Aach (bei Trier)

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Wappen Deutschlandkarte
Aach (bei Trier)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Aach (bei Trier) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 47′ N, 6° 35′ OKoordinaten: 49° 47′ N, 6° 35′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Verbandsgemeinde: Trier-Land
Höhe: 271 m ü. NHN
Fläche: 6,96 km2
Einwohner: 1125 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 162 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54298
Vorwahl: 0651
Kfz-Kennzeichen: TR, SAB
Gemeindeschlüssel: 07 2 35 001
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Gartenfeldstraße 12
54295 Trier
Website: www.gemeinde-aach.de
Ortsbürgermeisterin: Claudia Thielen
Lage der Ortsgemeinde Aach (bei Trier) im Landkreis Trier-Saarburg
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Karte
Blick von NNW auf den Ortskern
Jüdischer Friedhof

Aach (Aussprache/?) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Trier-Land an.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Aach liegt am Rande des Stadtgebiets von Trier, ca. sechs Kilometer nördlich der Stadtmitte und gehört geographisch zur Südeifel.

Ortsteile sind der Hauptort Aach, die Ortschaften Hohensonne und Wehrborn sowie der östlich der Bundesstraße 51 gelegene Teil von Neuhaus.[2] Der westliche Teil von Neuhaus gehört zur Ortsgemeinde Trierweiler. Aach hat mit seinen Ortsteilen insgesamt rund 1100 Einwohner.

Nachbargemeinden sind Newel, Ralingen und Trierweiler.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf eine frühe Besiedlung weisen bronzezeitliche und römische Funde hin. Erstmals erwähnt wurde Aach im Jahre 953 unter dem Namen Aquacuum. Obwohl das Dorf in der Nähe Triers lag, war es nicht Teil des Kurfürstentums Trier, sondern gehörte als reichsfreie Herrschaft dem Trierer Benediktinerinnenkloster St. Irminen, wovon heute noch ein barocker Stiftshof aus dem Jahr 1752 zeugt. Die Reichsfreiheit hatte zur Folge, dass sich hier im 16. Jahrhundert nach ihrer Vertreibung aus Trier viele Juden ansiedelten, wovon heute noch eine 1860 erbaute Synagoge und ein Judenfriedhof zeugen. Einige Aacher jüdischen Glaubens konnten nach der sogenannten Machtergreifung der Nationalsozialisten rechtzeitig emigrieren, aber 14 von ihnen wurden deportiert und ermordet, darunter das Kind Margot Levy, die 1937 in Aach geboren wurde.

Im Jahr 1794 wurde das Linke Rheinufer von französischen Revolutionstruppen eingenommen. Von 1798 bis 1814 gehörte der Ort zum französischen Kanton Pfalzel im Saardepartement und war Hauptort einer Mairie. Nach den Beschlüssen des Wiener Kongresses wurde 1815 das Saardepartement fast vollständig dem Königreich Preußen zugesprochen. Unter preußischer Verwaltung wurde Aach 1816 Sitz der Bürgermeisterei Aach, zu der verwaltungsmäßig auch die Gemeinden Beßlich, Lorich, Newel und Olk gehörten, und wurde dem damals neu geschaffenen Landkreis Trier im gleichnamigen Regierungsbezirk zugeordnet. Diese gehörten von 1822 an bis 1945 zur preußischen Rheinprovinz. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Aach 1946 zum damals neu gebildeten Land Rheinland-Pfalz und gehörte ab 1969 zum Landkreis Trier-Saarburg.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Aach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Jahr Einwohner
1815 268
1835 333
1871 424
1905 419
1939 481
1950 479
1961 535
Jahr Einwohner
1970 894
1987 1.146
1997 1.129
2005 1.136
2011 1.113
2017 1.116
2022 1.125[1]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsgemeinderat in Aach besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.[4]

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ralf Kierspel (CDU) war bis zum 1. Januar 2015 Ortsbürgermeister. Im Mai 2015 wurde Claudia Thielen vom Gemeinderat zur neuen Ortsbürgermeisterin gewählt. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 89,53 % für weitere fünf Jahre in ihrem Amt bestätigt.[5]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hofhaus des ehemaligen Klosters St. Irminen

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Aach

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In früheren Zeiten lebte Aach von der Landwirtschaft und der Steinindustrie (Sandstein, Muschelkalk). Heute ist Aach wirtschaftlich stark an die Stadt Trier angebunden. Eine bedeutende Rolle spielte auch der Obstanbau auf Streuobst­wiesen. Ein bekanntes Produkt in dieser Zeit war der Aacher Viez, der aus Äpfeln und Birnen gewonnen wurde.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu erreichen ist der Ort über die Autobahn A 64 Trier–Luxemburg (Ausfahrt Trier/Köln/Aachen/Bitburg) und die B 51 Trier–Bitburg (Ausfahrt Aach).

Der Ort liegt an der alten Römerstraße Trier–Neuss.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine eigene Grundschule gibt es in Aach nicht mehr. Die Grundschüler gehen i. d. R. in die in Butzweiler gelegene Grundschule Aach-Newel. Haupt- und Realschüler sowie Gymnasiasten fahren mit dem Schulbus zum Schulzentrum Mäusheckerweg in Trier-Ehrang.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 35–37.
  • Alois Hahn, Waldemar Vogelsang und andere: Stadt – Land – Fluss: Sozialer Wandel im regionalen Kontext. VS Springer, 2018, ISBN 978-3-658-16000-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aach – Sammlung von Bildern
Wiktionary: Aach – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 116 (PDF; 3,3 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 14. März 2023.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 14. März 2023.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Dezember 2019; abgerufen am 1. März 2021 (siehe Trier-Land, Verbandsgemeinde, erste Ergebniszeile).