Čestmír Vycpálek

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Čestmír Vycpálek
Čestmír Vycpálek 1971
Personalia
Geburtstag 15. Mai 1921
Geburtsort PragTschechoslowakei
Sterbedatum 5. Mai 2002
Sterbeort PalermoItalien
Größe 175 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
bis 1937 SK Novoměstský Praha
1937–1939 Slavia Prag
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1939–1940 Slavia Prag 11 0(7)
1941 → SK Židenice (Leihe) 19 (20)
1941–1946 Slavia Prag 61 (29)
1946–1947 Juventus Turin 27 0(5)
1947–1953 US Palermo 143 (23)
1953–1958 AC Parma 151 (28)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1956–1958 AC Parma (Spielertrainer)
1958–1960 US Palermo
1960–1961 US Siracusa
1962–1964 AC Marzotto Valdagno
1964–1965 US Palermo (Junioren)
1965–1967 Juventina Palermo
1970 US Mazara
1970–1971 Juventus Turin (Junioren)
1971–1974 Juventus Turin
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Čestmír Vycpálek (* 15. Mai 1921 in Prag; † 5. Mai 2002 in Palermo) war tschechischer Fußballspieler und -trainer. Er war Onkel von Trainer Zdeněk Zeman.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vycpálek spielte als Jugendlicher für den Prager Stadtteilverein Novoměstský SK. Nach einem Spiel bei Slavia Prag, welches Slavia mit 4:3 gewann und Vycpálek alle drei Tore der Gäste erzielte, wurde er von Slavia verpflichtet. Mit den Rot-Weißen wurde der Mittelfeldspieler 1938 tschechischer Juniorenmeister, als Slavia im Finale den SK Židenice mit 2:0 und 6:3 besiegte.[1]

Ab der Saison 1939/40 spielte der rechte Flügelspieler für Slavias erste Mannschaft. Während der Saison 1940/41 wechselte er zum SK Židenice. Im Laufe des Spieljahres 1941/42 ging er zurück zu Slavia, für das er insgesamt 178 Spiele machte und 115 Tore schoss. Mit Slavia wurde Vycpálek in den Spieljahren 1939/40, 1940/41, 1941/42 und 1942/43 Meister des Protektorats Böhmen und Mähren. Im November 1943 spielte Vycpálek ohne Freigabe von Slavia ein Freundschaftsspiel für den damaligen slowakischen Zweitligisten AC Nitra gegen ZTK Zvolen und erzielte beim 6:0 zwei Treffer. Dafür bekam er eine halbjährige Sperre.[2]

Vycpálek wurde am 18. Oktober 1944 in Nitra verhaftet und am 17. November 1944 ins Konzentrationslager Dachau deportiert, aus dem er im April 1945 zurückkehren konnte.[3][4]

1946 wurde Vycpálek von Juventus Turin verpflichtet, für das er fünf Tore in 27 Spielen erzielte. 1947 wechselte er zum US Palermo, mit dem er aus der Serie B in die Serie A aufstieg. In 143 Spielen erzielte Vycpálek 23 Tore. Zur Saison 1953/54 wechselte Vycpálek zum AC Parma, bei dem er 1958 seine Karriere beendete.

Vycpálek spielte dreimal, jeweils im Mittelfeld, für die Auswahl Böhmens in Spielen gegen Mähren und schoss dabei zwei Tore. Am 3. Mai 1942 besiegte Böhmen die Auswahl Mährens in Prag mit 1:0. Am 4. Oktober 1942 gewann die böhmische Auswahl in Brünn mit 3:1. Bei seinem letzten Einsatz für Böhmen, einem 9:1-Triumph in Brünn, schoss Vycpálek zwei Tore.[5]

Als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Parma schon als Spielertrainer tätig, arbeitete Vycpálek nach dem Ende seiner Spielerkarriere als Trainer bei Palermo sowie den kleineren Vereinen US Siracusa, AC Marzotto Valdagno, Juventina Palermo und US Mazara.

1970 bekam er unter anderem durch die Hilfe seines Freundes Giampiero Boniperti eine Stelle als Jugendtrainer bei Juventus. Als 1971 überraschend Armando Picchi starb, wurde Čestmír Vycpálek Cheftrainer. 1971/72 und 1972/73 gewann er die italienische Meisterschaft, den Scudetto. Nach der Saison 1973/74 beendete Vycpálek seine Trainerlaufbahn.

Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Čestmír Vycpálek verstarb am Morgen des 5. Mai 2002, dem Tag, an dem Juventus Turin zum 26. Mal italienischer Fußballmeister wurde, in Palermo.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jindřich Horák, Lubomír Král: Encyklopedie našeho fotbalu. Sto let českého a slovenského fotbalu. Domací soutěže. Libri, Praha 1997, ISBN 80-85983-22-2.
  • Luboš Jeřábek: Český a československý fotbal. Lexikon osobností a klubů. Grada, Praha 2007, ISBN 978-80-247-1656-5, S. 220.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Čestmír Vycpálek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Narodil se slavný odchovanec Slavie Čestmír Vycpálek. In: slavia.cz. SK Slavia Praha, abgerufen am 2. Dezember 2021 (tschechisch).
  2. Roman Jašek: Za Nitru odehrál tento jediný zápas, za který vyfasoval půlroční flastr a vrátil se zpátky do Slavie. Ale celou zimu hrál v Nitře hokej a pracoval tam. In: Twitter. 2. Dezember 2021, abgerufen am 2. Dezember 2021 (tschechisch).
  3. Fußballer im Fokus. Bildungsmaterial zu Sport, Verfolgung und Erinnerung. In: Arolsen Archives. Arolsen Archives, 4. Oktober 2021, abgerufen am 2. Dezember 2021 (deutsch).
  4. Čestmír Vycpálek. In: pamatnik-terezin.cz. Abgerufen am 2. Dezember 2021 (englisch, tschechisch).
  5. Igor Mráz: Svět devadesáti minut I. Z dějin československé kopané 1. díl 1901 - 1945. Olympia, Praha 1976, S. 304–309 (tschechisch).
  6. Vycpalek addio: fece grande la Juve di Boniperti La Gazzetta dello Sport vom 6. Mai 2002, zuletzt abgerufen am 19. Februar 2009, italienisch