10-Sekunden-Marke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Februar 2016 um 16:39 Uhr durch Stefan64 (Diskussion | Beiträge) (→‎Geschichte: link). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die 10-Sekunden-Marke ist als Begriff vor allem in der Leichtathletik gebräuchlich und beschreibt die physische und psychische Schwelle, den 100-Meter-Lauf der Männer in unter zehn Sekunden zu bewältigen.

Die Unterschreitung der zehn Sekunden wurde lange Zeit als Markenzeichen großartiger Läufer angesehen, hat jedoch seit den späten 1990er Jahren an Bedeutung verloren, da sie von immer mehr Sprintern erreicht wird.[1]

Geschichte

Carl Lewis ist der Erste, der auf geringer Meereshöhe unter zehn Sekunden gelaufen ist.
Christophe Lemaitre ist der erste Weiße, der 100 Meter unter zehn Sekunden lief.

Die ersten 100-Meter-Läufe unter zehn Sekunden wurden noch von Hand mit Stoppuhren gemessen. Die International Association of Athletics Federations besagt jedoch, dass eine Messung nur anerkannt wird, wenn die Zeitmessung vollautomatisch abläuft, keine Windgeschwindigkeiten von über 2,0 m/s vorherrschen und keine leistungssteigernden Mittel eingesetzt wurden. Sogar Fehler bei der Windbestimmung können folglich eine Sprintmessung ungültig machen.

Unter diesen Bedingungen war es der Amerikaner Jim Hines, der am 14. Oktober 1968 als erster die 10-Sekunden-Marke knackte. Er gewann den 100-Meter-Sprint bei den Olympischen Spielen 1968 mit 9,95 s und stellte damit einen neuen Weltrekord auf. Danach vergingen beinahe neun Jahre, bis die Schwelle wieder durchbrochen wurde. Silvio Leonard lief am 11. August 1977 nach 9,98 s über die Ziellinie. Diese Zeiten wurden beide in großer Höhe aufgestellt, was gute Ergebnisse aufgrund des geringeren Luftwiderstands begünstigte. Carl Lewis war der erste Läufer, der die Leistung auf geringer Meereshöhe vollbrachte, als er am 14. Mai 1983 nur 9,97 s brauchte. Calvin Smith war der erste Läufer, der die 10-Sekunden-Marke zweimal durchbrach, als er am 3. Juli 1983 9,93 s erreichte und im August selben Jahres die zehn Sekunden noch einmal unterbot.

In den 1980ern wurde die Marke von einer ganzen Reihe von Läufern unterboten, wobei das 100-Meter-Finale bei den Weltmeisterschaften von 1991 ein neuer Höhepunkt des Wettkampfes darstellte. Gleich sechs Athleten liefen unter zehn Sekunden im selben Rennen, und Carl Lewis stellte mit 9,86 s einen neuen Weltrekord auf.[2] Inzwischen wurde die Marke von Läufern aller sechs Continental Athletic Associations gebrochen außer Südamerika, wo der Brasilianer Robson da Silva mit genau zehn Sekunden momentan den Rekord hält.[3]

Am 30. Mai 2015 brach der chinesische Sprinter Su Bingtian die 10,00-Sekunden-Barriere, als der erste in Asien geborene Sportler. Mit einer offiziell gültigen Zeit von 9,99 Sekunden wurde er bei den Diamond Leagues in Eugene, hinter Tyson Gay mit 9,88 Sekunden und Mike Rodgers mit 9,90 Sekunden, Dritter.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gardener, Jason. (9. August 2008). Jason Gardener: I'm backing Tyson Gay to win one of the greatest 100 metres finals. The Daily Telegraph. Abgerufen am 3. Juni 2009.
  2. World Championships: A History (Memento vom 5. Juni 2011 im Internet Archive). Sporting Life. Abgerufen am 6. August 2009. Archiviert (Memento vom 11. August 2009 auf WebCite) 10. August 2009.
  3. 100 metres records. IAAF. Abgerufen am 18. Juni 2009. Archiviert (Memento vom 20. Juni 2009 auf WebCite) 20. Juli 2009.