24-Stunden-Rennen von Le Mans 1932

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Alfa Romeo 8C 2300; Luigi Chinetti am Steuer des Siegerwagen
Rennstart
Die Gesamtsieger Raymond Sommer (mit Krawatte) und Luigi Chinetti (Mitte)

Das zehnte 24-Stunden-Rennen von Le Mans, der 10e Grand Prix d’Endurance les 24 Heures du Mans, auch 24 Heures du Mans, Circuit de la Sarthe, Le Mans, fand vom 18. bis 19. Juni 1932 auf dem Circuit des 24 Heures bei Le Mans statt.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Rennen des Jahres 1932 erfuhr die Streckenführung eine grundsätzliche Änderung, sodass das nunmehrige Layout dem heute noch bestehenden Verlauf folgte. Die alte Pontlieue-Sektion wurde komplett umfahren, und speziell nach den Wünschen des Automobile Club de l’Ouest wurden neue Passagen gebaut. Die „Esses“ und die „Tertre Rouge“ wurden über die Jahre zu den beliebtesten Streckenteilen bei den Zuschauern und tausende Bilder zieren internationale Publikationen über das 24-Stunden-Rennen, die die Fahrzeuge entweder bei der Ein- oder der Ausfahrt aus den Esses zeigen. Bis 1967 blieb die Strecke völlig unverändert. Dann folgten Adaptierungen, die im Laufe der Jahre notwendig wurden, um für mehr Sicherheit bei Fahrern und Zuschauern zu sorgen.

Von den 26 Teilnehmern traten sieben Teams mit Fahrzeugen der Marke Alfa Romeo an. Darunter die Vorjahressieger Earl Howe und Tim Birkin auf einem Alfa Romeo 8C 2300LM und zwei Werkswagen. Birkin hatte seinen alten Bentley Blower an den Franzosen Jean Trévoux abgegeben, der mit dem Wagen aber schon in der ersten Runde in der Maison Blanche einen Unfall hatte. Da sich der Wagen nicht bergen ließ, bildete er eine Art Schikane, die in der Nacht einigen Fahrern zum Verhängnis wurde. Ferdinando Minoia verlor in der Nacht die Führung, als er in das Wrack fuhr und aufgeben musste. Auch der einzige Citroën der in Le Mans am Start war, kam nicht sehr weit: Nach nur zwei Runden streikte der Magnetzünder, und der Wagen musste abgestellt werden.

Nach dem Ausfall von Tim Birkin durch Zylinderschaden war der Weg frei für den privaten Alfa Romeo, der von Raymond Sommer und Luigi Chinetti gefahren wurde. Der letzte Ausfall war ein Bugatti Type 55, der vom polnischen Adeligen Stanisław Czaykowski und vom französischen Rennveteranen Ernest Friederich pilotiert wurde. Für Luigi Chinetti war es beim ersten Antreten gleich der erste Sieg.

Odette Siko erreichte auf ihrem Alfa Romeo den vierten Rang in der Gesamtwertung und verpasste das Podium nur um eine Runde. Es ist die beste Platzierung, die jemals eine Frau in Le Mans erreichen konnte.[1]

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Piloten nach Nationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dritte Französische Republik 28 Franzosen Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich 13 Briten Italien 1861 8 Italiener
Monaco 1 Monegasse Polen 1928 1 Pole SchwedenSchweden 1 Schwede

Schlussklassement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis Motor Reifen Runden
1 3.0 8 Dritte Französische Republik Raymond Sommer Dritte Französische Republik Raymond Sommer
Italien 1861 Luigi Chinetti
Alfa Romeo 8C 2300 LM Alfa Romeo 2.3L Supercharged I8 E 218
2 3.0 11 Italien 1861 Soc. Anon. Alfa Romeo Italien 1861 Franco Cortese
Italien 1861 Giovanni Battista Guidotti
Alfa Romeo 8C 2300 LM Alfa Romeo 2.3L Supercharged I8 P 216
3 3.0 6 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Arthur Fox Vereinigtes Konigreich Brian E. Lewis
Vereinigtes Konigreich Tim Rose-Richards
Talbot AV105 Talbot 3.0L I6 D 180
4 2.0 18 Dritte Französische Republik Odette Siko Dritte Französische Republik Odette Siko
Dritte Französische Republik Louis Charavel
Alfa Romeo 6C 1750 SS Alfa Romeo 1.7L I6 D 179
5 1.5 20 Vereinigtes Konigreich Aston Martin Ltd. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sammy Newsome
SchwedenSchweden Henken Widengren
Aston Martin 1½ Le Mans Aston Martin 1.5L I4 D 174
6 1.5 23 Dritte Französische Republik Jean Sébilleau Dritte Französische Republik Jean Sébilleau
Dritte Französische Republik Georges Delaroche
Bugatti Type 40 Bugatti 1.5L I4 M 172
7 1.5 21 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston Martin Ltd. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Augustus Bertelli
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Pat Driscoll
Aston Martin 1½ Le Mans Martin 1.5L I4 D 168
8 1.1 29 Dritte Französische Republik Ecurie de l’Ours Dritte Französische Republik Clément-Auguste Martin
Dritte Französische Republik Auguste Bodoignet
Amilcar CO Spéciale Martin Amilcar 1.1L I6 E 151
9 1.1 26 Dritte Französische Republik Roger Labric Dritte Französische Republik Roger Labric
Dritte Französische Republik Yves Giraud-Cabantous
Caban Spéciale Ruby 1.1L I4 D 146
Ausgefallen
10 3.0 16 Polen 1928 Count Stanisław Czaykowski Polen 1928 Stanisław Czaykowski
Dritte Französische Republik Ernest Friederich
Bugatti Type 55 Bugatti 2.6L I8 D 180
11 1.1 22 Dritte Französische Republik Just-Émile Vernet Dritte Französische Republik Just-Émile Vernet
Dritte Französische Republik Fernand Vallon
Salmson GS Spéciale Salmson 1.1L I4 D 111
12 3.0 9 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Earl Howe Vereinigtes Konigreich Earl Howe
Vereinigtes Konigreich Tim Birkin
Alfa Romeo 8C 2300 LM Alfa Romeo 2.3L Supercharged I8 D 110
13 1.5 24 Dritte Französische Republik Charles Druck Dritte Französische Republik Charles Druck
Dritte Französische Republik Lucien Virlouvet
Bugatti Type 40 Bugatti 1.5L I4 D 98
14 750 32 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sir Francis Samuelson Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Francis Samuelson
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Norman Black
MG C-Type Midget MG 0.7L I4 D 57
15 1.5 22 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston Martin Ltd. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Kenneth Peacock
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jack Bezzant
Aston Martin 1½ Le Mans Aston Martin 1.5L I4 D 53
16 3.0 12 Dritte Französische Republik Pierre Louis-Dreyfus Dritte Französische Republik Pierre Louis-Dreyfus
Dritte Französische Republik Antoine Schumann
Alfa Romeo 8C 2300 LM Alfa Romeo 2.3L Supercharged I8 D 25
17 3.0 15 Dritte Französische Republik Guy Bouriat Dritte Französische Republik Guy Bouriat
Monaco Louis Chiron
Bugatti Type 55 Bugatti 2.6L I8 D 23
18 3.0 10 Italien 1861 Soc. Anon. Alfa Romeo Italien 1861 Ferdinando Minoia
Italien 1861 Carlo Canavesi
Alfa Romeo 8C 2300 LM Alfa Romeo 2.3L Supercharged I8 P 22
19 8.0 1 Dritte Französische Republik Henri Stoffel Dritte Französische Republik Marcel Foucret
Dritte Französische Republik Paul Foucret
Mercedes-Benz SSK Mercedes-Benz 7.1L I6 D 22
20 8.0 3 Dritte Französische Republik Édouard Brisson Dritte Französische Republik Édouard Brisson
Italien 1861 Joseph Cattaneo
Stutz Model M Blackhawk Stutz 5.4L I8 D 19
21 3.0 14 Georgien Sozialistische Sowjetrepublik Prince Djordjadze Italien 1861 Attilio Marinoni
Italien 1861 Angelo Guatta
Alfa Romeo 8C 2300 MM Alfa Romeo 2.3L Supercharged I8 D 14
22 1.1 27 Dritte Französische Republik Roger Labric Dritte Französische Republik Gustave Duverne
Dritte Französische Republik Georges Boréal
BNC Type 527 Sport Ruby 1.1L I4 D 9
23 1.1 30 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Ludovic Ford Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Ludovic Ford
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Maurice Baumer
Alta Sports Alta 1.1L I4 D 6
24 1.5 25 Dritte Französische Republik Jean Danne Dritte Französische Republik Jean Danne
Dritte Französische Republik Jacques Gergaud
Rally NCP Salmson 1.4L I4 E 6
25 2.0 19 Dritte Französische Republik Henri de la Sayette Dritte Französische Republik Henri de la Sayette
Dritte Französische Republik Charles Wolf
Citroën Type C4 Spéciale Citroën 1.5L I4 D 2
26 5.0 5 Dritte Französische Republik Jean Trévoux Dritte Französische Republik Jean Trévoux
Dritte Französische Republik Emile Mary
Bentley Blower C Bentley 4.4L Supercharged I4 D 1

Nur in der Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis Motor Reifen
27 5.0 4 Dritte Französische Republik Raymond Sommer Chrysler CD Eight Chrysler 4.9L I8 D
28 3.0 7 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Arthur Fox Talbot AV 105 Talbot 3.0L I6 D
29 750 33 Dritte Französische Republik André de Choquese GAR 750 GAR 0.7L I4 M
31 Dritte Französische Republik Roger Labric
32 750 31 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Hon. Joan Chetwynd Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Joan Chetwynd MG Midget C-type MG 0.7L I4 D
33 8.0 Georgien Sozialistische Sowjetrepublik Prince Djordjadze Mercedes-Benz SSK Mercedes-Benz 7.1L I6 D
34 8.0 2 Sowjetunion 1923 Valerij Tatarinoff Mercedes-Benz SSK Mercedes-Benz 7.1L I6 D
35 Dritte Französische Republik Philippe Lebas Ford Modell B Ford 3.3L I4 M
36 3.0 Georgien Sozialistische Sowjetrepublik Prince Djordjadze Georgien Sozialistische Sowjetrepublik Dimitri Djordjadze
Italien 1861 Goffredo Zehender
Alfa Romeo 8C 2300 LM Alfa Romeo 2.3L Supercharged I8 D

Biennale-Cup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Nr. Fahrer Chassis Koeffizient Platzierung im Gesamtklassement
1 21 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Augustus Bertelli
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Pat Driscoll
Aston Martin 1½ Le Mans 1.137 Rang 7
2 26 Dritte Französische Republik Roger Labric
Dritte Französische Republik Yves Giraud-Cabantous
Caban Spéciale 1.109 Rang 9
3 6 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian E. Lewis
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tim Rose-Richards
Talbot AV105 1.010 Rang 3

Index of Performance[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Nr. Fahrer Chassis Koeffizient Platzierung im Gesamtklassement
1 8 Dritte Französische Republik Raymond Sommer
Italien 1861 Giovanni Battista Guidotti
Alfa Romeo 8C 2300 LM 1.210 Gesamtsieg
2 11 Italien 1861 Franco Cortese
Italien 1861 Giovanni Battista Guidotti
Alfa Romeo 8C 2300 LM 1.201 Rang 2
3 20 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sammy Newsome
SchwedenSchweden Henken Widengren
Aston Martin 1½ Le Mans 1.177 Rang 5
4 23 Dritte Französische Republik Jean Sébilleau
Dritte Französische Republik Georges Delaroche
Bugatti Type 40 1.164 Rang 6
5 29 Dritte Französische Republik Clément Martin
Dritte Französische Republik Auguste Bodoignet
Amilcar CO Spéciale Martin 1.146 Rang 8
6 21 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Augustus Bertelli
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Pat Driscoll
Aston Martin 1½ Le Mans 1.137 Rang 7
7 26 Dritte Französische Republik Roger Labric
Dritte Französische Republik Yves Giraud-Cabantous
Caban Spéciale 1.109 Rang 9
8 18 Dritte Französische Republik Odette Siko
Dritte Französische Republik Louis Charaval
Alfa Romeo 6C 1750 1.079 Rang 4
9 6 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian E. Lewis
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tim Rose-Richards
Talbot AV105 1.010 Rang 3

Klassensieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
8. Biennale Cup Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich A. C. Bertelli Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Pat Driscoll Aston Martin 1½ Le Mans Rang 7
Index of Performance Dritte Französische Republik Raymond Sommer Italien 1861 Luigi Chinetti Alfa Romeo 8C 2300 LM Gesamtsieg
2001–3000 cm³ Dritte Französische Republik Raymond Sommer Italien 1861 Luigi Chinetti Alfa Romeo 8C 2300 LM Gesamtsieg
1501–2000 cm³ Dritte Französische Republik Odette Siko Dritte Französische Republik Louis Charavel Alfa Romeo 6C 1750 SS Rang 4
1101–1500 cm³ Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sammy Newsome SchwedenSchweden Heneken Windengren Aston Martin 1½ International Rang 5
751–1000 cm³ Dritte Französische Republik Charles-Auguste Martin Dritte Französische Republik Auguste Bodoignet Amilcar CO Spéciale Martin Rang 8

Renndaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeldet: 36
  • Gestartet: 26
  • Gewertet: 9
  • Rennklassen: 6
  • Zuschauer: unbekannt
  • Ehrenstarter des Rennens: Gaston Gourdeau, Staatssekretär für Tourismus
  • Wetter am Rennwochenende: heiß und sonnig
  • Streckenlänge: 13,493 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 24:00:00,000 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 219
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 2954,038 km
  • Siegerschnitt: 123,084 km/h
  • Pole Position: unbekannt
  • Schnellste Rennrunde: Ferdinando Minoia – Alfa Romeo 8C 2300 (#10) – 5:41,000 = 142,437 km/h
  • Rennserie: zählte zu keiner Rennserie

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909413-06-3.
  • R. M. Clarke: Le Mans. The Bentley & Alfa Years 1923–1939. Brooklands Books, Cobham 1998, ISBN 1-85520-465-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1932 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Brian Laban: Le Mans 24 Hours MBI Publishing Company 2001, Seite 69