Nußdorf ob der Traisen
Marktgemeinde Nußdorf ob der Traisen
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | St. Pölten (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | PL | |
Fläche: | 15,49 km² | |
Koordinaten: | 48° 21′ N, 15° 42′ O | |
Höhe: | 249 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.907 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 123 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3134 | |
Vorwahl: | 02783 | |
Gemeindekennziffer: | 3 19 28 | |
NUTS-Region | AT123 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 1 3134 Nußdorf ob der Traisen | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Heinz Konrath (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010) (19 Mitglieder) |
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Lage von Nußdorf ob der Traisen im Bezirk St. Pölten (Land) | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Nußdorf ob der Traisen ist eine Marktgemeinde mit 1.583 Einwohnern im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich.
Geografie
Nußdorf ob der Traisen liegt im Mostviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 15,43 Quadratkilometer. 28,68 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Katastralgemeinden sind Franzhausen, Neusiedl, Nußdorf ob der Traisen, Reichersdorf, Ried, Theyern. In Franzhausen gibt es weiters einen Weiler (=Rotte): die Fräuleinmühle.
Geschichte
In Franzhausen befindet sich ein großes urnenfelderzeitliches Gräberfeld, das mit über 400 Gräbern zu den größten seiner Art zählt. Die Gräber reichen zeitlich von der älteren Urnenfelderzeit bis in die ältere Hallstattzeit. In der Mitte des Gräberfeldes befand sich ein zentraler Einäscherungsplatz. Da das Gräberfeld nicht beraubt worden war, ist der Bestand an geborgenen Fundstücken sehr reichhaltig. Es fanden sich u.a. eine reich verzierte Bronzetasse, eine Bronzeschale, zahlreiche Fleischmesser, in den Männergräbern meist ein Rasiermesser, Drahtfibeln, Anhänger und Ringe.[1]
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. 1083 wird der Ort erstmals mit dem Namen „Nuzdorf“ in einer Urkunde des Stiftes Göttweig erwähnt. Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs. Im Mittelalter war Nußdorf Sitz einer Herrschaft, die 1848 aufgelöst wurde. 1850 entstanden die drei Gemeinde Franzhausen, Nußdorf und Reichersdorf. 1866 vereinigten sich die Gemeinden Franzhausen und Reichersdorf aus freiwillig mit Nußdorf. St. Georgen kam 1895 von Nußdorf zur Gemeinde Traismauer. Teyern wurde 1955 auf Ansuchen der Bevölkerung von Inzersdorf nach Nußdorf umgemeindet. 1977 wurde die Gemeinde zum Markt erhoben.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1563 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1446 Einwohner, 1981 1301 und im Jahr 1971 1294 Einwohner.
Politik
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Ing. Heinz Konrath, ÖVP Parteiobmann ist Walter Pernikl, Amtsleiter Franz Lang. Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2010 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: SPÖ 12, ÖVP 7, andere keine Sitze.
Städtepartnerschaften
- Sármellék (Ungarn)
- Matrei in Osttirol
Museen
Im Urzeitmuseum werden Funde aus der Bronzezeit ausgestellt.
Bauwerke
- Schlosskeller in Nußdorf
Sportvereine
- Freizeit-Sport-Verein Nußdorf
Kultur (Vereine)
- Musik- und Kulturverein (Musikschule)
- Verein Kulturgenuss (Museumsverein)
- Kirchenchor Nussdorf
Wirtschaft und Infrastruktur
Nußdorf ist ein traditioneller Weinbauort mit dem Fund des ältesten österreichischen Rebkerns (4000 Jahre). Nicht landwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 62, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 107. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 694. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,44 Prozent.
Einzelnachweise
- ↑ Otto H. Urban: Der lange Weg zur Geschichte. Die Urgeschichte Österreichs. Ueberreuter, Wien 2003, S. 207. ISBN 3-8000-3969-9