Bad Hall

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Stadtgemeinde
Bad Hall
Wappen Österreichkarte
Wappen von Bad Hall
Bad Hall (Österreich)
Bad Hall (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Steyr-Land
Kfz-Kennzeichen: SE
Fläche: 13,36 km²
Koordinaten: 48° 2′ N, 14° 12′ OKoordinaten: 48° 2′ 0″ N, 14° 12′ 0″ O
Höhe: 380 m ü. A.
Einwohner: 5.746 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 430 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4540
Vorwahl: 07258
Gemeindekennziffer: 4 15 03
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 5
4540 Bad Hall
Website: www.bad-hall.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Harald Schöndorfer[1] (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2009)
(31 Mitglieder)

15 ÖVP, 10 SPÖ, 3 FPÖ, 3 BZÖ

Lage von Bad Hall im Bezirk Steyr-LandVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Bad Hall im Bezirk Steyr-Land (anklickbare Karte)AdlwangAschach an der SteyrBad HallDietachGaflenzGarstenGroßramingLaussaLosensteinMaria NeustiftPfarrkirchenReichramingRohr im KremstalSchiedlbergSierningSteyrSt. Ulrich bei SteyrTernbergWaldneukirchenWeyerWolfernOberösterreich
Lage der Gemeinde Bad Hall im Bezirk Steyr-Land (anklickbare Karte)
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Bad Hall ist eine Stadtgemeinde und Kurort in Oberösterreich im Bezirk Steyr-Land im Traunviertel. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Steyr-Land.

Geografie

Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 6,4 km, von West nach Ost 4 km. 6,8 % der Fläche sind bewaldet, 74,4 % sind landwirtschaftlich genutzt.

Ortsteile der Gemeinde sind Bad Hall (KG), Furtberg, Großmengersdorf (KG), Hehenberg (KG), Brunnhub (Pesendorf), Kleinmengersdorf, Urndorf, Haid, Konradsdorf (KG = Katastralgemeinde)

Geschichte

Schon die Kelten kannten die Salzquelle im Sulzbachtal. Später wurde aus dem Wasser Salz für den Verzehr gewonnen. In der Stiftungsurkunde des Klosters Kremsmünster aus dem Jahre 777 wird von 3 Salzsiedern gesprochen. Aus der kleinen mittelalterlichen Handwerkersiedlung hat sich mit der Zeit ein regionales Zentrum entwickelt. Während am Westhang des Sulzbachtales und der Herrschaft des Klosters Kremsmünster ein Pfarrdorf - heute Pfarrkirchen - entstand, bildete sich am Osthang unter den Herzögen von Österreich ein Handels- und Verwaltungsort, der lange den Namen „Herzogenhall“ führte. Dieser Ort erhielt um 1287 das Marktrecht, was ihn zu einem der ältesten Märkte Österreichs macht.

Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Den Heilwert des Wassers aus der Salzquelle am Sulzbach erkannte man erst mit dem Aufblühen des Heilbäderwesens am Beginn des 19. Jahrhunderts. 1826 wurde die erste kleine Badeanstalt gegründet. 1827 wurde erstmals das Wasser analysiert und ein hoher Jodgehalt festgestellt. 1837 erwirkte der Arzt Dr. Josef Starzengruber bei der Landesregierung die erste Badeordnung. Doch erst mit Übernahme der Heilquelle durch das Land Oberösterreich 1855 konnte ein umfangreicher Kurbetrieb aufgebaut werden. Seit 1876 trägt der Ort das Prädikat „Bad“.

Ende des 19. Jahrhunderts erlebte Bad Hall wie viele Kurorte auch einen starken Aufschwung. Dies wurde durch die Eröffnung der Kremstalbahn 1882 noch verstärkt. Bad Hall galt nun als „Weltkurort“. Berühmte Personen kamen hierher. Gustav Mahler gab 1880 im Kurpark sein Debüt als Dirigent. Nach Rückschlägen durch Kriege und Weltwirtschaftskrise entstand ab 1948 ein moderner Kurbetrieb.

Politik

Bürgermeister ist Harald Schöndorfer von der ÖVP. Der Gemeinderat wurde 2009 zuletzt gewählt und setzt sich aus 15 Mandaten ÖVP, 10 Mandaten SPÖ, 3 Mandaten FPÖ sowie 3 Mandaten BZÖ zusammen.

Einwohnerentwicklung: 1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 4250 Einwohner, 2001 dann 4747 Einwohner, im Jahr 2006 sind es 5200.

Wappen

Blasonierung: In Gold auf grünem Schildfuß eine silberne Kapelle mit teilweise eingebautem Flankenturm und Dachreiter, schwarzen Dächern und Fensteröffnungen, beiderseits flankiert von je einem schwarzstämmigen Lindenbaum mit grünen Blättern. Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß.

Das Wappenbild zeigt die bereits 1298 urkundlich bekannte, zuletzt 1977-1981 generalrenovierte Margarethenkapelle „am Anger unter den Sieben Linden“, die für das bürgerliche Leben im landesfürstlich privilegierten Ort eine bedeutende Rolle spielte (z. B. Abhaltung der Kirch- und Gerichtstage, Wahlort des Bürgermeisters und der Räte).

Sehenswürdigkeiten

Quelltempel der Tassiloquelle
  • Tassilo-Quelltempel: Die Tassiloquelle ist die älteste Jod-Sole-Quelle Bad Halls. Erste Erwähnung in der Gründungsurkunde des Klosters Kremsmünster (777). Vom Vorhof des Quelltempels wird auch heute noch die heilkräftige Tassiloquelle zum Gesundheitszentrum geleitet.
  • Kurhaus
  • Landesvilla
  • Musikpavillon
  • Kurpark
  • Stadttheater Bad Hall: Das Theater hat seinen Schwerpunkt auf Operetten- und Musicalaufführungen gelegt.
  • Forum Hall: Im Forum Hall befinden sich drei Museen: das Heimatmuseum, die Haustürensammlung und das Handwerkermuseum
    • Heimatmuseum: zeigt die Entwicklung von Bad Hall von der Handwerkersiedlung zum Kurort.
    • Haustürensammlung: zeigt alte Handwerkskunst anhand von mehr als 100 Türen
    • Handwerkermuseum: zeigt 23 Landhandwerke, weiters eine Dokumentation des Strukturwandels des Handwerks

Musik

  • Kurkonzerte: In Bad Hall finden regelmäßig Kurkonzerte mit dem Kurorchester Bad Hall statt. Das Orchester geht auf die im Jahr 1855 gegründete Cur-Musikkapelle zurück. Der berühmteste Dirigent des Kurorchesters war Gustav Mahler.

Sport

  • Golf
  • Schwimmen
  • Spazieren
  • Laufen
  • Kurangebote
  • Nordic Walking
  • Radfahren
  • Tennis

Verkehr

Öffentlicher Verkehr: Bad Hall war früher mit Zweigstrecken der Pyhrnbahn und der Steyrtalbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Heute sind diese Strecken abgetragen, und Bad Hall ist mit der Eisenbahn nicht mehr erreichbar. Der nächstgelegene Bahnhof Rohr - Bad Hall der Pyhrnbahn liegt rund 5 Kilometer vom Ortszentrum Bad Halls entfernt. Regelmäßige Verbindungen mit dem Postbus bestehen unter anderem nach Linz, Steyr und Kirchdorf an der Krems.

Straßenverkehr: Durch Bad Hall führt die Voralpen Straße B122 von Amstetten nach Sattledt. Die nächstgelegene Autobahn ist die West Autobahn A1. Die Anschlußstelle in Sattledt liegt rund 15 Kilometer vom Ortszentrum Bad Halls entfernt.

Öffentliche Einrichtungen

Innenbecken der völlig neu gestalteten Therme Bad Hall
  • Therme Bad Hall: Das stark jodhältige Heilwasser (Jodidgehalt 30 bis 50 mg pro Liter) von Bad Hall stammt heute nicht nur aus der aus Urzeiten bekannten Quelle am Sulzbach, sondern aus mehreren Bohrsonden. Sie wurden in den 1950er-Jahren im Zuge der Suche nach Erdöl niedergebracht und führten bis in 2247m Tiefe. Öl wurde nicht gefunden, jedoch jenes Depot angebohrt, aus dem die alte Heilquelle am Sulzbach ihr Wasser erhält. Die Herkunft der Heilwässer von Bad Hall steht in unmittelbaren Zusammenhang mit den weiter westlich anzutreffenden Erdölvorkommen.

Das Heilwasser von Bad Hall wirkt therapeutisch vor allem bei Erkrankungen der Gefäße (Herz, Arterien und Venen, Bluthochdruck) sowie der Augen, Atemwege und Gelenke.

Bildung

  • Kindergarten Bad Hall
  • IT-Hauptschule Bad Hall
Landesgartenschau 2005 in Bad Hall

Sonstiges

Erdölförderstelle und Bohrturm am Ortsrand von Bad Hall im März 2009.
  • Bad Hall ist seit 2002 Mitglied im Ring der Europäischen Schmiedestädte, der sich zum Ziel gesetzt hat, die regionale Vielfalt des Schmiedehandwerks und der Metallgestaltung in der globalen Einheit Europas auf allen Ebenen zu fördern.
  • Im Gemeindegebiet befinden sich 70 Bauernhöfe, 62 davon werden landwirtschaftlich genutzt.
  • Nachdem in den 1950er-Jahren die Suche nach Erdöl erfolglos blieb, aber zur Erschließung von Heilwasservorkommen führte, konnte im Jahr 2000 unmittelbar am nördlichen Stadtrand ein kleines und 2008/9 nordwestlich von Bad Hall ein größeres Erdölvorkommen erschlossen werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Neuer Bürgermeister in Bad Hall auf www.bad-hall.ooe.gv.at