzigen, 91 Meter hohen Kirchturm. Daneben befinden sich in den Gemeindeteilen Alpnachstad und Schoried früh datierte Kapellen.

Wirtschaft

Nebst traditioneller Milchwirtschaft und deren Alpbewirtschaftung (Käseproduktion: Sbrinz, Obwaldner Alpkäse, Parmino, usw.) sind in der Gemeinde Alpnach Dienstleistungs- und Holzbearbeitungsindustrien, verschiedene Baufirmen bzw. Bauteillieferanten, aber auch Hightech-Unternehmen (Mikroelektronik, Software) ansässig. In der Talebene befindet sich der Militärflugplatz Alpnach (ICAO-Code: LSMA), genutzt als Helikopterbasis der Schweizer Luftwaffe.

Geschichte

Eine römische Besiedlung ist durch den Fund der Überreste eines Gutshofes in der Uechtern, südwestlich des Dorfes nachgewiesen. 1913 bis 1914 wurden die Grundmauern von 4 Gebäuden entdeckt, die zu einer römischen Landvilla gehörten. Diese war vom 1. bis ins 3. Jahrhundert bewohnt. Der Dorfname Alpnach geht auf diese Römersiedlung zurück. Aus der ursprünglichen Bezeichnung fundus Albiniacum wurde später fundo Alpinaco woraus dann das Wort Alpenacho entstand, das erstmals 870 in einer Urkunde auftaucht. 881 schenkte Donatus Recho den Benediktinermönchen in Luzern seinen Hof in Alpnach.1036 schenkte Graf Ulrich von Lenzburg dem Stift Münster (jetzt Beromünster) seinen Besitz in Alpnach. Weitere Eigentümer waren damals unter anderen die Freiherren von Wolhusen, die Grafen von Habsburg, die Klöster Murbach und das Frauenkloster Engelberg (jetzt Sarnen). Alpnach lag an der wichtigen Verkehrsachse von Luzern über Brünigpass und Grimsel nach Oberitalien.[2][3]

Am 15. November 1315 sind bei der Schlacht am Morgarten zwei Bewohner von Alpnach (Peter im Dorf und Heinrich Wiffli) umgekommen. Am 16. November 1315 wurde in Alpnach der Graf von Strassburg mit 300 Waffengefährten von den Eidgenossen im Nachtlager bei der Ribi überfallen und geschlagen.[4] Im Zinsrodel von 1372 sind folgende Geschlechts- und Personennamen erwähnt: Johann Durrer, (Jenni Furrer), Rudolf unter der Flue, Klaus Amstein, Heinrich Steinibach, Jenni Lütols, Klaus Häcki, Walter von Reng, Peter Winkelried. Folgende Kilchner von Alpnach betrieben Fähren auf dem See und hatten das ausschliessliche Recht dazu. Dieses wurde ihnen am 3. März 1424 vor dem geschworenen Gericht auf Grund der jahrhundertalten Rechte und Erwerb bestätigt: «Jenni (Johann) Häcki, Heini und Rüdi Winkelried, Welti von Atzigen, Eberhard Suter gegen Erni Hug und die Landleute, welche für sich auch das Fährrecht auf dem See beanspruchen wollten».

Im Ortsteil Alpnachstad wurden in der Nacht vom 27. auf den 28. August 1802 die helvetischen Truppen von den Unterwaldnern überrascht und geschlagen.[4]

Persönlichkeiten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  2. Chronik von Alpnach von Pfarrhelfer Anton Küchler in Kerns 1839–1905
  3. Zur Geschichte des Dorfes auf www.alpnach.ch
  4. a b Knapp Ch., Borel M. und Attinger V. (Herausg): Geographisches Lexikon der Schweiz. Band 1: AA – Emmengruppe (Seite 65). Neuenburg: Attinger, 1902. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Geogr.Lex“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.