Gußwerk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. März 2010 um 08:09 Uhr durch ZL (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gußwerk
Wappen Österreichkarte
Wappen von Gußwerk
Gußwerk (Österreich)
Gußwerk (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Bruck an der Mur
Kfz-Kennzeichen: BM
Fläche: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 60.207  km²
Koordinaten: 47° 44′ N, 15° 18′ OKoordinaten: 47° 44′ 25″ N, 15° 18′ 29″ O
Höhe: 747 m ü. A.
Einwohner: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 60207 /Ungültiger Metadaten-Schlüssel 60207 p Einw. pro km²
Postleitzahl: 8632
Vorwahl: 03882
Gemeindekennziffer: 6 02 07
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hochschwabstr. 1
8632 Gußwerk
Website: www.gusswerk.at
Politik
Bürgermeister: Michael Wallmann (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010)
(15 Mitglieder)

10 SPÖ, 5 ÖVP

Lage von Gußwerk im Bezirk Bruck an der MurVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Gußwerk im Bezirk Bruck an der Mur (anklickbare Karte)Aflenz KurortAflenz LandBreitenau am HochlantschBruck an der MurEtmißlFrauenbergGußwerkHalltalKapfenbergMariazellOberaichParschlugPernegg an der MurSankt IlgenSankt Katharein an der LamingSankt Lorenzen im MürztalSankt Marein im MürztalSankt SebastianThörlTragößTurnauSteiermark
Lage der Gemeinde Gußwerk im Bezirk Bruck an der Mur (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Gußwerk, von der Tonion aus gesehen
Gußwerk, von der Tonion aus gesehen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Gußwerk ist eine Gemeinde mit 1.350 Einwohnern im Bezirk Bruck an der Mur in der Steiermark. Sie ist mit 285,36 km² eine der flächengrößten Gemeinden Österreichs.

Geografie

Gußwerk liegt im Salzatal im österreichischen Bundesland Steiermark. Die drei höchsten Berge der Gemeinde sind der Ringkamp (2.153 m), die Hohe Veitsch (1.981 m) sowie der Hochstadl (1.919 m).

Katastralgemeinden sind Aschbach und Weichselboden. Ortschaften der Gemeinde Gußwerk sind Gußwerk-Ort mit Bohrwerk, Salzahammer, Salzatal, Waldau, Härtehammer und Fallenstein sowie Wegscheid, Aschbach, Gollrad, Greith und Weichselboden

Geschichte

Im wohl 1342 entstandenen Ort wurde von 1743 bis 1767 das zur damaligen Zeit hochmoderne Eisengusswerk mit drei Hochöfen gebaut. Die Bergbaue der Mariazeller Gegend sowie die Versorgung mit Ressourcen (Wasserkraft) ermöglichten die Gründung eines Eisengusswerkes. Dieses bestand von 1742 bis 1899 und war einer der bedeutendsten Artilleriewarenproduzenten der österreichischen Monarchie. Abt Eugen Inzaghi (St. Lambrecht) gründete das Werk 1742 mit der Genehmigung Maria Theresias. Der Besitzstand des Werkes wechselte, erster Besitzer war das Stift St. Lambrecht von 1742 bis zur Auflösung im Zuge der Josephinischen Kirchenpolitik 1786, danach folgte - wie schon davor ganz im merkantilistischen Sinn - eine Interimsdirektion staatlicher Beamter bis zur endgültigen Übernahme als aerarisches Werk 1800.

Die erste Phase von 1742 bis ca. 1750 war geprägt vom Werksaufbau und damit verbundenen organisatorischen und finanziellen Problemen. Nach einer ersten Blüte des Kunstgusses unter P. Wolfgang Hofmann begann die Entwicklung zum Artilleriewarenproduzenten ab 1769 (Verträge mit dem Artilleriehauptzeugamt). Ignaz von Reichenberg baute als Pächter (1771/1775 - 1787) das Werk aus, erweiterte die Anlagen und zog viel Personal nach Gußwerk. Die günstige Entwicklung wurde durch Katastrophen (Hochwasser, Feuer) gehemmt.

Die Zeit der Übergangsverwaltung 1788 - 1800 wurde geprägt durch die Leitung Andreas Haagers, dem es, unterstützt durch die Zeitumstände (Koalitionskriege, erhöhter Waffenbedarf der Monarchie) gelang, das Werk organisatorisch, technisch und im Bereich der Erzeugung zum wesentlichen Produzenten von Kanonen, Kugeln, Bomben und Munition für die österreichische Armee zu machen. Diese Entwicklung gab den Ausschlag für die Entscheidung, das Werk unter staatlicher Leitung weiterzuführen. In der Zeit der Koalitionskriege wurde es zum wichtigsten Produzenten von Artillerieprodukten der Monarchie. Eisengussprodukte und Artilleriewaren, wie z.B. Kanonen des Gusswerkes, das auch dem Ort Gußwerk den Namen gab, finden sich auch heute noch nicht nur in Österreich, sondern auch in z.B. Kroatien auf der Festung von Pula oder in Sibenik.

1829 entstand das Kanonenbohrwerk (im heutigen Ortsteil Bohrwerk). 1899 wurde der letzte Hochofen in Gußwerk ausgeblasen. Aufsehen erregte 1996 der Fund eines nach dem II. Weltkrieg von den USA angelegten Waffenlagers in der Höll (Ortschaft Weichselboden).

Politik

Bürgermeister Harry Schimmer ist im März 2009 verstorben. Nach der Gemeinderatswahl vom 21. März 2010 hat die SPÖ 10 Mandate, die ÖVP 5 Mandate.

Städtepartnerschaften

Vejano in Italien

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Montanmuseum in Gußwerk-Ort, Jagdmuseum in der Pension Haring

Musik

2 Blasmusikkapellen Gußwerk und Aschbach

Bauwerke

  • Schloss Brandhof
  • Prescenyklause
  • Pfarrkirche Gußwerk: die 1850 erbaute Pfarrkirche ist dem am Kreuz erhöhten Herrn geweiht.
  • Bahnhof Gußwerk - bis Mai 1988 Endbahnhof der Mariazellerbahn - heute in Privatbesitz

Sport

Fußball, Schilanglaufen, Schitouren, Tennis, Wandern, Bergsteigen.

Literatur

  • Gertraud Wagenhofer: Das Eisengusswerk bei Mariazell von seiner Gründung bis zur Übernahme durch das Aerar (1742-1800). Eine Werksgeschichte. Graz: Dbv-Verlag für die Technische Universität (=Dissertationen der Karl-Franzens-Universität Graz 84), 1991
  • Matthias Pichler: Geschichte der Gemeinde Gußwerk. 1959

Weblinks

Commons: Gußwerk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Bezirk Bruck an der Mur