Stainz

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Marktgemeinde
Stainz
Wappen Österreichkarte
Wappen von Stainz
Stainz (Österreich)
Stainz (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Deutschlandsberg
Kfz-Kennzeichen: DL
Fläche: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 60.333  km²
Koordinaten: 46° 54′ N, 15° 16′ OKoordinaten: 46° 53′ 39″ N, 15° 15′ 50″ O
Höhe: 349 m ü. A.
Einwohner: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 60333 /Ungültiger Metadaten-Schlüssel 60333 p Einw. pro km²
Postleitzahl: 8510
Vorwahlen: +43 3463
Gemeindekennziffer: 6 03 33
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 1
8510 Stainz
Website: www.stainz.at
Politik
Bürgermeister: Walter Eichmann (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2005)
(15 Mitglieder)

8 ÖVP, 3 SPÖ, 2 Liste Aktives Stainz, 2 Liste Erich Jud

Lage von Stainz im Bezirk DeutschlandsbergVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Stainz im Bezirk Deutschlandsberg (anklickbare Karte)Bad SchwanbergDeutschlandsbergEibiswaldFrauental an der LaßnitzGroß Sankt FlorianLannachPölfing-BrunnPredingSankt Josef (Weststeiermark)Sankt Martin im SulmtalSankt Peter im SulmtalSankt Stefan ob StainzStainzWettmannstättenWiesSteiermark
Lage der Gemeinde Stainz im Bezirk Deutschlandsberg (anklickbare Karte)
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Stainz ist eine Marktgemeinde im Bezirk Deutschlandsberg in der Weststeiermark (Österreich).

Stainz hat einen langgestreckten Marktplatz, der großteils von Bürgerhäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert umschlossen wird. In der unteren Mitte befindet sich eine kleine Grünanlage mit einer Mariensäule.

Schloss Stainz

Schloss Stainz ist ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift, das um 1229 durch Leuthold von Wildon gegründet und 1785 von Kaiser Josef dem Zweiten säkularisiert wurde. 1840 wurde es von Erzherzog Johann um 40.000 Gulden erworben. Heute ist das Schloss im Besitz der Grafen von Meran, die Nachfahren von Erzherzog Johann sind. Im Schloss befindet sich ein Museum, das zum steirischen Universalmuseum Joanneum gehört. Zu sehen sind zwei Sammlungen: Zum einen das im Herbst 2009 neu eröffnete Landwirtschaftsmuseum, das altes bäuerliches Gerät zeigt und die verschiedenen Zweige der Landwirtschaft repräsentiert. Zum anderen ein 2006 eröffnetes, didaktisch aufbereitetes Jagdmuseum, das Einblick in die Geschichte der Jagd gibt.

Wein

Stainz ist vor allem für seinen Schilcher bekannt, der schon 400 v. Chr. von den Kelten gezogen wurde.

Geschichte

Stainz wurde 1177 als Stawiz erstmals urkundlich genannt und erhielt 1218 das Marktrecht und eine eigene Gerichtsbarkeit. 1229 gründete Leuthold von Wildon das Augustiner Chorherrenstift. Eine Sage erzählt, dass Leuthold an dieser Stelle auf der Jagd versehentlich ein Kind getötet hat.

1785 wurde das Stift durch Kaiser Josef II. aufgehoben, die Mönche vertrieben und die wertvollen Bücher zerstört. Erzherzog Johann kaufte 1840 das Schloss und Herrschaft Stainz um insgesamt 250.000 Gulden. 1850 wurde er zum ersten Bürgermeister der damals 700 Einwohner zählenden Marktgemeinde Stainz gewählt.

In der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts war die Marktgemeinde Stainz einer der „Kristallisationskerne“[1] der bedingt durch die Weltwirtschaftskrise in Österreich aufstrebenden NSDAP. Während des nationalsozialistischen Juliputsches im Jahr 1934 wurden der Markt und seine Umgebung vollständig von den Nationalsozialisten beherrscht, die Gendarmeriepostenkaserne und andere öffentliche Gebäude waren von ihnen besetzt. Beim Kampf um den Gendarmerieposten waren insgesamt drei Menschen gestorben: der Postenkommandant, ein Heimwehrangehöriger und ein Nationalsozialist. Nach der Niederschlagung des Putsches wurden im Gebiet des Gendarmeriepostenrayons Stainz 117 Personen wegen Beteiligung am Juliputsch verhaftet, eine unbekannte Anzahl weiterer Putschisten war flüchtig.[2]

Wappen

Das Stainzer Wappen ist ein Doppelwappen, über dem ein Engelkopf mit ausgebreiteten Schwingen positioniert ist. Der linke Teil zeigt ein Seeblatt, das von den Wildoniern übernommen wurde. Rechts sind Rad und Richterschwert zu sehen, symbolische Zeichen für das Marktrichteramt. Außerdem sind Rad und Schwert auch die Attribute der hl. Katharina, der Schutzpatronin der Stainzer Pfarrkirche.

Flascherlzug

Der Flascherlzug wurde im Jahr 1892 eröffnet. Sein Name kommt aus der Zeit des Wunderdoktors Höllerhansl (1866–1935), der den Ruf hatte, aus dem Urin Krankheiten erkennen zu können und in der Nähe von Stainz lebte. Aus diesem Grund reisten viele Kranke mit einem Flascherl Urin an, was dem Zug zu diesem Namen verhalf. Heute ist der Flascherlzug eine Touristenattraktion.

Bildung

Stainz hat eine Volks-, Haupt- und Realschule, sowie eine polytechnische Schule. Weiters hat Stainz auch eine land- und forstwirtschaftliche Fachschule.

Partnergemeinden

Weblinks

Historische Landkarten

Einzelnachweise

  1. Gerald M. Wolf: „Jetzt sind wir die Herren ...“ Die NSDAP im Bezirk Deutschlandsberg und der Juli-Putsch 1934 (=Grazer zeitgeschichtliche Studien, Band 3) StudienVerlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2008, ISBN 978-3-7065-4006-3, S. 142.
  2. Die bislang ausführlichste Abhandlung über die Kämpfe während des Juliputsches in Stainz und allen anderen Orten des Bezirks findet sich in Gerald M. Wolf: „Jetzt sind wir die Herren ...“ Die NSDAP im Bezirk Deutschlandsberg und der Juli-Putsch 1934 (=Grazer zeitgeschichtliche Studien, Band 3) StudienVerlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2008, ISBN 978-3-7065-4006-3, S. 152-178. Die Darstellung zur Marktgemeinde Stainz findet sich auf S. 153-158.