Interlaken

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Interlaken
Wappen von Interlaken
Wappen von Interlaken
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Bern Bern (BE)
Verwaltungskreis: Interlaken-Oberhasliw
BFS-Nr.: 0581i1f3f4
Postleitzahl: 3800
UN/LOCODE: CH INT
Koordinaten: 632746 / 170323Koordinaten: 46° 41′ 0″ N, 7° 52′ 0″ O; CH1903: 632746 / 170323
Höhe: 568 m ü. M.
Fläche: 4,4 km²
Einwohner: 5926 (31. Dezember 2022)[1]
Einwohnerdichte: 1201 Einw. pro km²
Website: www.interlaken-gemeinde.ch
aus 4000 m Höhe
aus 4000 m Höhe

aus 4000 m Höhe

Karte
Karte von Interlaken
Karte von Interlaken
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Interlaken ist eine politische Gemeinde und Hauptort des Verwaltungskreises Interlaken-Oberhasli des Kantons Bern in der Schweiz.

Name

Siegel

Die Gemeinde hiess bis 1891 Aarmühle und wurde dann auf ihren heutigen Namen umbenannt. Sie liegt auf dem Bödeli zwischen dem Thunersee und Brienzersee. Woher der Name stammt, ist strittig, zwei Varianten stehen im Vordergrund: «Zwischen dem See» (lateinisch Inter-lacus) ist die eine, «Zwischen den Steinen/Felsen» (Inter-lapis) die andere; beide erscheinen plausibel angesichts der Topographie und Geschichte. Das Bild zeigt das erste Siegel der Bürgerschaft des Nachbarortes Unterseen, in Gebrauch seit 1280: «Civitatis Interlapen» ist hier zu lesen. Im späten Mittelalter, als das erstarkende Bern insbesondere die Herrschaftsbereiche des Klosters Interlaken, der Herrschaft Unspunnen mit der Burg Unspunnen und des Städtchen Unterseen austarieren musste, bezeichnete Interlaken namentlich das Gebiet vor dem Stadttor Unterseens.

Geographie

Interlaken liegt im Berner Oberland zwischen Thunersee und Brienzersee, auf einer «Bödeli» genannten Schwemmebene. Die beiden Seen werden durch die Aare verbunden, welche durch Interlaken fliesst. Die Gemeinden Interlaken, Unterseen und Matten bilden zusammen ein geschlossenes Siedlungsgebiet mit ca. 15'000 Einwohnern.

Interlaken gehört zur Kirchgemeinde Gsteig bei Interlaken. Zu den Nachbargemeinden Interlakens zählen Matten, Unterseen, Ringgenberg und Bönigen.

Das Dorf liegt verkehrsgünstig an den Verbindungen Bern–Grimselpass–Wallis, Bern–Sustenpass–Uri, Bern–Brünigpass–Stadt Luzern und Montreux–Interlaken–Brünig–Luzern. Von Interlaken aus zweigen die Täler von Lauterbrunnen und Grindelwald ab, wodurch Interlaken das Zentrum des östlichen Berner Oberlandes ist.

Geschichte

Um 1130 wurde durch den Freiherrn Seliger von Oberhofen auf einem «Matten» genannten Ort zwischen Thunersee und Brienzersee ein Bethaus aus Holz erbaut, aus dem das Kloster Interlaken hervorging, gegründet durch den Augustinerorden. Etwa 30 Mönche und Laienpriester lebten hier nach den Regeln des heiligen Augustinus. 1133 kam das Kloster unter die Schirmherrschaft von Kaiser Lothar III. 1224 wurde das Kloster von der jungen Stadt Bern unter ihren Schutz genommen. Neben dem Männerkloster gab es bis 1484 ein Frauenkloster, das in diesem Jahr wegen sittlichen Zerfalls geschlossen wurde. 1528 kam Interlaken an den Kanton Bern.

Um 1800 wurde die eindrückliche Bergwelt von Interlaken von Reisenden entdeckt und beschrieben, darunter Johann Wolfgang von Goethe, Lord Byron und Felix Mendelssohn Bartholdy. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Interlaken zum Fremdenort und nahm einen neuen Aufschwung durch den Bau der Berner Oberland-Bahnen nach Lauterbrunnen und Grindelwald 1890 und der Jungfraubahn 1912.

Bedeutsam für die touristische Entwicklung waren die Unspunnenfeste sowie die Tellspiele, die zwar gemeinhin mit Interlaken in Verbindung gebracht werden, jedoch auf Boden der Nachbargemeinden Wilderswil und Matten bei Interlaken stattfinden.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1764 1850 1880 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 397 1054 2085 2962 3771 4368 4738 4735 4852 5176 5199

Politik

  • Legislative ist der Grosse Gemeinderat mit 30 Mitgliedern, es gibt daher keine Gemeindeversammlung mehr.
  • Exekutive ist der Gemeinderat mit 7 Mitgliedern, präsidiert vom Gemeindepräsidenten
  • Alle Behördenmitglieder sind nebenamtlich tätig.

Wirtschaft

Interlaken ist eines der grossen Tourismuszentren des Berner Oberlands und verfügt über eine Infrastruktur von 60 Hotels mit ca. 4100 Betten, 6 Jugendherbergen mit ca. 450 Betten, 8 Campingplätzen mit 1045 Standplätzen sowie Ferienwohnungen mit ca. 1000 Betten. Das bekannteste Hotel ist das Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa. In Interlaken besteht ein vielseitiges Angebot an Abenteueraktivitäten.

Verkehr

Interlaken hat zwei Bahnhöfe: Interlaken-Ost und Interlaken-West.

Interlaken-Ost ist der Startpunkt der schmalspurigen Zentralbahn (ehemals Brünigbahn) nach Meiringen - Luzern und der ebenfalls schmalspurigen Berner Oberland-Bahnen nach Grindelwald und Lauterbrunnen.

Von Interlaken-Ost führt eine normalspurige Linie der BLS via Interlaken-West nach Spiez, wo sie sich mit der Hauptlinie der BLS (Wallis–Lötschberg–Spiez–Thun–Bern) vereinigt. Regionalzüge verkehren im ungefähren Stundentakt bis Spiez. Intercity-Züge verkehren halbstündlich von Interlaken via Bern nach Basel; teilweise als ICE auch weiter in Richtung Frankfurt am MainBerlin Ostbahnhof. Weiter werden einige Regio-Express-Züge via Spiez nach Zweisimmen (GoldenPass) angeboten.

Kunst, Kultur

Sehenswürdigkeiten

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Logo von Interlaken

Sonstiges

Die Mundart-Pop-Band Plüsch stammt aus Interlaken.

Sport

Alle Jahre startet Anfang September in Interlaken der Jungfrau-Marathon, mit ca. 4000 Teilnehmern der wohl bekannteste Bergmarathon der Welt. Er führt über Wilderswil, Zweilütschinen, Lauterbrunnen, Wengen und die Wengernalp bis hinauf zur Kleinen Scheidegg.

Partnergemeinden

Die Partnerstädte Interlakens sind Zeuthen (Deutschland), City of Scottsdale (USA), Třeboň (Tschechien), Ōtsu (Japan) und Huangshan (China).

Persönlichkeiten

Galerie

Literatur

  • Rudolf Gallati: Aarmuehle Interlaken 1838-1988. Eine Ortsgeschichte. Schlaefli Interlaken 1991
  • Ernst Schläppi: Unterseen. 2 Bände. Schlaefli Interlaken 2008

Weblinks

Commons: Interlaken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023