38. Armee (Japanisches Kaiserreich)

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38. Armee

Aktiv 9. November 1942 bis September 1945
Staat JapanJapan Japanisches Kaiserreich
Streitkräfte Japan Japanische Streitkräfte
Teilstreitkraft Japan Japanisches Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Korps
Stärke ca. 150.000
Unterstellung Südarmee
Standort Saigon
Spitzname Shin (, „Zuverlässig“)
Schlachten Pazifikkrieg
Oberbefehl
Liste der Oberbefehlshaber

Die 38. Armee (jap. 第38軍, Dai-san-jūhachi-gun) war von 1942 bis 1945 ein Großverband des Kaiserlich Japanischen Heeres und war der Nachfolger der Indochina-Garnisonsarmee (jap. 印度支那駐屯軍, Indoshina chuton-gun). Der Tsūshōgō-Code (militärischer Tarnname) der 38. Armee war Zuverlässig (, Shin) oder Shin 7950.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Indochina-Garnisons-Armee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der japanischen Invasion Französisch-Indochinas im September 1940 durch die Indochina-Expeditionsarmee gründete die Südarmee am 9. November die Indochina-Garnisonsarmee, die von Generalleutnant Vicomte Machijiri Kazumoto geführt wurde.

38. Armee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 12. November 1944 nahm die Südarmee eine Umgruppierung vor, bei der aus der Indochina-Garnisonsarmee die 38. Armee gebildet wurde. Im Dezember 1944 traf Generalleutnant Tsuchihashi Jūitsu in Saigon ein, um die neu gegründete Armee zu übernehmen.[2] Im Januar 1945 sah sich die 38. Armee einer groß angelegten Luftoffensive der 3. US-Flotte ausgesetzt, die von den bevorstehenden Invasionen auf Iwojima und Okinawa ablenken wollte.[3]

Anfang 1945 befürchte das Oberkommando der Südarmee, dass das von der Vichy-treuen Regierung verwaltete Französisch-Indochina die Fronten wechseln und eine alliierte Invasion unterstützen könnte.[4] Aus diesem Grund befahl es der 38. Armee, am 3. März 1945 einen Putsch auszuführen (Operation Mei-go) und die frei-französischen Streitkräfte und Amtsträger in Gewahrsam zu nehmen. Franzosen, die sich zur Wehr setzten wurden niedergemacht. Dabei kamen 2129 Franzosen ums Leben, darunter der Befehlshaber der französischen Truppen von Lạng Sơn, Émile Lemonnier und der Zivilgouverneur, Camille Auphalle, die beide enthauptet wurden. Nach der erfolgreichen Operation wurde Kaiser Bảo Đại von den Japanern als Herrscher des Kaiserreich Vietnams eingesetzt.[4]

Im September 1945 wurde die 38. Armee in Hanoi aufgelöst.

Oberbefehlshaber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Von Bis Einheit
1. Generalleutnant Vicomte Machijiri Kazumoto 10. November 1942 22. November 1944 Indochina-Garnisonsarmee
2. Generalleutnant Tsuchihashi Jūitsu 22. November 1944 22. Dezember 1944 Indochina-Garnisonsarmee
3. Generalleutnant Tsuchihashi Jūitsu 22. Dezember 1944 September 1945 38. Armee

Stabschefs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Von Bis Einheit
1. Generalleutnant Kawamura Saburō 5. Dezember 1942 22. November 1944 Indochina-Garnisonsarmee
2. Generalleutnant Kawamura Saburō 20. Dezember 1944 2. Juni 1945 38. Armee
3. Generalmajor Kōdo Teiji 2. Juni 1945 September 1945 38. Armee

Untergeordnete Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Victor Madej: Japanese Armed Forces Order of Battle, 1937–1945. Game Publishing, 1981, OCLC 833591372, OCLC 833591376.
  • Bill Yenne: The Imperial Japanese Army: The Invincible Years 1941–42. Osprey Publishing, 2014, ISBN 978-1-7820-0932-0
  • Philip Jowett: The Japanese Army 1931–45 (1). Osprey Publishing, 2002, ISBN 978-1-8417-6353-8
  • Gordon Rottman: Japanese Army in World War II (The South Pacific and New Guinea, 1942–43). Osprey Publishing, ISBN 978-1-8417-6870-0
  • Mercado Stephen: The Shadow Warriors of Nakano: A History of the Imperial Japanese Army's Elite Intelligence School. Amazon Digital Services, Inc., 2003
  • Logevall Fredrik: Embers of War: The Fall of an Empire and the Making of America's Vietnam. Random House Trade Paperbacks, 2014, ISBN 978-0-3757-5647-4
  • Gunn Geoffrey: Rice Wars in Colonial Vietnam: The Great Famine and the Viet Minh Road to Power. Amazon Digital Services, Inc, 2014

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Madej, S. 5
  2. Mercado, S. 111
  3. Logevall, S. 68
  4. a b Gunn, S. 160