…die keine Gnade kennen

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Film
Titel …die keine Gnade kennen
Originaltitel Raid on Entebbe
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1977
Länge 150 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Irvin Kershner
Drehbuch Barry Beckerman
Produktion Daniel H. Blatt
Edgar J. Scherick
Musik David Shire
Kamera Bill Butler
Schnitt Nick Archer
Bud S. Isaacs
Art Seid
Besetzung
Synchronisation

…die keine Gnade kennen (Originaltitel: Raid On Entebbe) ist ein im Jahr 1976 produzierter US-amerikanischer Fernsehfilm vom Regisseur Irvin Kershner. Nach dem Film Unternehmen Entebbe, der im selben Jahr produziert wurde, ist es der zweite Film über die so genannte Operation Entebbe, die sich im selben Jahr ereignete.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 27. Juni 1976 bestiegen vier Terroristen einer Splittergruppe der Volksfront zur Befreiung Palästinas unter dem Befehl von Wadi Haddad in Athen einen Airbus A300 der Air France und entführten ihn. Mit dem Segen von Präsident Idi Amin leiten die Terroristen das Flugzeug und seine Geiseln zum Flughafen Entebbe in Uganda um. Nach der Identifizierung israelischer Passagiere werden die nichtjüdischen Passagiere freigelassen, während eine Reihe von Forderungen gestellt werden, darunter die Freilassung von 40 in Israel festgehaltenen palästinensischen Militanten im Austausch für die Geiseln.

Das israelische Kabinett unter Ministerpräsident Jitzchak Rabin ist nicht bereit, den Forderungen der Terroristen nachzugeben, und steht vor schwierigen Entscheidungen, da ihre Beratungen zu einem streng geheimen Militärangriff führen. Die schwierige und gewagte Kommandooperation „Operation Thunderbolt“ wird über 3500 Kilometer von der Heimat entfernt durchgeführt und soll zudem am jüdischen Sabbat stattfinden.

Während das israelische Militär noch mit den Terroristen verhandelt, zu denen inzwischen sieben Personen zählten, darunter Palästinenser und zwei Deutsche, bereitete es zwei Lockheed C-130 Hercules-Transporter für den Überfall vor. Die Transporter wurden in Kenia aufgetankt, bevor sie im Schutz der Dunkelheit am Flughafen Entebbe landeten. Die von Brigadegeneral Dan Schomron geleitete Einheit musste sich mit dem zahlenmäßig stärkeren, zudem besser bewaffneten ugandischen Militär auseinandersetzen und nutzte eine List, um die Verteidigungsanlagen zu überwinden. An Bord war eine schwarze Mercedes-Limousine mitgeführt worden, mit der den Wachen vorgegaukelt werden sollte, es handele sich um den Dienstwagen, den Präsident Amin für einen spontanen Besuch am Flughafen benutzte.

Es gelingt eine nahezu völlige Überraschung; es kommt jedoch zu einem Feuergefecht, bei dem alle sieben Terroristen und 45 ugandische Soldaten getötet wurden. Die Geiseln werden schnell in das stillstehende C-130-Flugzeug verfrachtet. Während der Razzia starben ein Kommandomitglied (der Kommandeur der Durchbruchseinheit, Jonathan Netanjahu, Bruder des künftigen Premierministers Benjamin Netanyahu) und drei der Geiseln. Eine vierte Geisel, Dora Bloch, die in das Mulago-Krankenhaus in Kampala gebracht worden war, wurde auf Befehl von Idi Amin von den Ugandern ermordet.

Hintergrundinformationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dreharbeiten des Films fanden im November 1976, nur fünf Monate nach den Ereignissen von Entebbe, ausschließlich in den Vereinigten Staaten statt; der Flugplatz von Entebbe wurde dabei auf dem Flughafen der kalifornischen Stadt Stockton rekonstruiert. Die Innenaufnahmen an Bord des entführten Flugzeugs entstanden in einem Studio in Long Beach.

Der Film kam relativ rasch, am 9. Januar 1977, in die US-amerikanischen Kinos. In der Bundesrepublik Deutschland lief er am 29. April 1977 in den Kinos an.

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutschsprachige Synchronisation fand bei der Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke, in Berlin statt. Das Dialogbuch schrieb Lutz Arenz; die Dialogregie übernahm Dietmar Behnke.[1]

Darsteller Rolle Synchronsprecher
Peter Finch Jitzchak Rabin Horst Niendorf
Charles Bronson Dan Schomron Michael Chevalier
Yaphet Kotto Idi Amin Edgar Ott
Martin Balsam Daniel Cooper Martin Hirthe
Horst Buchholz Wilfried Böse Horst Buchholz
John Saxon Benjamin Peled Norbert Gescher
Jack Warden Mordechai Gur Wolfgang Völz
Sylvia Sidney Dora Bloch Tina Eilers
Robert Loggia Jigal Allon Friedrich W. Bauschulte
Tige Andrews Schimon Peres Klaus Miedel
Eddie Constantine Michel Becaud Arnold Marquis
Allan Arbus Eli Melnick Klaus Jepsen
Stephen Macht Jonathan Netanjahu Norbert Langer
James Woods Sammy Berg Oliver Grimm
Warren J. Kemmerling Gad Ja’akobi Heinz Petruo
Mariclare Costello Brigitte Kuhlmann Renate Danz
Lou Gilbert Chaim Bar-Lev Wolfgang Lukschy
N.N. Erzählerstimme Joachim Kemmer

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1978 gewann der Film den Golden Globe Award in der Kategorie Best Motion Picture Made for Television.

Zudem war er in folgenden zehn Kategorien für die Primetime Emmy Awards nominiert, von denen er zwei Preise gewinnen konnte.

  • Outstanding Cinematography in Entertainment Programming for a Special
  • Outstanding Achievement in Film Sound Editing for a Special
  • Outstanding Achievement in Music Composition for a Special (Dramatic Underscore)
  • Outstanding Directing in a Special Program – Drama or Comedy
  • Outstanding Film Editing for a Special
  • Outstanding Lead Actor in a Drama or Comedy Special: Peter Finch
  • Outstanding Performance by a Supporting Actor in a Comedy or Drama Special: Martin Balsam
  • Outstanding Performance by a Supporting Actor in a Comedy or Drama Special: Yaphet Kotto
  • Outstanding Special – Drama or Comedy
  • Outstanding Writing in a Special Program – Drama or Comedy – Original Teleplay

Anmerkung: Peter Finch starb fünf Tage, nachdem der Film in den USA in die Kinos kam. Er wurde postum nominiert.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lexikon des internationalen Films schreibt: „gestaltet zu einer Art Dokumentarspiel, nicht frei von Sentimentalität, aber um Objektivität bemüht und auf jeden Fall spannend.“[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. …die keine Gnade kennen. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 18. Juni 2023.
  2. …die keine Gnade kennen. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 17. Juni 2023.