Abaton (ägyptische Mythologie)

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Abaton (ägyptische Mythologie) in Hieroglyphen
N30A6N35A

N30D60N35A

Iat-wabet / Per-wab
J3t-wˁbt / Pr-wˁb
Stätte der Reinheit (Abaton)
Demotisch: Haus der Reinheit
Griechisch Abatos
die Unzugängliche

Mit Abaton (altägyptisch Iat-wabet) wurden in griechisch-römischer Zeit altägyptische Kultstätten bezeichnet, in denen Teile des Osirisleibes bestattet und als Reliquien verehrt wurden. Die Gräber waren kultisch abgegrenzt und deshalb vermutlich mit den in Griechisch gleichlautenden Abata gleichgesetzt. Insgesamt existierten ca. 14 bis 16 dieser Kultstätten, die bedeutendste davon lag westlich von Philae auf der Insel Bigeh,[1] wo man das linke Bein des Osiris als Reliquie verehrte. Weitere Abata befanden sich in Busiris, Memphis und Abydos. Auch in Esna und Akanthon soll es vergleichbare Verehrungsstätten gegeben haben.

Die Kultabläufe sind durch Darstellungen und Götterdekrete auf den Innenwänden des Hadriantores in Philae überliefert, die mit Überlieferungen griechischer und römischer Schriftsteller übereinstimmen. Auf Bigeh wurden dem Ba des Osiris täglich in 365 Schalen rund um die Grabstätte Milchopfer dargebracht. Zu Beginn jeder Dekade besuchte Isis vom Tempel in Philae die Kultstätte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Bonnet: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. 3., unveränderte Auflage. de Gruyter, Berlin / New York 2000, ISBN 978-3-11-082790-3, S. 1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 5. Juli 2015]).