Sankt Radegund bei Graz
Sankt Radegund bei Graz
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Graz-Umgebung | |
Kfz-Kennzeichen: | GU | |
Fläche: | 21,60 km² | |
Koordinaten: | 47° 11′ N, 15° 29′ O | |
Höhe: | 717 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.162 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 100 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8061 | |
Vorwahl: | 03132 | |
Gemeindekennziffer: | 6 06 42 | |
NUTS-Region | AT221 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 10 8061 Sankt Radegund bei Graz | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Helmuth Hauswirth (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2005) (15 Mitglieder) |
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Lage von Sankt Radegund bei Graz im Bezirk Graz-Umgebung | ||
Blick vom Schöckl auf Sankt Radegund | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Sankt Radegund bei Graz (kurz: St. Radegund oder nur Radegund) ist eine Gemeinde in der Steiermark am Fuße des Schöckl rund 15 Kilometer nordöstlich von Graz. Sankt Radegund hat rund 2200 Einwohnern.
Geografie
Geografische Lage
Sankt Radegrund bei Graz liegt im Grazer Bergland in der Oststeiermark ca. 15 km nördlich der Landeshauptstadt Graz. Die Gemeinde liegt am Fuße des Schöckl (1442 m). Sankt Radegund liegt im Quellgebiet des Rabnitzbaches, eines Nebenflusses der Raab.
Im Gemeindegebiet befinden sich mit dem Zwölferkogel (1192 m), der Erhardhöhe (1049 m) und dem Hohenberg (1048 m) weitere Gipfel über 1000 m.
Gemeindegliederung
St. Radegund umfasst sechs Dörfer: Rinnegg, Ebersdorf, Kickenheim, Willersdorf, Diepoldsberg und Radegund.
Nachbargemeinden
Semriach | Stenzengreith | Stenzengreith |
Stattegg | Kumberg | |
Stattegg | Weinitzen | Kumberg |
Geschichte
St. Radegund wurde im 6. Jahrhundert von den Slawen bevölkert. Im Jahre 1186 scheint in der Chronik ein “Kirchlein” auf, wenige Jahrzehnte später erfolgte auch die Errichtung der Pfarre St. Radegund. In den Urbaren wird die Pfarrgründung aber erst 100 Jahre später zur Kenntnis genommen und auch die Schutzheilige der Kirche wird erst im Jahre 1295 als diese genannt. In einer Urkunde des Jahres 1403 scheint erstmals auch der Name “Radigundtstarff” auf.
St. Radegund als Kurort
Das heilende Klima und die radioaktiven Quellen von St. Radegund waren schon zu Zeiten der Monarchie bekannt, und so entwickelte sich St. Radegund zu einem weit über die Grenzen hinaus bekannten Kaltwasser- und Luftkurort mit einer Kuranstalt. Als offizielles Gründungsdatum gilt das Jahr 1841, in dem der Arzt August Demelius um Genehmigung zur Führung einer Kaltwasserheilanstalt ansuchte.
Wappen
Blasonierung: Erhöht geteilt; oben in Gold zwei schwarze Wolfsköpfe mit roten Augen und Zungen, unten in Rot ein goldenes Holzschaff.
Die Wolfsköpfe verweisen auf Radegundis, die nach der Überlieferung Opfer von Wölfen wurde, das Holzschaff bezeichnet den Kurort.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
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1869
1880 1890 |
953
976 1093 |
1900
1910 1923 |
1061
1111 1025 |
1934
1939 1951 |
1134
1129 1312 |
1961
1971 1981 |
1358
1524 1709 |
1991
2001 |
1971
2001 |
Sehenswürdigkeiten
Kalvarienberg
Der St. Radegunder Kalvarienberg gilt als einer der schönsten Volkskalvarienberge Österreichs. Der Weg führt an 22 Stationskapellen, deren Bauplätze erst durch Felssprengungen gewonnen wurden, hinauf zur Kreuzigungsgruppe und Kalvarienbergkirche. Das zweite große Gebäude birgt die "Heilige Stiege", deren 14 mit Reliquien ausgestattete Marmorstufen nur auf den Knien erklommen werden dürfen.
Novystein
Hauptartikel: Novystein
Der Novystein ist ein 20 Meter hoher Obelisk, der auf einem 910m hohen Hügel steht.
Er wurde im Jahr 1883 für den Kurarzt Dr. Gustav Novy errichtet und trägt die Widmung "Dem Wohltäter vieler Leidenden, dem großen Meister Gustav Novy, von dankbaren Kurgästen".
Pfarrkirche
Die heutige Pfarrkirche ist ein spätgotischer Bau aus den Jahren 1490-1513. In ihr befinden sich spätgotische Fresken über den Seitenaltären sowie ein gotisches Netzrippengewölbe an der Decke. Die Kirche ist der heiligen Radegundis von Wellenburg geweiht. Der erste Eindruck der Pfarrkirche lässt vermuten, dass es sich um eine ehemalige Wehranlage handeln kann.
Quellenwege
Die St. Radegunder "Quellenwege" verbinden 22 im 19. Jahrhundert gefasste Quellbrunnen. Viele der Quellen tragen Vornamen der noblen Damenwelt der Kurgesellschaft, wie etwa Bertha-, Melanie-, Katharina-Quelle.
Das Brunnenheiligtum Ungarische Madonna wurde von ungarischen Kurgästen aus Dankbarkeit für Heilerfolge gestiftet. Es trägt eine Nachbildung der ungarischen Königskrone (Stephanskrone).
Ruine Ehrenfels
Die Burg Ehrenfels wurde 1229 erstmals erwähnt. Sie diente den Ehrenfelsern (aus dem Geschlecht der Herren von Graz)[1] als Wohnsitz und zur Festigung ihrer Besitzungen um Graz. Die Ruine befindet sich heute in Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden.
Sport
Sankt Radegund und der Schöckl bilden das Naherholungsgebiet von Graz. Im Gemeindegebiet sind zahlreiche Sportmöglichkeiten - vor allem in der Natur - vorhanden: Wandern, Wintersport, Paragliding, Reiten, Mountainbiken, Rodeln, Downhillen.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2005 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
Bürgermeister
Bürgermeister ist Helmuth Hauswirth (SPÖ). Vizebürgermeister ist Stefan Engelbrecht (SPÖ).
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Sankt Radegund liegt abseits der großen Hauptverkehrsstraßen. Die Weizer Straße (B 72) von Graz nach Weiz ist ca. 5 km entfernt. Von Graz ist Sankt Radegund über eine Landesstraße erreichbar. Die Pyhrn Autobahn (A9) ist ca. 15 km entfernt und über die Anschlussstelle Graz-Nord (175) erreichbar.
In Sankt Radegund befindet sich kein Bahnhof. Der Hauptbahnhof Graz ist ca. 18 km entfernt.
Die Entfernung zum Flughafen Graz beträgt ca. 27 km.
Sonstiges
Am 2. Februar 1931 hat der österreichische Raketenpionier Friedrich Schmiedl auf dem Schöckl die erste Postrakete gestartet und ca. 100 Briefe nach Sankt Radegund transportiert.
Im Gemeindegebiet befindet sich auf 1430 m Höhe das Stubenberghaus der Sektion Graz des Österreichischen Alpenvereins.
Fußnoten
Weblinks
- 60642 – Sankt Radegund bei Graz. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Homepage des Kalvarienbergs
- Chronik von St.Radegund, 1984 (PDF, 18 MB)
- Homepage der Gemeinde St. Radegund