Þorbjörn

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Þorbjörn

Þorbjörn hinter dem Bad Blaue Lagune (Bláa Lónið)

Höhe 243 m
Lage Island
Koordinaten 63° 51′ 52″ N, 22° 26′ 19″ WKoordinaten: 63° 51′ 52″ N, 22° 26′ 19″ W
Þorbjörn (Island)
Þorbjörn (Island)
Typ Palagonitrücken
Gestein vorwiegend Palagonit
Alter des Gesteins Weichsel-Kaltzeit
Letzte Eruption Weichsel-Kaltzeit
Normalweg Jeeppiste von der Südseite

Þorbjörn hinter dem Ort Grindavík, deutlich erkennbar der über den Gipfel verlaufende Graben

Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD1

Der Þorbjörn oder Þorbjarnarfell (transkribiert Thorbjörn, Thorbjarnarfell) ist ein vulkanischer Berg in Island. Er befindet sich auf der Halbinsel Reykjanes im Südwesten des Landes nicht weit vom Fischerort Grindavík und ist 243 Meter hoch.

Vulkansystem Svartsengi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Þorbjörn selbst stammt aus der letzten Eiszeit und besteht aus Palagonit.[1] Aber an seinen Hängen im Nordosten erkennt man Spuren aktueller Erdwärme. Das erklärt sich dadurch, dass er zum Hochtemperaturgebiet und Vulkansystem von Svartsengi gehört. Dieses Vulkansystem ist eines der bekanntesten von Island. Es speiste eines der ersten Geothermalkraftwerke des Landes und dadurch auch die weltberühmte Blaue Lagune, das geothermale Bad, das vom Geothermalkraftwerk mit heißem Wasser beliefert wird. Man sieht von hier den Berg direkt vor sich.

Spuren der Plattenverschiebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von geologischem Interesse ist auch, dass der Berg gespalten ist und zwar nicht durch vulkanische Einflüsse, sondern über ihn verläuft ein schmaler Graben, der mit den Plattenverschiebungen auf Island in Zusammenhang steht.[2]

Tektonische Aktivitäten seit 2020[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 21. Januar 2020 wurden knapp westlich des Þorbjörn Bodenhebungen von 3 bis 4 mm täglich gemessen, die auf eine Magma-Ansammlung in wenigen Kilometern Tiefe hindeuten. Gleichzeitig ereigneten sich dort Schwarmbeben. Der Farbcode des Vulkan-Alarm-Systems für die Luftfahrt wurde für Reykjanes sicherheitshalber von Stufe Grün auf Gelb angehoben.[3] Bis 6. Februar erreichte die Bodenhebung etwa 5 cm und dauerte weiter an, bei jedoch rückläufiger Bebenzahl.[4] Nach vorübergehendem Stillstand Ende Februar setzte sich im März die Bodenhebung weiter fort, in allerdings reduziertem Maß, ebenso die Bebenaktivität.[5]

Seit Ende 2023 berichtete der isländische Wetterdienst wieder über eine verstärkte vulkanische Aktivität im Vulkansystem Svartsengi, denen ab Dezember 2023 mehrere Ausbrüche in der direkten Umgebung des Þorbjörn folgten.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thor Thordarson, Armann Hoskuldsson: Iceland (= Classic Geology in Europe; 3). Terra, Harpenden 2002, ISBN 1-903544-06-8, S. 69
  2. Ari Trausti Guðmundsson: Lebende Erde. Facetten der Geologie Islands. Mál og Menning, Reykjavík 2007, ISBN 978-9979-3-2778-3, S. 136.
  3. Possible magma accumulation beneath Mt. Thorbjorn on Reykjanes peninsula. In: vedur.is. 26. Januar 2020, abgerufen am 31. Dezember 2023 (englisch).
  4. The Scientific Advisory Board meets to discuss the unrest at Mt. Thorbjörn in the Reykjanes peninsula. In: vedur.is. 7. Februar 2020, abgerufen am 31. Dezember 2023 (englisch).
  5. Continued inflation around Mt. Þorbjörn. In: vedur.is. 19. März 2020, abgerufen am 31. Dezember 2023 (englisch).