Ober-Grafendorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. März 2010 um 22:04 Uhr durch Pandarine (Diskussion | Beiträge) (Wahlergebnis (noel.gv.at)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Marktgemeinde
Ober-Grafendorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Ober-Grafendorf
Ober-Grafendorf (Österreich)
Ober-Grafendorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: St. Pölten (Land)
Kfz-Kennzeichen: PL
Fläche: 24,59 km²
Koordinaten: 48° 9′ N, 15° 32′ OKoordinaten: 48° 9′ 0″ N, 15° 32′ 0″ O
Höhe: 280 m ü. A.
Einwohner: 4.772 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 194 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3200
Vorwahl: 02747
Gemeindekennziffer: 3 19 29
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 2
3200 Ober-Grafendorf
Website: www.ober-grafendorf.at
Politik
Bürgermeister: Karl Vogl (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010)
(25 Mitglieder)

12 L.SPÖ, 8 L.ÖVP, 3 FPÖ, 2 L.Grüne

Lage von Ober-Grafendorf im Bezirk St. Pölten (Land)Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Ober-Grafendorf im Bezirk St. Pölten-Land (anklickbare Karte)AltlengbachAsperhofenBöheimkirchenBrand-LaabenEichgrabenFrankenfelsGablitzGerersdorfHafnerbachHaunoldsteinHerzogenburgHofstetten-GrünauInzersdorf-GetzersdorfKapellnKarlstettenKasten bei BöheimkirchenKirchberg an der PielachKirchstettenLoichMarkersdorf-HaindorfMaria AnzbachMauerbachMichelbachNeidlingNeulengbachNeustift-InnermanzingNußdorf ob der TraisenObritzberg-RustOber-GrafendorfPerschlingPressbaumPrinzersdorfPurkersdorfPyhraRabenstein an der PielachSchwarzenbach an der PielachSt. Margarethen an der SierningSt. PöltenStatzendorfStössingTraismauerTullnerbachWeinburgWilhelmsburgWölblingWolfsgraben
Lage der Gemeinde Ober-Grafendorf im Bezirk St. Pölten-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Ober-Grafendorf ist eine Marktgemeinde mit 4.656 Einwohnern im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich.

Geografie

Ober-Grafendorf liegt im Mostviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 24,56 Quadratkilometer. 14,9 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Katastralgemeinden sind Badendorf, Baumgarten, Ebersdorf, Fridau, Gasten, Gattmannsdorf, Gröben, Grub, Kotting, Kuning, Neustift, Ober-Grafendorf, Reitzing, Rennersdorf, Ritzersdorf, Wantendorf, Willersdorf.

Geschichte

Da der Ort im österreichischen Kernland Niederösterreich liegt, teilte er die wechselvolle Geschichte Österreichs.

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum, aus dieser Zeit datiert auch der an der Südseite der Kirche eingemauerte Römerstein, der an einen im Krieg gegen die Parther gefallenen römischen Soldaten erinnert (ca. 160-180 n.Chr.).

Das Ortsgebiet ist der Schnittpunkt einer aus dem Pielachtal kommenden, zur Donau führenden, alten Salzstraße und einer von den Römern benutzten Ost-Westverbindung zwischen St. Pölten (Cetium) und Mank.

Zum ersten Mal schriftlich erwähnt wird „Grafendorf“ zu Beginn des 12.Jahrhunderts, als „Ober-Grafendorf an der Püelach“ wird es erstmals in einem Kirchenzinsbuch 1690 bezeichnet. Die Pfarre entstand Ende des 12. Jahrhunderts, die zugehörige Kirche im gotischen Stil wurde 1365 errichtet, ihr Turm allerdings erst 1545 fertiggestellt und im Jahre 1756 nochmals erhöht.

Neben der Pfarre ist das naheliegende Schloss Fridau das zweite historisch wertvolle Gebäude, urkundlich erwähnt wird es erstmals 1299. 1750-1755 wurde es im Stil des Rokoko umgebaut.

An die Zeit der Feudalherrschaft erinnert neben dem heutigen Marktwappen (zusammengesetzt aus den Wappen der Herrscher von Sinzing und Zagging) noch der sogenannte „Pranger Hansl“ in der Ortsmitte, eine Figur die den ehemaligen Pranger zierte und auf die zweite Haelfte des 17. Jahrhunderts datiert wird.

Ungefähr zur selben Zeit, als die Prangerfigur entstand, wurde dem Ort das Marktrecht verliehen, alten Dokumenten zufolge zwischen 1652 und 1656.

1683 wurde der Ort während der Türkenkriege im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung Wiens geplündert und niedergebrannt, die Kirche wurde jedoch - abgesehen von der Verwendung als Pferdestall - verschont. Die Bewohner des Ortes fanden während des Angriffs Schutz im nahen Schloss Fridau, das nicht eingenommen wurde.

1741 wurde Ober-Grafendorf während des Österreichischen Erbfolgekriegs von den französischen Truppen geplündert. 1805 sowie 1809 waren es wieder Franzosen, die dem Ort während der Napoleonischen Kriege einen unliebsamen Besuch abstatteten.

Der erste gewählte Bürgermeister war Josef Sighart, ehemaliger Marktrichter, der 1850 von den Bürgern gewählt wurde, nachdem Kaiser Franz Joseph I. wegen der Ereignisse im Revolutionsjahr 1848 den Gemeinden mehr Freiheiten zugestand.

1898 wurde der Ort mit der Eröffnung der Pielachtalbahn (der ersten Ausbaustufe der Mariazellerbahn) wegen der hier beginnenden Abzweigung nach Mank zu einem kleinen Verkehrsknoten.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 4650 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 4551 Einwohner, 1981 4471 und im Jahr 1971 4109 Einwohner gehabt. Der Zuwachs der letzten zehn Jahre ist auf die positive Geburtenbilanz zurückzuführen.

Religionen

84,2 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch. Zweitgrößte Gruppe ist der Islam, dem 4,5 % der Bevölkerung angehören. Evangelisch sind 1,6 %; 6,6 % der Bevölkerung sind ohne religiöses Bekenntnis.

Politik

Bürgermeister der Marktgemeinde ist Karl Vogl, Amtsleiter Gottfried Berndl. Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2010 bei insgesamt 25 Sitzen folgende Mandatsverteilung: Liste SPÖ 12, Liste ÖVP 8, FPÖ 3, Liste GRÜNE 2, andere keine Sitze.

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 198, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 80. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 2104. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,09 Prozent.

In Ober-Grafendorf gibt es die weltweit erste Pilotanlage eines Wasserwirbelkraftwerks.

Weblinks