Eichenberg (Vorarlberg)

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Eichenberg
Wappen Österreichkarte
Wappen von Eichenberg
Eichenberg (Vorarlberg) (Österreich)
Eichenberg (Vorarlberg) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Bregenz
Kfz-Kennzeichen: B
Fläche: 11,59 km²
Koordinaten: 47° 32′ N, 9° 47′ OKoordinaten: 47° 32′ 0″ N, 9° 47′ 0″ O
Höhe: 793 m ü. A.
Einwohner: 422 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 36 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6911
Vorwahl: 05574
Gemeindekennziffer: 8 02 12
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorf 53
6911 Eichenberg
Website: www.tiscover.at/eichenberg
Politik
Bürgermeister: Hermann Gmeiner
Lage von Eichenberg im Bezirk BregenzVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Eichenberg (Vorarlberg) im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)AlberschwendeAndelsbuchAuBezauBildsteinBizauBregenzBuchDamülsDorenEggEichenbergFußachGaißauHardHittisauHöchstHörbranzHohenweilerKennelbachKrumbachLangen bei BregenzLangeneggLauterachLingenauLochauMellauMittelbergMöggersReutheRiefensbergSchnepfauSchoppernauSchröckenSchwarzachSchwarzenbergSibratsgfällSulzbergWarthWolfurtVorarlberg
Lage der Gemeinde Eichenberg (Vorarlberg) im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)
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Blick über die Pfarrkirche St.Bernhard auf den Bodensee
Blick über die Pfarrkirche St.Bernhard auf den Bodensee
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Eichenberg über dem Bodensee
St.-Bernhard-Kirche

Der Tourismusort Eichenberg ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bregenz.

Geografie

Eichenberg liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz östlich des Bodensees am Hang des Pfändermassivs. 60,7 % der Fläche sind bewaldet.

Der Hochberg ist mit 1.069 Metern die höchste Erhebung im Gemeindegebiet. Er ist damit noch fünf Meter höher als der nahe gelegene Pfänder, der als Hausberg von Bregenz von größerer touristischer Bedeutung ist.[1]
Eichenberg ist die größte Gemeinde in der Region Leiblachtal und schließt zahlreiche Ortsteile mit ein (z. B. Jungholz, Lutzenreute, Niederholz, Schlüssellehen). Dazu kommen verstreut liegende Einzelgehöfte. Es existieren jedoch keine weiteren Katastralgemeinden in Eichenberg.

Geschichte

Der Ort wurde 1320 und der Bezeichnung „Aichberg“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Ortsbezeichnung ist offensichtlich von den Eichenwäldern abgeleitet, in denen im Laufe des Mittelalters durch Rodungen die ersten Einzelhöfe entstanden. Bis 1523 gehörte das Gebiet den im württembergischen Tettnang ansässigen Montfortern, die danach ihren Besitz an die Habsburger veräußerten. Nördlich und südlich des Ortes führten seit dem 15. Jahrhundert die Obere und Untere Salzstraße vorbei, die Einwohner lebten jedoch lange Zeit sehr abgeschieden. Administrativ gehörte Eichenberg zunächst zum nördlich gelegenen Möggers und war kirchlich der Pfarrei Bregenz zugeordnet. Nachdem 1839 die dem hl. Bernhard geweihte Pfarrkirche nach dreijähriger Bauzeit fertiggestellt war, wurde Eichenberg am 5. Juni 1873 zur eigenständigen Pfarrei erhoben.

Nach der Niederlage Österreichs gegen Napoleon kam Eichenberg von 1805 bis 1814 zusammen mit Vorarlberg zu Bayern. Durch ein Gesetz der Vorarlberger Landesregierung vom 23. Dezember 1921 erhielt Eichenberg mit Wirkung vom 5. April 1922 den Status einer selbständigen Gemeinde. Die Selbständigkeit ging zwischenzeitlich während der Zeit des Anschlusses Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland von 1938 bis 1946 durch die Eingemeindung nach Bregenz verloren. Von 1945 bis 1955 lag Eichenberg in der französischen Besatzungszone.

Als eine der ältesten Käsehersteller in Vorarlberg wird 1902 die Sennerei Lutzenreute gegründet, die als Genossenschaft noch heute (2009) besteht. 1921 wurde im Ortsteil Lutzenreute das erste Kraftwerk zur Stromerzeugung in Betrieb genommen, das auch die Höfe in Lehen, Unterfluh und Schlüssellehen versorgte. Das Dorfzentrum wurde ein Jahr später an das Netz der Vorarlberger Kraftwerke angeschlossen. Das erste Telefon wurde 1925 im Gasthof Krone installiert. 1931 wurde die Eichenberger Feuerwehr mit 38 Mitgliedern gegründet. 1959 wurde mit dem Bau eines neuen Schulhauses begonnen, 1990 wurde die Ortsdurchfahrt attraktiv umgestaltet, und 1997 wurde ein neues Mehrzweckgebäude der Gemeinde in Betrieb genommen.

Politik

Zum ersten Gemeindevorsteher (die Amtsbezeichnung Bürgermeister wurde erst 1935 eingeführt) wurde 1922 Adolf Dürr berufen, der seine Amtsgeschäfte von seinem Hof im drei Kilometer vom Ortskern entfernten Ortsteil Lehen führte. Während er sieben Jahre im Amt war, konnte Josef Degasper mit 18 Jahren auf die längste Amtszeit verweisen (1965 - 1983), bis der jetzige jetzigen Bürgermeister Hermann Gmeiner 1985 ins Amt gewählt wurde.

Der Gemeinderat besteht aus 9 Mitgliedern. Die Gemeindeeinnahmen aus Steuern und sonstigen Abgaben lagen 2001 bei 518.390 €, die gemeindlichen Ausgaben bei 526.355 €. Der Schuldenstand betrug 2001 668.216 €.

Bevölkerung


(Quelle: Statistik Austria[2])
Volkszählung 1971198119912001
Einwohner 291276368384


Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 402 Einwohner, der Ausländeranteil lag bei 13,2%.

Wirtschaft

Bis in das 20. Jahrhundert hinein lebten die Einwohner von Eichenberg hauptsächlich von der Landwirtschaft. Doch schon um 1840 warben mehrere Gasthöfe um Übernachtungsgäste. Im „Vorarlberger Gaststättenverzeichnis“ von 1929 werden vier Gasthöfe mit Fremdenzimmern in Eichenberg aufgeführt. Nach dem 2. Weltkrieg nahm der Fremdenverkehr für den Ort schnell an Bedeutung zu. Seit den 1990er Jahren verzeichnen vier Hotels, mehrere Pensionen und Ferienwohnungen jährlich um 17.000 Übernachtungen. Neben dem Gastgewerbe sind holzverarbeitende Betriebe, zwei Sennereien, eine Metzgerei und eine Autowerkstatt tätig.

Verkehr und Infrastruktur

Bis in das 19. Jahrhundert hinein war der nächstgrößere Ort Lochau am Bodenseeufer nur durch einen Hohlweg erreichbar. Erst 1894 und 1895 wurde mit dem Bau zweier befestigter Straßen nach Hörbranz und Lochau begonnen, die jedoch streckenweise so steil waren, dass sie schwer beladene Fuhrwerke kaum bewältigen konnten.

Erstmals wurde 1934 mit dem Bau einer befestigten Straße zwischen dem Dorfzentrum und dem Ortsteil Lutzenreute, bei dem auf vier Kilometern ein Höhenunterschied von 74 Metern überwunden werden musste. Bedingt durch eine Unterbrechung der Bauarbeiten während des Zweiten Weltkrieges, konnte die Straße erst 1955 fertiggestellt werden. Sie ist seit 1978 Teil der 2007 fertiggestellten Landstraße 11, die nach Lochau führt.

Eichenberg ist heute über die Landstraße 11 von Hörbranz oder Lochau und über die L 9 von Scheidegg (Deutschland) zu erreichen. Die nächsten Autobahnanschlussstellen sind Hörbranz-Lochau und Lindau (Deutschland) an der Autobahn Memmingen - Bregenz (A 96 / A 14). Von Lochau aus verkehrt eine Buslinie im 2-Stunden-Takt.

Wappen

Das Gemeindewappen wurde Eichenberg durch eine Urkunde der Vorarlberger Landesregierung vom 23. September 1969 verliehen. Es wird in der Urkunde wie folgt beschrieben: „In Schwarz über silbernem Dreiberg ein silberner Eichenzweig mit vier Blättern und drei goldenen Eicheln.“
Der Entwurf stammt von dem Schrunser Künstler und Heraldiker Konrad Honold, der damit ein „redendes“ Wappen schuf.

Kulinarische Spezialitäten

Bekannt ist Eichenberg durch den Käsewanderweg über den Rücken des Pfänder (Hausberg von Bregenz). Die Sennereinen in Lutzenreute und Jungholz bieten besten Bergkäse. Der Käsermeister in Lutzenreute wurde bereits mehrfach bei der Käseolympiade mit Goldmedaillen ausgezeichnet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pfänderrücken kann entzücken
  2. Bevölkerungsentwicklung von Eichenberg. (PDF)