13. Internationale Sechstagefahrt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Das Stilfserjoch, Schwierigkeit am vierten Wettkampftag.

Die 13. Internationale Sechstagefahrt fand vom 30. August bis zum 4. September 1931 im italienischen Meran statt. In der Trophy-Wertung konnte das italienische Team seinen Vorjahressieg in diesem Geländesportwettbewerb verteidigen. In der Silbervasen-Wertung gewann erstmals ein niederländisches Team.

Wettkampf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Wettkampf in norditalienischen Meran hatten 93 Fahrer gemeldet. 88 Fahrer nahmen am ersten Tag den Wettkampf über insgesamt 1907 Kilometer auf. Die italienische Mannschaft musste die Trophy gegen Mannschaften aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland verteidigen. Für Deutschland starteten Ernst Jakob Henne auf BMW, Julius von Krohn auf Zündapp und Josef Mauermayer mit einem BMW-Seitenwagengespann.

Für die Silbervasenwertung hatten je zwei Teams aus Großbritannien, Italien und den Niederlanden sowie jeweils ein Team aus Deutschland, Frankreich, der Tschechoslowakei und Belgien gemeldet. Für Deutschland starteten Hans Hieronymus auf Zündapp, Josef Stelzer auf BMW und Johannes Mittenzwei mit einem Zündapp-Gespann.

Von den 88 Fahrern waren elf mit Seitenwagengespannen unterwegs.

1. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 319,8 Kilometer lange Fahrstrecke des ersten Tages führte über verschiedene Pässe der Dolomiten. Es waren unter anderem der Jaufenpass, der Falzaregopass, das Pordoi- und das Sellajoch zu überqueren. Durch den Ausfalls des Briten Perry und eines französischen Fahrers platzten die Trophy-Mannschaften dieser beiden Nationen.

Bei den Silbervasen-Mannschaften platzten bereits am ersten Tag die Teams aus Italien (A-Team), der Tschechoslowakei und Belgien. In der Silbervasen-Wertung sind die beiden britischen Mannschaften, die französische Mannschaft, die A-Mannschaft aus den Niederlanden und die italienischen B-Mannschaft strafpunktfrei. Die deutsche Mannschaft hat einen Strafpunkt.

Insgesamt fielen fünf Fahrer aus. 16 Fahrer erhielten Strafpunkte.

2. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke über 327 Kilometer führte bei strömenden Regen erneut über mehrere Dolomitenpässe.

Am Ende des Tages waren in der Trophy-Wertung nur noch die Mannschaften aus Italien und Deutschland strafpunktfrei. Frankreich hat 103 und Großbritannien 200 Strafpunkte. In der Silbervasenwertung sind noch die niederländische A-Mannschaft und die italienische B-Mannschaft strafpunktfrei. Die deutsche und die britische B-Mannschaft haben jeweils einen Strafpunkt. Danach folgen die niederländische B-Mannschaft (23 Strafpunkte), Großbritannien A-Mannschaft (100), Frankreich (103), Italien A (200) und die tschechische Mannschaft (253).

Acht Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

3. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am dritten Tag war eine 373 Kilometer lange Schleife über Trient, Asiago, dem Rollepass, Predazzo und Auer zu absolvieren. Zeitweise herrschte heftiger Regen.

Durch eine Kollision des Deutschen von Krohn und dem anschließenden Verfehlens der Zeitlimits erhielt das Trophyteam drei Strafpunkte. Durch den Ausfall von Jelle Sybrandy platzte das niederländische B-Team.

Kein Fahrer schied aus dem Wettbewerb aus.

4. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 335 Kilometer lange Strecke führte von Meran über den Mendelpass, Dimaro, Tonalepass, Edolo, Apricapass, Madonna di Tirano, Bormio und über das Stilfserjoch zurück nach Meran.

von Krohn büßte durch einen Reifenwechsel Zeit ein und erhielt am Ende drei Strafpunkte. Somit ist in der Trophy-Wertung nur noch das italienische Team strafpunktlos. Danach folgt Deutschland mit sechs Strafpunkten und Großbritannien mit 300 Strafpunkten.

In der Silbervasenwertung haben die ersten Mannschaften aus Großbritannien, Italien und den Niederlanden noch keine Strafpunkte. Danach folgen Deutschland (1 Strafpunkte), Niederlande B (52), Großbritannien B (200), Frankreich (203), Italien B (341) und die Tschechoslowakei (353).

Ein Fahrer schied aus dem Wettbewerb aus.

5. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am fünften Wettkampftag führte die 345 Kilometer Strecke von Meran über Bozen, Auer, Salurn, Lavis, Trient, Madonna di Campiglio, Passo Campo Carlo Magno, Riva del Garda und Limone sul Garda nach Gardone Riviera. Auf Grund des schlechten Straßenbelages kam es zu häufigen Reifendefekten mit entsprechenden Zeitverlusten.

Durch einen Defekt mit der Zündung und dem Verpassen des Zeitlimits erhielt der deutsche Silbervase-Fahrer Mittenzwei 31 Strafpunkte. Durch den Ausfall von Bradley und Tater platzte das britische Silbervase-B-Team.

Drei Fahrer schied aus dem Wettbewerb aus.

6. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am letzten Tag waren noch einmal 207 Kilometer zurückzulegen. Von Gardone aus über Brescia, Pisogne, Clusone und Bergamo wurde die Rennstrecke Autodromo Nazionale Monza erreicht. Dort fand die abschließende Geschwindigkeitsprüfung statt. Durch ein besseres Ergebnis bei diesem Test konnte das niederländische Silbervasen-Team diese Gesamtwertung gegen das ebenfalls strafpunktfreie italienische Team gewinnen.

Schnellster Fahrer auf der Abschlussprüfung war Ernst Henne mit der 750-cm³-BMW.

Vier Fahrer schied aus dem Wettbewerb aus. Von 88 am ersten Tag gestarteten Fahrern erreichten 67 das Ziel.

Endergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trophy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Team Strafpunkte
1. Italien 1861 Königreich Italien 0
2. Deutsches Reich Deutsches Reich 6
3. Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 600
4. Frankreich Frankreich 803

Alle Fahrer der Mannschaft Belgien Belgiens erreichten nicht das Ziel, womit diese aus der Wertung fiel.

Silbervase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Team Strafpunkte Wegstrecke(a)
1. Niederlande Niederlande (A-Mannschaft) 0 44,006
2. Italien 1861 Königreich Italien (B-Mannschaft) 0 20,431
3. Deutsches Reich Deutsches Reich 35 -
4. Niederlande Niederlande (B-Mannschaft) 94 -
5. Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich (B-Mannschaft) 200 -
6. Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich (A-Mannschaft) 500 -
7. Italien 1861 Königreich Italien (A-Mannschaft) 641 -
8. Tschechoslowakei Tschechoslowakei 662 -
9. Frankreich Frankreich 803 -
(a) 
Erreichte Wegstrecke in Kilometern in der abschließenden Geschwindigkeitsprüfung gegenüber der Vorgabe für die jeweilige Mannschaft.

Einzelwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Starter Gold Silber Bronze Zertifikat ohne Auszeichnung Ausfall/Disqualifikation
1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag Gesamt
175 cm³ 10 8 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
250 cm³ 2 0 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1
350 cm³ 14 5 5 0 1 0 1 1 0 1 0 0 3
500 cm³ 46 24 3 5 2 2 1 5 0 0 1 3 10
750 cm³ 5 2 0 1 1 0 0 0 0 0 0 1 1
600 cm³ (b) 10 2 1 0 1 0 3 1 0 0 2 0 6
1000 cm³ (b) 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Gesamt 88 42 12 6 5 2 5 8 0 1 3 4 21
(b) 
Motorradgespanne

Die Markenwertung gewann Bianchi vor Gilera, Rudge-Withworth und Triumph.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. De Zeesdagsche te MeranoDe Zesdaagsche te Merano (Memento vom 23. Februar 2013 im Webarchiv archive.today; pdf) in: Leeuwarder nieuwsblad, 7. September 1931, S. 11