Ada-Ada-Schuh

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Ada-Ada-Firmenzeichen (1933)

Die Ada-Ada-Schuh AG (eigene Schreibung ADA-ADA), später Ada-Ada-Schuh GmbH, war ein Schuhhersteller im Frankfurter Stadtteil Höchst. Das 1900 gegründete Unternehmen existierte dort bis 1972. Der Schwerpunkt des Unternehmens lag bei der Produktion von Kinder- und Damenschuhen der Marken Ada-Ada und Ada-Ada Pediform.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Brüder Richard und Wilhelm Nathan gründeten im Jahr 1900 die Schuhfabrik R. & W. Nathan OHG in Höchst am Main. 1921 firmierte daraus die Kinderschuhfabrik Höchst GmbH, deren Mitinhaber Alfred Nathan war. Das Unternehmen produzierte im Jahr 1934 mit tausend Mitarbeitern rund eine Million Paar Schuhe der Marke ADA-ADA.

Aktie der Ada-Ada-Schuh zu 100 RM aus dem Jahr 1941

Im Zuge der „Arisierung“ wurde dem Unternehmen die Zuteilung von Rohleder verweigert.[1] Die jüdischen Inhaber der R. & W. Nathan OHG wurden am 10. September 1937 enteignet und das Unternehmen in die Ada-Ada-Schuh AG umgewandelt. Das Grundkapital in Höhe von 1,7 Millionen Reichsmark für die Aktiengesellschaft kam jeweils hälftig von der Dresdner Bank und dem Münchener Bankhaus August Lenz & Co. Die bisherigen Inhaber emigrierten in die USA und wurden nach dem Krieg mit 1,4 Millionen DM Entschädigungszahlung abgefunden. Die Nutzung des Markennamens Ada-Ada blieb ihnen allerdings verwehrt.[2]

Während des Krieges beschäftigte das in der Leverkuser Straße 31 ansässige Unternehmen Zwangsarbeiterinnen aus Russland und Litauen. Das Lager der Zwangsarbeiterinnen befand sich im Hinterhaus Ludwigshafener Straße 59 und im Sossenheimer Gasthaus „Zur Rose“.[3]

Obwohl die Liegenschaften der Ada-Ada-Schuh AG nicht von Kriegszerstörungen betroffen waren und das Unternehmen bereits kurz nach Kriegsende von der Alliierten Besatzungsmacht die Erlaubnis zur Wiederaufnahme der Produktion erhielt, erfolgte dieses nur unter großen Schwierigkeiten. Die Fabrikationsräume waren in den letzten Kriegstagen geplündert und die ausgelagerten Spezialmaschinen als Reparationsleistung beschlagnahmt worden.

1945 beschäftigte die Fabrik 200 Mitarbeiter und produzierte reine Gebrauchsware. Erst im Jahr 1950 war die Zahl der Beschäftigten wieder auf 1.100 angewachsen und erreichte Mitte der 1950er Jahre den Vorkriegsstand. Ende der 1950er galt Ada-Ada als einer der führenden Schuhhersteller Deutschlands.

Slogans der Ada-Ada-Schuh AG waren u. a. „Ada-Ada-Schuhe für Mutter und Kind“ (Ada-Ada, 1947) und „Das gesunde Gehen. Der Schuh für Ihr Kind.“ (Ada-Ada Pediform, 1957).[4]

Geschäfts- und Jahresberichte von 1938 bis 1966 sind heute bei der Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv archiviert.[5]

Das ehemalige Firmengebäude gegenüber dem Höchster Bahnhof existiert heutzutage nicht mehr. An dessen Stelle steht nun ein Wohnkomplex.

Die Aktiengesellschaft wurde 1967 in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt. 1972 wurde die Ada-Ada-Schuh GmbH auf die Salamander AG verschmolzen.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arisierung: Keiner hat hier was zu feiern. In: Der Spiegel. Nr. 52, 1987, S. 58–72 (online).
  2. Eugen-Gutmann-Gesellschaft: 1904–2004. 100 Jahre Dresdner Bank in Frankfurt. Stationen ihrer Geschichte. (PDF) (Memento vom 9. Oktober 2007 im Internet Archive)
  3. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main: Frankfurt am Main 1933 bis 1945
  4. Archiv von Werbesprüchen bei Slogans.de
  5. Katalog Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv
  6. Gemeinsames Registerportal der Länder: Handelsregisterauszug. Abgerufen am 18. November 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]