Aalbach (Main)

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Aalbach
Abschnittsnamensfolge auf dem Hauptstrang: Weidengraben → Waldbüttelbrunner Augraben → Aalbach

Karte

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2458
Lage Mainfränkische Platten

Bayern

Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Main → Rhein → Nordsee
Ursprung des Weidengrabens in Waldbüttelbrunn
49° 47′ 8″ N, 9° 51′ 5″ O
Quellhöhe 314 m ü. NHN[1]
Mündung bei Wertheim-Bettingen in den MainKoordinaten: 49° 46′ 11″ N, 9° 33′ 29″ O
49° 46′ 11″ N, 9° 33′ 29″ O
Mündungshöhe 139 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied 175 m
Sohlgefälle 6,6 ‰
Länge 26,5 km[2] 
26,3 km[3]
Einzugsgebiet 140,25 km²[2] 
139,931 km²[3]
Abfluss am Pegel Wüstenzell[4]
AEo: 119,88 km²
Lage: 7,6 km oberhalb der Mündung
NNQ
MNQ 1984–2006
MQ 1984–2006
Mq 1984–2006
MHQ 1984–2006
HHQ (20.06.92)
28 l/s
114 l/s
384 l/s
3,2 l/(s km²)
4,95 m³/s
14,6 m³/s
Abfluss[5]
AEo: 140,4 km²
an der Mündung
MQ
Mq
450 l/s
3,2 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Haselbach (GKZ: 245832)
Rechte Nebenflüsse Ziegelbach, Leitenbach
Gemeinden Waldbüttelbrunn, Uettingen, Holzkirchen
Der Aalbach bei Holzkirchen

Der Aalbach bei Holzkirchen

Der Aalbach am Kloster Holzkirchen

Der Aalbach am Kloster Holzkirchen

Der Aalbach (vom Zusammenfluss bis Roßbrunn auch: Ahlbach) ist ein 26,5 km langer, linker und östlicher Nebenfluss des Mains in Bayern und Baden-Württemberg.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Woher der Name Aalbach kommt, ist nicht genau bekannt. Er hat jedenfalls nichts mit dem Fisch Aal zu tun. Man geht eher davon aus, dass sich der Bachname vom mittelalterlichen und wüst gefallenen Dorf Albstadt ableitet, das sich in der Nähe der Pfetzerquelle befand.[6] Alternativ existiert eine Herleitung des Namens über die Zusammensetzung aus germ. *albō (Weißwasser) und ahd. aha (Fließgewässer).[7]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellbereich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Namenslauf des Aalbachs beginnt am Zusammenfluss zweier Wasserläufe etwa 2,5 km nordwestlich von Waldbrunn.[8] Beide Zweige führen auf längerer Strecke nur periodisch Wasser. Der kürzere linke Wasserlauf heißt Haselbach, der längere rechte Waldbüttelbrunner Augraben trägt wie der Aalbach die Gewässerkennzahl 2458 und wird also amtlich zum Hauptstrang des Aalbach-Flusssystems gerechnet. Liegen die beiden Oberläufe trocken, führt der Aalbach erst ab der gefassten Pfetzerquelle südöstlich von Mädelhofen, in der Nähe der Ruine Jagdschloss Mädelhofen, dauerhaft Wasser.

Oberlauf Waldbüttelbrunner Augraben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Waldbüttelbrunner Augraben

Dieser Oberlauf beginnt an der Straße An der Weed in Waldbüttelbrunn auf etwa 296 m ü. NHN und läuft auf ganzer Länge etwa westsüdwestlich. Seine ersten 700 Meter am Nordrand des Dorfes bis zu seinem Westende liegen allerdings nicht auf dem Hauptstrang, zu diesem rechnet vielmehr sein Zufluss Weidengraben. Dieser, im Volksmund auch Franzosengraben genannt, entsteht am Südosteck der Waldbüttelbrunner Ortslage bei der Sportplätzen und der Straße Sumpfler auf etwa 314 m ü. NHN. Er fließt dann am Südrand des Dorfes entlang bis an dessen Westende, wo er von links in den genannten kürzeren Namensoberlauf des Waldbüttelbrunner Augraben mündet. Dieser läuft nun in einer wenig eingetieften Geländemulde in der Flur weiter, auf deren flachen linken Waldhügeln nach etwas über einem Kilometer Wald steht. Die B 8 begleitet ihn auf ganzer Länge.

Zusammenfluss von Waldbüttelbrunner Augraben (rechts) und Haselbach (links)

Der Waldbüttelbrunner Augraben nimmt von links und rechts ein paar Zuflüsse auf und fließt nordwestlich von Waldbrunn und 6,2 km abwärts des Weidengraben-Ursprungs mit dem Haselbach auf etwa 247 m ü. NHN zum Aalbach zusammen.

Oberlauf Haselbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Haselbach, auch Haselgraben genannt, ist der fast 6 Kilometer lange, südöstliche und linke Quellbach des Aalbachs. Er ist ein Nebenstrang des Aalbachs und wird deshalb von manchen auch als dessen linker Zufluss angesehen.

Pfetzerquelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfetzerquelle

Liegen die beiden Quellbäche trocken, führt der Aalbach erst ab der Pfetzerquelle dauerhaft Wasser.[9] Die gefasste Quelle liegt, von einigen Bäumen umstanden, zwischen Mädelhofen und Waldbrunn, am Fuße des Brunnrains (291 m), in der Nähe der Ruine Jagdschloss Mädelhofen. Der dort entsprungene Quellbach erreicht nach etwa 360 m das Bachbett des Haselbaches. Die geplante Bundesstraße 26n könnte nach Bundesverkehrswegeplan 2030 direkt an der Quelle vorbeiführen und diese möglicherweise beeinträchtigen.[10] Unweit der Pfetzerquelle befand sich im Mittelalter das heute nicht mehr bestehende Dorf Albstadt.[11]

Weiterer Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Aalbach fließt dann insgesamt westlich mit einem anfänglichen Bogen nach Norden. Er passiert Mädelhofen, durchquert Roßbrunn und dann das größtenteils rechtsseitige Uettingen. Daraufhin durchläuft er in engerem, meist am Hang bewaldeten Tal Holzkirchen und passiert dessen Ortsteil Wüstenzell, wonach er ins Gebiet der Stadt Wertheim im baden-württembergischen Main-Tauber-Kreis überwechselt. Dort liegt Dertingen überwiegend am rechten Ufer, ab welchem die A 3 eine Weile im wieder breiteren Tal neben dem Bach läuft.

Nachdem diese Autobahn das Tal nordwärts verlassen hat, berührt der Aalbach Bettingen an dessen Südrand und mündet bei diesem Ort unterhalb von Main-Kilometer 166 auf etwa 139 m ü. NHN von links in den Main, der hier im Südosten des Flussabschnitts Mainviereck eben in die Urpharer Mainschleife einläuft.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom Ursprung zur Mündung. Auswahl.

  • Waldbüttelbrunner Aubach (rechter Hauptstrang-Oberlauf), 10,0 km und 24,6 km². Namensabschnitte Weidengraben → Waldbüttelbrunner Aubach
  • Haselbach (linker Nebenstrang-Oberlauf), 5,7 km und 19,4 km².
  • Ziegelbach (Mühlbach) (rechts), 5,0 km und 17,8 km². Namensabschnitte Güßgraben → Ziegelbach
  • Kappwiesenbrünnchen (links)
  • Saugraben (rechts)
  • Leitenbach (rechts), 8,7 km und 19,5 km². Namensabschnitte Hardtgraben → Klingelgraben → Leitenbach
  • Biengraben[12] (rechts)
  • Benzgraben (rechts), 0,7 km und 1,3 km².
  • Renztalgraben (rechts), 1,5 km und ca. 2,0 km².
  • Hasengrund (Wetschelgraben) (rechts), 1,1 km und ca. 1,6 km².

Flusssystem Aalbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flussabwärts am Hauptstrang mit ihren Zugehörigkeiten. Nur die Namen tiefster Schachtelungsstufe bezeichnen Siedlungsanrainer.

Bayern

Baden-Württemberg

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Aalbachtal durchläuft den östlichen Teil des frühmittelalterlichen Waldsassengaus im Gebiet zwischen Maindreieck und Mainviereck.

Namensgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Aalbach bzw. das Aalbachtal ist Namensgeber für den Aalbachtaler Musikvereins e.V. aus Uettingen. Zahlreiche von dessen Abteilungen und Kapellen tragen das Aalbachtal im Namen wie z. B. Die Aalbachtaler oder der Aalbachtal-Express.[13]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  2. a b Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 128 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
  3. a b Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  4. Bayerischer Hochwassernachrichtendienst (Stand: 7. September 2013)
  5. Extrapolation auf gesamtes Einzugsgebiet
  6. Informationstafel: „Freibad und Obere Mühle“ in Uettingen
  7. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1 „Aalbach“, Seite 21.
  8. Bayernatlas: Zusammenfluss von Weidengraben und Waldbüttelbrunner Augraben
  9. Beobachtung zur trockenen Jahreszeit (Oktober). Dann führte der Quellbach aus der Pfetzerquelle augenscheinlich mehr Wasser als die beiden längeren Oberläufe und war deshalb der hydrologische Hauptstrang
  10. Karte des BVWP
  11. Albstadt im Bayerischer Denkmal-Atlas (kartographische Darstellung der bayerischen Bau- und Bodendenkmäler durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD))
  12. Uraufnahme (1808–1864)
  13. Aalbachtaler Franken – Aalbachtaler-Musikverein. Abgerufen am 21. Oktober 2023 (deutsch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aalbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien