Maladers

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Februar 2010 um 13:44 Uhr durch Horgner (Diskussion | Beiträge) (Einzelnachweise an den Schluss, Metadaten direkt eingebunden, kl. Korrekturen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Maladers
Wappen von Maladers
Wappen von Maladers
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Plessurw
BFS-Nr.: 3926i1Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „[“f4
Postleitzahl: 7026
Koordinaten: 761063 / 189076Koordinaten: 46° 50′ 0″ N, 9° 33′ 0″ O; CH1903: 761063 / 189076
Höhe: 1013 m ü. M.
Fläche: 7,59 km²
Einwohner: Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator <Ungültiger Metadaten-Schlüssel 3926 (31. Dezember 2022)[1]
Website: www.maladers.ch
Maladers
Maladers

Maladers

Karte
Karte von Maladers
Karte von Maladers
{w

Maladers ist eine politische Gemeinde im Kreis Schanfigg, Bezirk Plessur des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Wappen

Blasonierung: In Gold blaues M, belegt mit pfahlgestelltem blauem Pfeil.

Die Initiale der Gemeinde wird vom Pfeil als Symbol der Talschaft überdeckt. Farben des Zehngerichtenbundes.

Geographie

Maladers liegt 3 km (Luftlinie) südöstlich von Chur an der Kantonsstrasse nach Arosa. Das Gemeindegebiet erstreckt sich auf der rechten, nördlichen Seite des Schanfiggs von der tief eingeschnittenen Plessur (tiefster Punkt im Sassal, 620 m), die taleinwärts bis zum Calfreiser Tobel die Südgrenze bildet, bis hinauf zum westlichen Ausläufer der Hochwangkette. Dort befindet sich am Montalin, knapp unterhalb des Gipfels, der mit 2220 m höchste Punkt des Territoriums. Neben dem Haufendorf Maladers, auf einer Terrasse oberhalb der bewaldeten, steilen unteren Hangzone gelegen, gehören zur Gemeinde die Weiler Brandacker und Sax.

Vom gesamten Gemeindegebiet von 761 ha sind 497 ha von Wald und Gehölz bedeckt. Immerhin 208 ha können landwirtschaftlich genutzt werden, davon sind allerdings 145 ha Maiensässe. Jeweils 28 ha sind Siedlungsfläche beziehungsweise unproduktive Fläche (meist Gebirge).

Nachbargemeinden sind die Stadt Chur, Trimmis, Calfreisen, Tschiertschen-Praden und Churwalden.

Geschichte

Funde aus der Bronzezeit sowie eine 1977 entdeckte römische Merkurstatuette belegen die frühe Besiedlung des Ortes, der als Maladru 1156 urkundlich erwähnt wird. Ursprünglich beim Churer Gericht, kam das Dorf im späten Mittelalter zum Gericht Ausserschanfigg des Zehngerichtenbundes. Maladers ging Ende des 16. Jahrhunderts von der rätoromanischen zur deutschen Sprache über und schloss sich 1635 – als letztes Dorf der Talschaft – der Reformation an.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1850 1900 1950 2005
Einwohnerzahl 253 341 448 493

Von den Ende 2004 506 Bewohnern waren 491 Schweizer Staatsangehörige.

Wirtschaft und Verkehr

Maladers, gemäss Eigenwerbung das sonnigste Dorf in Graubünden, hat sich kontinuierlich zu einer beliebten Wohngemeinde am Rand der Kantonshauptstadt entwickelt. Am Ort selbst waren 37 Personen in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt, 32 im gewerblichen Bereich und 23 im Dienstleistungssektor (Stand 2000–01).

Die Gemeinde ist durch mehrere Haltestellen der Postautolinie Chur–Peist ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.

Im Falle der Realisierung des Projekts wird Maladers Zielpunkt der St. Luzibrücke sein.

Sehenswürdigkeiten

Die reformierte Kirche befindet sich im Oberdorf, umringt von alten Häusern. Das Kirchenschiff mit zwei rippenlosen, rundbogigen Kreuzgewölben und der Glockenturm stammen aus romanischer Zeit. Der Chor mit Netzgewölbe und Sakramentsnische mit Eisentürchen sowie der Sakristeianbau sind gotisch. 1938 entdeckte man bei Renovierungsarbeiten Spuren von Fresken an Süd- und Chorwand. Es kamen Apostelfiguren und eine kniende Stifterfigur zutage. Obwohl der bekannte Bündner Kunsthistoriker Erwin Poeschel die Malereien als gut erhalten und von bemerkenswerter Qualität einstufte, entschloss sich die evangelische Kirchgemeinde dazu, die Fresken wieder zu übertünchen.

1922 baute die katholische Gemeinde eine eigene Kapelle (St. Antoniuskapelle) an der Talstrasse unterhalb des Dorfes.

Literatur

  • Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich 2003. ISBN 3-7253-0741-5
  • Friedrich Pieth: Aus der Geschichte des Tales Schanfigg. In: JHGG 81, 1951, S. 97-125
  • Anton von Castelmur: Maladers und die kirchlichen Verhältnisse im Schanfigg. Festgabe zur Einweihung der St. Antoniuskapelle in Maladers. Buchdruckerei Sprecher, Eggerling & Co. 1923. Separatdruck aus dem „Bündner Monatsblatt“ Chur.
  • A. Gredig, G. Gaudenz: Archäologie in Graubünden. Funde und Befunde. Verlag Bündner Monatsblatt, Chur 1992, S. 56-60; S. 146-149, S. 185-190. ISBN 3-905241-30-7
  • Jürg Hassler-Schwarz: Flurnamenkarte von Maladers. Eigenverlag 1996 (vergriffen)
  • Jürg Hassler-Schwarz: Höhenluftkurort 1013 m ü.M. Die landschaftliche Veränderung der Gemeinde Maladers. Verlag Bündner Monatsblatt, Chur 2006, ISBN 3-905342-36-7
  • Peter Masüger: Vom Alträtoromanischen zum "Tschalfiggerisch", in: Terra Grischuna, 48. Jahrgang, Heft 1, Terra Grischuna Verlag, Chur 1990, ISSN 1011-5196
  • Region Schanfigg-Arosa, in: Terra Grischuna, 59. Jahrgang, Heft 1, Terra Grischuna Verlag, Chur 2000, ISSN 1011-5196
  • Vereinigung für Walsertum (Hrsg.): Die Walser - Ein Arbeitsheft für Schulen, 3. Auflage, Verlag "Wir Walser", Brig 1998
  • Hans Danuser/Walser-Vereinigung Graubünden (Hrsg.): Alte Wege im Schanfigg, Verlag Walser-Vereinigung Graubünden, Splügen 1997
  • Paul Zinsli: Walser Volkstum, 6. Auflage, Verlag Bündner Monatsblatt, Chur 1991, ISBN 3-905241-17X
  • Schanfigg-Arosa, in: Terra Grischuna, 48. Jahrgang, Heft 1, Terra Grischuna Verlag, Chur 1990, ISSN 1011-5196
  • Albert Frigg: Die evangelische Talschaftskirche zu St. Peter im Schanfigg - Eine Chronik, Eigenverlag Frigg, St. Peter 1989
  • Hans Danuser, Ruedi Homberger: AROSA und das Schanfigg, Eigenverlag Danuser/Homberger, Arosa 1988
  • Christian Patt: Schanfigger Wörter - Eine Ergänzung zum Davoser Wörterbuch, Verlag Walservereinigung Graubünden, Chur 1986
  • Fritz Maron, Ferdinand Zai: Das alte Eggahaus in Arosa - Ein Heimatmuseum für das Tal Schanfigg, Eigenverlag Verein für Naturschutz und Heimatkunde Arosa, Arosa o.J. (um 1930)
  • E. Rud: Das Schanfigg, Buchdruckerei AG Arosa, Arosa o.J. (um 1920)
  • Hartmann: Die Chur-Arosa-Bahn, in: Heimatschutz, Jahrgang X, 1915
  • Dr. C. Fischer: Land und Leute im Tale Schanfigg, Manatschal Ebner & Cie., Chur 1905

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023

Vorlage:Navigationsleiste Bezirk Plessur