AIDAsol

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AIDAsol
AIDAsol im Januar 2016 im Hafen von Santa Cruz de Tenerife
AIDAsol im Januar 2016 im Hafen von Santa Cruz de Tenerife
Schiffsdaten
Flagge Italien Italien
Schiffstyp Kreuzfahrtschiff
Klasse Sphinx-Klasse (modifiziert)
Rufzeichen ICPE
Heimathafen Genua
Eigner Costa Crociere[1]
(Registered owner)
Carnival Corporation[1]
(Beneficial owner)
Reederei AIDA Cruises
Bauwerft Meyer Werft, Papenburg
Baunummer S. 689[2]
Baukosten ca. 385 Mio. EUR[3]
Bestellung 13. Dezember 2007[3]
Kiellegung 20. Oktober 2008[2]
Taufe 9. April 2011
Stapellauf 27. Februar 2011[4]
Übernahme 31. März 2011[5]
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 253,33 m (Lüa)
230,20 m (Lpp)
Breite 37,6 m
Tiefgang (max.) 7,3 m
Vermessung 71.304 BRZ / 45.164 NRZ[2]
 
Besatzung 611
Maschinenanlage
Maschine Dieselelektrischer Antrieb
2 × elektr. Propellermotoren (VEM Sachsenwerk)[2]
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 25.000 kW (33.991 PS)
Höchst­geschwindigkeit 21,8 kn (40 km/h)
Energie­versorgung 4 × Dieselmotor (Caterpillar-MaK 9M43C)
Generator­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 36.000 kW (48.946 PS)
Propeller 2 × 4-Blatt-Festpropeller (Rolls-Royce Promas Lite), Ruder
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 7.891 tdw
Zugelassene Passagierzahl 2.686[2]
PaxKabinen 1.097
Sonstiges
Klassifizierungen DNV
Registrier­nummern IMO 9490040

Die AIDAsol ist ein Kreuzfahrtschiff der britisch-amerikanischen Carnival Corporation & plc. Das Schiff wurde als zweites Schiff der modifizierten Sphinx-Klasse auf der Meyer-Werft in Papenburg gebaut und ist seit der Ablieferung im März 2011 für die speziell auf den deutschen Markt ausgerichtete Konzernmarke AIDA Cruises im Einsatz.

Für den operativen Kreuzfahrtbetrieb ist Costa Crociere in Genua verantwortlich, weshalb sie wie die anderen AIDA-Schiffe unter italienischer Flagge fährt. Als erstes Schiff der Flotte wurde die AIDAsol dafür ausgerüstet, während der Liegezeit im Hamburger Hafen mit Landstrom über die LNG-Hybrid-Barge versorgt zu werden, die im Mai 2015 in Betrieb gegangen ist. Die AIDAblu, die AIDAmar und die AIDAstella sind baugleiche Schwesterschiffe.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auftragsvergabe und Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Heck der AIDAsol

Am 13. Dezember 2007 beauftragte die Carnival Corporation & plc die Meyer Werft in Papenburg mit dem Bau zwei weiterer Kreuzfahrtschiffe, um sie bei ihrer Marke AIDA Cruises in den Jahren 2011 und 2012 in Dienst zu stellen. Der Preis pro Schiff wurde mit 385 Mio. Euro angegeben. Die Kiellegung des ersten Schiffes mit dem Projektnamen AIDA SPHINX V erfolgte unter der Baunummer S. 689 am 20. Oktober 2008. Der Name AIDAsol wurde aber erst am 6. November 2009 auf der Werft bekanntgegeben. Nach den zuvor gebauten Schiffen AIDAdiva, AIDAbella, AIDAluna und AIDAblu war sie das fünfte Schiff der neuen AIDA-Generation. Nach der AIDAblu bereits das zweite Schiff in einer modifizierten Bauweise dieser Schiffsklasse, mit Erweiterung um ein halbes Deck. Das mit dem gleichen Auftrag als Projekt SPHINX VI bestellte zweite Schiff folgte mit dem Namen AIDAmar ein Jahr später.

AIDAsol beim Ausdocken am 27. Februar 2011

Das Ausdocken der AIDAsol fand am 27. Februar 2011 statt, die anschließende Emsüberführung folgte am 11. März 2011.[6] Hierfür wurde die Ems mittels des Emssperrwerks für 12 Stunden auf 2,5 Meter über Normalhöhennull aufgestaut. Gegen 15:00 Uhr passierte das Schiff das Emssperrwerk.[7][8]

Taufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 9. April 2011 wurde die AIDAsol getauft. Erstmals fand die Taufe eines Schiffs von AIDA Cruises in Kiel statt. Ebenfalls zum ersten Mal war die Taufpatin im Vorfeld unter Online-Bewerbern ausgewählt worden.[9] In einer Auswahlshow an Bord der AIDAsol während der sogenannten „AIDA-Fanreise“ kurz vor der Taufe setzte sich Bettina Zwickler aus Kiel im Finale gegen die letzten beiden Mitbewerberinnen durch.[10]

Kapitänin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit März 2018 ist die AIDAsol das erste und bislang (Stand Mai 2018) einzige Kreuzfahrtschiff der AIDA-Flotte, das von einer Kapitänin geführt wurde. Ihr Name ist Nicole Langosch.[11] Sie studierte an der Seefahrtschule in Leer Nautik, erwarb ein Diplom für Reedereilogistik und war ein halbes Jahr an Bord eines Containerschiffs tätig. Mehrere Jahre war sie Offizierin bei Aida Cruises. Als Staff-Kapitänin war sie Stellvertreterin des Kapitäns und trug die Verantwortung für den Zustand des Schiffes und die Führung der Seeleute an Bord, bevor sie schließlich zur Kapitänin ernannt wurde.[12][13]

Maschinenanlage und Antrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff ist baugleich mit den anderen Schiffen der modifizierten Sphinx-Klasse. Als erstes Schiff der Flotte von AIDA Cruises erhielt die AIDAsol im Juli 2013 die komplette Ausstattung für Landstrom. Die notwendige Infrastruktur an Land vorausgesetzt, kann das Schiff im Hafenbereich mit Landstrom versorgt werden.[14] Seit Mai 2015 nutzt das Schiff bei Aufenthalten in Hamburg die LNG-Hybrid-Barge Hummel. Seit Juni 2016 kann die AIDAsol auch am Kreuzfahrtterminal Altona über die Landstromanlage mit Strom versorgt werden.[15][16]

Mit Flüssigerdgas wird in Hamburg Strom für das Kreuzfahrtschiff AIDAsol erzeugt

Während eines Werftaufenthalts im Dezember 2013 wurden die beiden 5-Blatt-Festpropeller der AIDAsol durch das von Rolls-Royce entwickelte integrierte Propeller-Ruder-System „Promas Lite“ ersetzt.[17] Nach Herstellerangaben reduziert das System den Treibstoffverbrauch und verbessert die Manövrierfähigkeit.

Kabinen und Bordeinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt verfügt das Schiff über 1.097 Kabinen,[4] darunter 728 Außenkabinen. Der Spa-Bereich ist auf der AIDAsol im Vergleich zu AIDAdiva, AIDAbella und AIDAluna wie bei AIDAblu um 450 m² erweitert. 34 Spa-Kabinen mit großzügigem Balkon haben direkten Zugang zum Wellness-Bereich. Die AIDAsol verfügt wie das vorangegangene Schwesterschiff AIDAblu über eine eigene Mikrobrauerei.

Routen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die AIDAsol wurde in den Sommern 2016 bis 2019 für Fahrten nach Norwegen eingesetzt. Von Hamburg aus fuhr das Schiff auf 10-tägigen Reisen die wichtigsten Touristenziele zwischen Stavanger und Trondheim an, darunter den Hardangerfjord sowie den Geirangerfjord. An zwei Tagen wurden sogar jeweils zwei Häfen angelaufen. Über den Winter 2016/2017 sowie 2017/2018 war das Schiff auf 7-Tages-Touren rund um die Kanarischen Inseln unterwegs und fuhr von Las Palmas auf Gran Canaria aus Madeira, Lanzarote, La Palma sowie Teneriffa an.

Wie die AIDAblu befuhr die AIDAsol 2016 erstmals erweiterte Kanarentouren an Weihnachten sowie an Silvester, die neben Destinationen im kanarischen Archipel und auf Madeira auch Häfen wie Lissabon, Cádiz und Casablanca beinhaltete.

Seit dem 23. Mai 2021 fährt AIDAsol ab Kiel im Rahmen sogenannter AHOI-Reisen 3- und 4-tägige Touren durch die Ostsee und den Skagerrak, welche auch zu einer 7-Tage-Tour kombiniert werden können. Während der AHOI-Reisen legte Aidasol zunächst aufgrund der SARS-CoV-2-Pandemie an keinen Häfen an, sondern blieb durchgängig auf See, seit Juni steuert das Schiff verschiedene Häfen in Schweden an.

Die AIDA-Weltreise wir seit 2021 von AIDAsol ausgeführt.[18][19][20]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • »Aida Sol« nimmt Fahrt auf. In: HANSA. Heft 6/2011, S. 20, Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Hamburg 2011, ISSN 0017-7504.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: AIDAsol – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Datenbankeintrag „Equasis“, abgerufen am 23. September 2015.
  2. a b c d e AIDAsol. In: DNV Vessel Register. Abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  3. a b Zwei neue Kreuzfahrtschiffe für AIDA Cruises. Pressemitteilung der Carnival Corporation & plc über Aida.de, 13. Dezember 2007, abgerufen am 25. September 2015.
  4. a b AIDAsol verlässt das Baudock (Memento vom 4. März 2011 im Internet Archive), Pressemitteilung der Meyer Werft, 17. Februar 2011.
  5. AIDAsol abgeliefert (Memento vom 7. April 2011 im Internet Archive), Pressemitteilung der Meyer Werft, 31. März 2011.
  6. Emspassage der AIDAsol (Memento vom 7. November 2011 im Internet Archive), Pressemitteilung der Meyer Werft, 8. März 2011.
  7. Passage der „AIDAsol“ ist erfolgt. 11. März 2011, abgerufen am 1. März 2022.
  8. Sperrwerk: Passage der AIDAsol vermutlich Freitag nachmittags. 9. März 2011, abgerufen am 1. März 2022.
  9. Premiere: Online-Suche für Taufpatin von AIDAsol. Pressemitteilung. AIDA Cruises, 16. November 2010, abgerufen am 4. Januar 2015.
  10. Kielerin tauft AIDAsol: Bettina (41) auf AIDA-Fanreise zur Taufpatin gewählt, Pressemitteilung. In: Presseportal.de, 5. April 2011, abgerufen am 25. September 2015.
  11. Erste Kapitänin auf Aida-Schiff. In: NDR. 4. März 2018, abgerufen am 26. Mai 2018.
  12. Claudia Obmann, Diana Fröhlich: Frauen-Karrieren – Allein unter Männern. Nicole Langosch: Anfangs seltsam beäugt. In: Handelsblatt. 26. Oktober 2016 (handelsblatt.com [abgerufen am 26. Mai 2018]).
  13. Andreas Graf: Frau Kapitän auf Kreuzfahrt. In: ndr.de. Norddeutscher Rundfunk, August 2019, abgerufen am 19. September 2019.
  14. AIDA Cruises investiert 100 Millionen Euro für Umweltschutz. Pressemitteilung. AIDA Cruises, 29. August 2013, abgerufen am 25. September 2015.
  15. Einweihung der Landstromanlage Altona: AIDAsol geht in Altona an die Steckdose. Pressemitteilung. AIDA Cruises, 3. Juni 2016, abgerufen am 5. Juni 2016.
  16. Landstromanlage für Schiffe wird kaum genutzt (Memento vom 19. Mai 2016 im Internet Archive), NDR.de, 15. April 2016.
  17. Rolls-Royce wins contract to supply fuel efficient Promas Lite system for AIDA Cruises of Germany. Pressemitteilung. Rolls-Royce, 6. Juni 2013, abgerufen am 26. September 2015.
  18. Tanja Kumpf: AIDA Weltreise 2021/22: Reisen Sie mit AIDAsol rund um den Globus. 20. Februar 2024, abgerufen am 15. April 2024 (deutsch).
  19. oceando.de: Weltreise 2022 mit der AIDAsol - AIDAsol Weltreisen Kreuzfahrt ab Hamburg 2022/2023. Abgerufen am 15. April 2024.
  20. Die Weltreise mit AIDA 2023 - 2024 | Eine Weltreise für Sie. Abgerufen am 15. April 2024.