Lieboch
Marktgemeinde Lieboch
| ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Graz-Umgebung | |
Kfz-Kennzeichen: | GU | |
Fläche: | 11,76 km² | |
Koordinaten: | 46° 58′ N, 15° 20′ O | |
Höhe: | 334 m ü. A. | |
Einwohner: | 5.504 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 468 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8501 | |
Vorwahlen: | 0 31 36 | |
Gemeindekennziffer: | 6 06 29 | |
NUTS-Region | AT221 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Packerstraße 85 8501 Lieboch | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Alois Pignitter (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2005) (21 Mitglieder) |
||
Lage von Lieboch im Bezirk Graz-Umgebung | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Lieboch ist eine Marktgemeinde in der Weststeiermark, 16 Kilometer südwestlich von Graz im Bezirk Graz-Umgebung.
Geografie
Geografische Lage
Lieboch liegt im flacheren Teil des weststeirischen Hügellandes. Durch das Ortsgebiet fließen drei Bäche: der Liebochbach, der Lusenbach und der Arkenbach. Alle drei münden im äußersten Südwesten des Gemeindegebiets in die Kainach.
Gemeindegliederung
Ortschaften
- Lieboch (2.485 Einwohner mit 15. Mai 2001)
- Spatenhof (815 Einwohner mit 15. Mai 2001)
- Schadendorf (695 Einwohner mit 15. Mai 2001)
Nachbargemeinden
Söding | Attendorf | Haselsdorf-Tobelbad |
Mooskirchen | Dobl | |
Mooskirchen | Lannach | Dobl |
Geschichte
Erste urkundliche Erwähnungen stammen aus dem 12. Jahrhundert. Ursprünglich von Slawen besiedelt, wurde das Gebiet um diese Zeit von der Erzdiözese Salzburg aus christianisiert.
Eine größere Bedeutung und Bevölkerungszahl erlangte der Ort durch den Bau der Graz-Köflacher Eisenbahn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Da sich die Bahnstrecken nach Köflach und nach Wies-Eibiswald in Lieboch trennen, kann man von einem kleinen Eisenbahnknotenpunkt sprechen. Die Bahngesellschaft verkaufte Anfang des 20. Jahrhunderts Grundstücke nahe der Trasse an ihre Mitarbeiter, wodurch die Besiedelung vorangetrieben wurde.
Als in den frühen 70er Jahren des 20. Jahrhunderts die Südautobahn gebaut wurde, wurde die Gemeinde auch für die Industrie interessant, etliche Betriebe siedelten sich an, und die Bevölkerungszahl stieg weiter.
1979 wurde Lieboch zur Marktgemeinde erhoben.
Religionen
Die Gemeinde gehört zum Pfarramt Lieboch der Diözese Graz-Seckau.
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungs- entwicklung | |
---|---|
Datum | Einwohner |
1869 | 614 |
1880 | 664 |
1890 | 769 |
1900 | 733 |
1910 | 827 |
1923 | 894 |
1934 | 1.160 |
1939 | 1.198 |
1951 | 1.642 |
1961 | 2.004 |
1971 | 2.457 |
1981 | 2.859 |
1991 | 3.363 |
2001 | 3.995 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Technisches Eisenbahnmuseum Lieboch (TEML)
Im ehemaligen Heizhaus des Bahnhofs Lieboch wurde am 4. September 2004 nach einer Totalrenovierung das Technische Eisenbahnmuseum Lieboch eröffnet. Hier werden Exponate aus der Eisenbahngeschichte und der Geschichte der Graz-Köflacher Bahn gezeigt. Das größte Ausstellungsstück ist eine Dampflokomotive der GKB, die GKB 56.3115, die mitten im Ausstellungsraum, der auch für Veranstaltungen genutzt werden kann, hinterstellt ist. (mehr über das Museum)
Bauwerke
Der Kirchenneubau im modernen Stil spaltete 1965 die Geister.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Marktgemeinde ist verkehrsmäßig sehr gut angeschlossen. Im Gemeindegebiet befindet sich die Anschlussstelle Lieboch (194) der Süd Autobahn (A2). Die Packer Straße (B 70) von Graz nach Klagenfurt und die Radlpass Straße (B 76) von Lieboch nach Deutschlandsberg führen ebenfalls durch das Gemeindegebiet.
In Lieboch befindet sich ein Bahnhof der Graz-Köflacher Eisenbahn. Im Ort teilt sich die Strecke nach Köflach und nach Deutschlandsberg. In beide Richtungen sowie nach Graz bestehen stündliche S-Bahn-Verbindungen. Darüber hinaus verkehren regelmäßige Busverbindungen nach Graz.
Der Flughafen Graz ist rund 12 Kilometer entfernt.
Medien
- Liebocher Nachrichten (ambitioniertes Gemeindeblatt)
Bildung
Die Marktgemeinde Lieboch verfügt über einen Kindergarten samt Kinderkrippe, eine Volksschule und eine Musikschule. In der Veranstaltungshalle werden auch Volkshochschulkurse angeboten.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 21 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2005 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
- 7 ÖVP - stellt den 2. Vizebürgermeister
- 11 SPÖ – stellt den Bürgermeister und den 1. Vizebürgermeister
- 2 Die Grünen Lieboch
- 1 FPÖ
Bürgermeister
Bürgermeister ist Alois Pignitter (SPÖ). 1. Vizebürgermeister ist Bernd Grinschgl (SPÖ) und 2. Vizebürgermeister Werner Lang (ÖVP).
Wappen
Das Wappen von Lieboch, das anlässlich der Erhebung zur Marktgemeinde 1979 entworfen wurde, zeigt in der Mitte einen goldenen Flusskrebs (wie sie früher zum Verzehr aus der Kainach gefischt wurden) auf rotem Grund, der in seinen Zangen ein Kreuz trägt. Links unten ist ein Mühlrad zu sehen (rot auf Gold, steht für den Ortsteil Mühlau), rechts unten ein Spaten (ebenf. rot auf Gold, steht für den Ortsteil Spatenhof).
Städtepartnerschaften
Sonstiges
Die Graz-Köflacher Eisenbahn hat im Jahr 1864 eine Tenderlokomotive der Serie EWA IIId nach Lieboch benannt.
Weblinks
- 60629 – Lieboch. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Pfarramt Lieboch
Historische Landkarten
-
Lieboch in der Josephinischen Landesaufnahme um 1790
-
Der Westen von Lieboch um 1878, Aufnahmeblatt der Landesaufnahme
-
Das Kainachtal östlich von Lieboch, um 1878
-
Der Westen von Lieboch (rechts oben) in der franzisco-josephinischen Landesaufnahme, ca. 1910
-
Osten von Lieboch (links oben)