Turmalingruppe

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Turmalingruppe
Zonar grün und rot gefärbter Turmalin aus der Aricanga-Mine, São José da Safira im Doce-Tal in Minas Gerais in Brasilien (Größe: 9,5 cm × 4,0 cm × 3,1 cm)
Allgemeines und Klassifikation
Andere Namen

TOURMALINE (INCI)[1]

Chemische Formel XY3Z6(T6O18)(BO3)3V3W

X=(Na,Ca,K,□), Y=(Fe2+,Mg,Mn2+,Al,Li,Fe3+,Cr3+), Z=(Al,Fe3+,Mg,Cr3+), T=(Si,Al,B3+), B=(B3+), V=((OH),O), W=((OH),F,O)[2]

Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
siehe Einzelminerale
Kristallographische Daten
Kristallsystem trigonal
Kristallklasse; Symbol ditrigonal-pyramidal; 3m
Raumgruppe Raumgruppe R3m (Raumgruppen-Nr. 160)Vorlage:Raumgruppe/160
Zwillingsbildung selten Zwillinge nach den Prismenflächen
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 7 bis 7,5[3]
Dichte (g/cm3) 2,82 bis 3,32[3]
Spaltbarkeit keine, häufig aber Absonderung senkrecht C
Bruch; Tenazität muschelig
Farbe siehe Einzelminerale
Strichfarbe weiß
Transparenz durchsichtig bis undurchsichtig
Glanz Glasglanz
Kristalloptik
Pleochroismus je nach Mineral teilweise sehr stark
Weitere Eigenschaften
Besondere Merkmale Kristalle zeigen piezoelektrischen, pyroelektrischen Effekt und starken Pleochroismus

Die Turmalinobergruppe (Turmalingruppe, Turmaline) ist eine Gruppe von Mineralen aus der Abteilung der Ringsilikate, die alle den gleichen strukturellen Aufbau haben. Ihre Zusammensetzung gehorcht der allgemeinen Formel:

XY3Z6(T6O18)(BO3)3V3W[4]

X = (□, Na+, K+, Ca2+, Pb2+)
Y = (Li+, Fe2+, Mg2+, Mn2+, Cu2+, Ni2+, Zn2+, Al3+, Fe3+, Cr3+, V3+)
Z = (Mg2+, Al3+, Fe3+, Cr3+, V3+)
T = (Si4+, Al3+, B3+)
B = (B3+)
V = ((OH)-, O2-)
W = ((OH)-, F-, O2-)

X, Y, Z, T und V stehen in der Formel für die verschiedenen Positionen in der Kristallstruktur der Turmaline und können durch die jeweils in den Klammern angegebenen Ionen besetzt werden. Das Symbol □ steht für eine Leerstelle im Kristallgitter.

Turmaline kristallisieren zumeist mit trigonaler Symmetrie und bilden häufig gut ausgebildete, prismatische Kristalle mit einer typischen Streifung auf den Prismenflächen, die in seltenen Fällen mehrere Meter lang werden können. Die Kristalle sind mit einer Mohshärte von 7 bis 7,5 ungefähr so hart wie Quarz, die Strichfarbe ist weiß. Turmaline gehören zu den Mineralen mit den meisten Farbvariationen. Je nach Zusammensetzung sind sie farblos bis schwarz oder zeigen Farbschattierungen zwischen blau, violett, rot, gelb, braun und grün, wobei an einem Kristall Zonen verschiedener Farben auftreten können. Die Farben können vor allem in ihrer Intensität stark mit der Richtung wechseln, mit der das Licht durch den Kristall fällt (Pleochroismus).

Eine weitere Besonderheit des Turmalins ist der an seinen Kristallen auftretende piezo- und pyroelektrische Effekt: dabei bewirkt eine mechanische Beanspruchung durch Druck oder Torsion bzw. eine Temperaturänderung, dass sich gegenüberliegende Kristallenden elektrisch entgegengesetzt aufladen.

Turmaline sind die wichtigsten gesteinsbildenden Borminerale und treten in den meisten Gesteinen zumindest als Begleitmineral auf. Man findet sie in vielen magmatischen Gesteinen, häufig in Pegmatiten, hydrothermalen Gängen und vielen Erzlagerstätten sowie in metamorphen Gesteinen verschiedener Zusammensetzung und Bildungsbedingungen. Wegen ihrer hohen Verwitterungsbeständigkeit sind sie Bestandteil vieler Sedimente und werden in Seifen angereichert.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antike Überlieferungen wundersamer Kräfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalterliche Darstellung eines urinierenden Luchses in einem englischen Manuskript aus dem 13. Jahrhundert.

Die erste Beschreibung eines Minerals mit Eigenschaften von Turmalin, zumindest aus dem europäischen Raum, gibt Theophrastos von Eresos (371 – 287 v. Chr.) in seinem Werk De lapidibus. Er beschreibt mit Lyngurium einen klaren, harten und sich kalt anfühlenden Edelstein, der die Fähigkeit besitzt, andere Dinge wie Stroh und Laub oder auch dünne Plättchen Kupfer oder Eisen anzuziehen. Der Überlieferung nach bildet er sich aus dem Urin von Luchsen (Lynx). Sie bedecken ihren Urin mit Erde, so dass er nur von sehr erfahrenen Sammlern entdeckt werden kann. Diese waren offenbar rar und Plinius der Ältere berichtet um 77 n. Chr. in seiner Naturalis historia von einem Groll der Luchse gegen die Menschen und dass wohl niemand in seiner Zeit diesen Stein, für den er den lateinischen Namen lyncurium einführte, zu Gesicht bekommen hat. Er hält alle Geschichten über Lyncurium für falsch. Eher mythologische Schilderungen über Lingurium finden sich dennoch in zahlreichen Werken über Edelsteine bis ins Mittelalter.[5][6][7]

Persische Edelsteinkundler und die Faszination der Farben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elbait aus Brasilien (Minas Gerais) mit einer Farbkombination, wie sie von al-Bīrūnī überliefert ist.

Vermutlich seit dem 9. Jahrhundert ist im persisch-arabischen Raum ein Edelstein mit vor allem vom Turmalin bekannten Farbkombination von rot, gelb oder grün in einem Kristall bekannt. Der persische Universalgelehrte al-Bīrūnī, der sich z. T. auf Werke von al-Kindī und ad-Dīnawarī aus dem 9. und 10. Jahrhundert stützt, schreibt in seiner Allgemeinen Edelsteinkunde im 11. Jahrhundert von dem Edelstein La'l: „... es wird sehr oft von einem La'l-Stück erzählt, das teils rot, teils gelb ist. Einige Edelsteinkundige erwähnen einen La'l, der rot, gelb und grün ist, nicht als Abgrenzung zwischen den verschiedenen Arten, sondern als Vereinigung von Farben in einem Stück.“ Eine umfangreichere Beschreibung des La'l zusammen mit einer Beschreibung eines Vorkommens in einer Druse gibt 1491 Muhammad Ibn Mansur in seinem „Gawahirnama – Gesammelte Kenntnisse über die Edelsteine“.[8]

Mittelalterliche Bergleute und die Entdeckung des Schörl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schörl aus dem Erongogebirge, Namibia.

Schörl ist das erste Mineral aus der Turmalingruppe, das in der europäischen Literatur als solches beschrieben worden ist. Es tritt zusammen mit Zinnstein in den Flußsedimenten des Erzgebirges auf, die seit dem 12. Jahrhundert von eingewanderten Bergleuten aus dem Fichtelgebirge abgebaut wurden. Der Name Schörl war in verschiedener Schreibweise vermutlich schon vor dem Jahr 1400 gebräuchlich,[9] ist aber erst 1505 von Rülein von Calw in seinem „wohlgeordnet und nützlich büchlein, wie man bergwerk suchen und finden soll“ das erste Mal als Schörlein schriftlich festgehalten worden.[10][11]

Knapp 60 Jahre später, im Jahr 1562, veröffentlichte der deutsche Pfarrer Johannes Mathesius seine Sarepta Oder Bergpostill, Sampt der Joachimßthalischen kurtzen Chroniken, eine Sammlung von 16 Predigten. In der 1559 entstandenen IX. Predigt „Vom Zin / Bley / Glet / Wismut und Spießglaß“ erwähnt er den Schürl, der zusammen mit dem Zwitter (Zinnstein) vorkommt und nicht zusammen mit diesem verhüttet werden sollte.[12][11][9]

Die Wenzelskrone während der Ausstellung im Mai 2016

Turmaline waren bereits im Mittelalter beliebte Schmucksteine, auch wenn sie damals noch nicht von anderen Edelsteinen, wie Rubin, Beryll oder Granat unterschieden wurden. So handelt es sich bei einem zentralen „Rubin“ der Wenzelskrone, die im 14. Jahrhundert für den Kaiser Karl IV. (HRR) angefertigt wurde, um einen roten Turmalin.[7]

Holländische Importe und die Entdeckung der Pyroelektrizität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Turmalin wurde in Europa ab ~1700 verwendet und stammt vom singhalesischen Wort thuramali (තුරමලි) bzw. thoramalli (තෝරමල්ලි) ab. Der deutsche Mediziner und Botaniker Paul Hermann war vermutlich der erste, der Edelsteine mit dieser Bezeichnung nach Europa brachte. Er reiste von 1672 bis 1677 als Arzt für die Niederländische Ostindien-Kompanie nach Ceylon, wo er eine umfangreiche Naturaliensammlung zusammentrug. Die Sammlung wurde nach seinem Tode (1695) versteigert und der Katalog 1711 gedruckt. Darin finden sich auch zahlreiche Edelsteine und unter der Nummer 197 ein „Chrysolithos Turmale Zeyl.“ (Zeylanicus).[13][8] Als Turemali bezeichnete man in Ceylon verschiedene Steine. Wie der schwedische Naturforscher und Arzt Carl Peter Thunberg 1784 in seiner „Beschreibung der Mineralien und Edelsteine der Insel Ceylon“ berichtet, waren dies bläulicher Quarz (Nile turemali), Chrysolithe mit vierseitigen Prisma (Patje turemali), grüngelber Topas (Kaneke turemali) oder weißgelber Topas (Sudu turemali). Schörl war in Ceylon unter der Bezeichnung Kallu Palingu (schwarzer Kristall) bekannt.[8]

Unter diesen bunten Edelsteinen fielen einige mit einer Eigenschaft auf, die Theophrastos rund 2000 Jahre zuvor beschrieben hatte. Johann Georg Schmidt überlieferte 1707 in seinen Curiöse Speculationes bey Schlaflosen Nächten den Bericht des Stabs-Medikus der Königlich-polnischen und Kurfürstlich-sächsischen Miliz am Rhein, Dr. Daumius. Dieser habe ihm erzählt, dass Holländer 1703 einen Edelstein, Turmalin oder Turmale, aus Ceylon einführten, der, wenn erhitzt, Asche anziehen konnte und daher auch als ashentrekker bezeichnet wurde.[14] 10 Jahre später präsentierte der Physiker und Chemiker Louis Lémery einen Turmalin mit diesem Verhalten vor der Académie des sciences in Paris.[6] 1744 bat der dänische Apotheker August Günther Carl von Linné ihm bei der Identifizierung der Pflanzen aus den Herbarien zu helfen, die Paul Hermann in Ceylon zusammengestellt hatte. Linné publizierte seine Ergebnisse 1747 in seiner Flora Zeylanica, in dessen Vorwort er auch einen Lapidem Electricum (elektrischen Stein) beschreibt[15] – noch bevor Franz Ulrich Theodor Aepinus 1756 die elektrische Natur der Anziehungskraft des Turmalins beweisen konnte. Apenius beschrieb die elektrische Ladung der Kristallenden eines Turmalinkristalls als Folge von Erwärmung und beobachtete als erster, dass sich die Kristallenden gegensätzlich positiv und negativ aufladen. Den Begriff der Pyroelektrizität führte David Brewster erst 1824 ein.[6][8]

Katalogisierung der Vielfalt: Die Erforschung der Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turmalin in den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden

Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts erlebte eine kleine Inflation von neuen Mineralbeschreibungen mit dem Namen Schörl. Viele Minerale, die nicht bestimmt werden konnten, wurden als neue Varietät des Schörl betrachtet. René-Just Haüy listet allein 16 verschiedene Schörle mit unterschiedlichsten Eigenschaften auf und sieht den Namen dadurch derart kompromittiert, dass er ihn komplett aus der mineralogischen Nomenklatur entfernen wollte. Soweit geht Martin Heinrich Klaproth nicht, hebt aber die zentrale Bedeutung chemischer Analysen für eine Mineralbestimmung hervor. Erste Versuche hierzu unternahm Torbern Olof Bergman bereits 1779. Er findet Ton (Al2O3), Kiesel (SiO2), Kalk (CaO) und Eisen (FeO). Die erste Analyse eines Schörl publizierte Johann Christian Wiegleb 1785 und Wondraschek in Prag weist 1798 noch Braunstein (MnO) und Wasser in einem rötlichen Turmalin aus Mähren nach.[16][11][8]

All diesen frühen Analysen fehlt das Element Bor, ein essentieller Bestandteil aller Turmaline, das erst 1808 von Joseph Louis Gay-Lussac und Louis Jacques Thénard entdeckt worden ist.[11][7] Schließlich gelang es A. Vogel 1818 in München, nach Hinweisen von August Breithaupt und Christian Gottlob Gmelin, das bislang übersehene Element Bor im Turmalin nachzuweisen.[17] Im gleichen Jahr publizierte Johan August Arfwedson seine Analysen von Mineralen der Insel Utö in Schweden. Im Mineral Petalit entdeckte er das Element Lithium, das er auch in einem Turmalin der Eisenlagerstätte nachweisen konnte.[18] Carl Rammelsberg konnte 1850 die Liste der Elemente im Turmalin um den Nachweis von Fluor ergänzen.[19] In der Mitte des 19. Jahrhunderts waren 12 Elemente aus zahlreichen Turmalinanalysen bekannt (H, Li, Na, K, Ca, Mg, Fe, Mn, B, Al, Si, F), ohne das eine allgemeine Formel der Turmaline anerkannt war. John Ruskin kommentierte das 1866 mit der Bemerkung, dass die Chemie von Turmalin eher der Verschreibung eines mittelalterlichen Arztes als einer ordentlichen Mineralzusammensetzung gleiche.[20]

Bis zum Jahr 2018 wuchs die Anzahl der Elemente (inklusive Leerstellen), die in Turmalinen mit nennenswerten Konzentrationen nachgewiesen wurden, auf rund 26.[21]

Ordnung der Vielfalt: Die Erforschung der Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jean-Baptiste Romé de L’Isle, einer der Begründer der Kristallographie, führte systematische Untersuchungen der Kristallformen zahlreicher Minerale durch. Hierbei bemerkte er 1772 die enge Verwandtschaft von Schörl, den transparenten Turmalinen aus Ceylon und einigen Edelsteinen, die aus Brasilien nach Europa kamen.[22]

Der entscheidende Wendepunkt in der Untersuchung von Kristallen kam Anfang des 20. Jahrhunderts, als Max von Laue 1912 die Beugung von Röntgenstrahlen an Kristallgittern beschrieb, wodurch es erstmals möglich wurde, nicht nur die Symmetrie eines Kristalls zu ermitteln, sondern auch dessen Struktur, die Anordnung der Atome im Kristall, aufzuklären. Die ersten Laue-Aufnahmen von Turmalin fertigte Charlotte Kulaszewski 1921 in Leipzig an und beschrieb die beobachteten Röntgenbeugungsmuster mit einer hexagonalen Symmetrie.[23]

Die hexagonale Beschreibung der Röntgenbeugungsmuster stand im Widerspruch zu der trigonalen Symmetrie der Kristallformen von Turmalin, was Martin J. Buerger und William Parrish auf Anregung von Joseph D. H. Donnay zu einer erneuten Bestimmung der Symmetrie veranlasste. Ihnen gelang 1937 mit dem Weissenberg-Verfahren die Bestimmung der korrekten trigonalen Symmetrie von Turmalin mit der Raumgruppe R3m (Raumgruppen-Nr. 160)Vorlage:Raumgruppe/160.[24]

Auf der Basis dieser Symmetrie gelang es 11 Jahre später Gabrielle E. Hamburger und Martin J. Buerger am Massachusetts Institute of Technology, die Struktur von Turmalin zu bestimmen. Sie beschrieben Turmalin als Ringsilikat mit 5 verschiedenen Gitterpositionen, die 3-fach, 4-fach oder 6-fach von Anionen (O2-, OH-, F-) auf 8 verschiedenen Positionen umgeben sind. Ausgehend von dieser Struktur konnten sie die Strukturformel von farblosen Mg-Al-Turmalin angeben mit NaMg3B3Al6Si6O27(OH)4 und legten damit die Basis für die Definition der verschiedenen Minerale der Turmalingruppe.[25]

Bei der Gründung der Commission on new Minerals and Mineral Names (CNMMN) der International Mineralogical Association 1959 wurden in der Turmalingruppe lediglich 4 Minerale unterschieden: Schörl, Dravit, Elbait und Uvit. Bis 1997, als Frank C. Hawthorne und Darrell J. Henry auf der internationalen Turmalin-Tagung in Tschechien (Tourmaline 97 meeting) ihren noch inoffiziellen Zwischenstand einer Turmalinklassifikation vorstellten, war die Turmalingruppe bereits auf 12 anerkannte Minerale und 27 hypothetische Endglieder in drei Untergruppen angewachsen.[26] Die aktuelle, von der IMA-CNMNC anerkannte Klassifikation der Turmalin-Obergruppe, war zum Zeitpunkt ihrer Publikation im Jahr 2011 bereits auf 18 anerkannte Minerale und 22 hypothetische Endglieder in 3 Gruppen mit insgesamt 14 Untergruppen angewachsen.[4] Aktuell (2023) werden 40 Minerale in der Turmalingruppe geführt.

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Obergruppe (auch Supergruppe, englisch supergroup) der Turmaline wird in primäre Gruppen und sekundäre Untergruppen unterteilt. Die Besetzung der X-Position mit Alkaliionen (Na, K), Calcium oder Leerstellen ist das Kriterium für die drei primären Turmalingruppen:

  • Alkali-Gruppe: (Na+ + K+) > Ca2+ und (Na+ + K+) > □
  • Calcium-Gruppe: Ca2+ > (Na+ + K+) und Ca2+ > □
  • X-Leerstellen-Gruppe: □ > (Na+ + K+) und □ > Ca2+

Die Besetzungsschemata und gekoppelten Substitutionen auf den Positionen Y, Z, V und W liefern die Kriterien für die weiteren Untergruppen der primären Turmalingruppen.[4][7]

Die einzelnen Minerale der Turmalingruppen sind im Folgenden mit der chemischen Zusammensetzung ihrer Endglieder angegeben:

Turmalinobergruppe: Minerale mit Turmalinstruktur
Name [9]X [6]Y3 [6]Z6 [4]T6O18 (BO3)3 V3 W Anmerkung
Alkali-Gruppe: Na+, K+ auf der X-Position
Alkali-Untergruppe 1 M+ M2+3 M3+6 T6O18 (BO3)3 V-3 W-
Dravit Na+ Mg2+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)-
Fluor-Dravit Na+ Mg2+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 F-
Schörl Na+ Fe2+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)-
Fluor-Schörl Na+ Fe2+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 F-
Tsilaisit Na+ Mn2+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)-
Fluor-Tsilaisit Na+ Mn2+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 F-
Na+ Zn2+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)- hypothetisches Endglied[27]
Na+ Ni2+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)- synthetisch[28]
Na+ Cu2+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)- synthetisch[29][30]
Chrom-Dravit Na+ Mg2+3 Cr3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)-
Flour-Chrom-Dravit Na+ Mg2+3 Cr3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 F- hypothetisches Endglied[26]
Vanadium-Dravit Na+ Mg2+3 V3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)-
Alkali-Untergruppe 2 M+ M+1,5M3+1,5 M3+6 T6O18 (BO3)3 V-3 W-
Elbait Na+ Li+1,5Al3+1,5 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)-
Fluor-Elbait Na+ Li+1,5Al3+1,5 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 F-
Alkali-Untergruppe 3 M+ M2+2M3+ M3+6 T6O18 (BO3)3 V-3 W2-
Oxy-Schörl Na+ Fe2+2Al3+ Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-
Oxy-Dravit Na+ Mg2+2Al3+ Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-
Maruyamait K+ Mg2+2Al3+ Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-
Princivalleit Na+ Mn2+2Al3+ Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-
Na+ Zn2+2Al3+ Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2- hypothetisches Endglied[27]
M+ M3+3 M3+4M2+2 T6O18 (BO3)3 V-3 W2-
Povondrait Na+ Fe3+3 Fe3+4Mg2+2 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-
Kalium-Povondrait K+ Fe3+3 Fe3+4Mg2+2 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2- hypothetisches Endglied[4], in natürlichen Povondrait[31]
Bosiit Na+ Fe3+3 Al3+4Mg2+2 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-
Ferro-Bosiit Na+ Fe3+3 Al3+4Fe2+2 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2- [32]
Chromo-Alumino-Povondrait Na+ Cr3+3 Al3+4Mg2+2 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-
Oxy-Chrom-Dravit Na+ Cr3+3 Cr3+4Mg2+2 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-
Oxy-Vanadium-Dravit Na+ V3+3 V3+4Mg2+2 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-
Vanadio-Oxy-Chrom-Dravit Na+ V3+3 Cr3+4Mg2+2 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-
Vanadio-Oxy-Dravit Na+ V3+3 Al3+4Mg2+2 Si6O18 BO3 (OH)-3 O2-
Alkali-Untergruppe 4 M+ M+M3+2 M3+6 T6O18 (BO3)3 V-3 W2-
Darrellhenryit Na+ Li+Al3+2 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-
M+ M2+2,5M4+0,5 M3+6 T6O18 (BO3)3 V-3 W2-
Dutrowit Na+ Fe2+2,5Ti4+0,5 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-
Magnesio-Dutrowit Na+ Mg2+2,5Ti4+0,5 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2- [33]
Alkali-Untergruppe 5 M+ M3+3 M3+6 T6O18 (BO3)3 V2-3 W-
Olenit Na+ Al3+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 O2-3 (OH)-
Fluor-Olenit Na+ Al3+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 O2-3 F- hypothetisches Endglied[26][4]
Buergerit Na+ Fe3+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 O2-3 (OH)- hypothetisches Endglied[4]
Fluor-Buergerit Na+ Fe3+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 O2-3 F-
M+ M3+2 M3+6 T6O18 (BO3)3 V-3 W-
Na+ Al3+2 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)- hypothetisches Endglied[34]
Na+ Al3+2 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 F- hypothetisches Endglied[34]
Alkali-Untergruppe 6 M+ M3+3 M3+6 T3+3T4+3O18 (BO3)3 V-3 W-
Na-Al-Al-Al-Turmalin Na+ Al3+3 Al3+6 Al3+3Si4+3O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)- hypothetisches Endglied[4]
Na-Al-Al-B-Turmalin Na+ Al3+3 Al3+6 B3+3Si4+3O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)- hypothetisches Endglied[4]
Fluor-Na-Al-Al-Al-Turmalin Na+ Al3+3 Al3+6 Al3+3Si4+3O18 (BO3)3 (OH)-3 F- hypothetisches Endglied[4]
Fluor-Na-Al-Al-B-Turmalin Na+ Al3+3 Al3+6 B3+3Si4+3O18 (BO3)3 (OH)-3 F- hypothetisches Endglied[4]
M+ M3+3 M3+6 T3+2T4+4O18 (BO3)3 V-3 W2-
Na-Al-Al-Al-Oxy-Turmalin Na+ Al3+3 Al3+6 Al3+2Si4+4O18 (BO3)3 (OH)-3 O2- hypothetisches Endglied
Na-Al-Al-B-Oxy-Turmalin Na+ Al3+3 Al3+6 B3+2Si4+4O18 (BO3)3 (OH)-3 O2- hypothetisches Endglied
Calcium-Gruppe: Ca2+ auf der X-Position
Calcium-Untergruppe 1 M2+ M2+3 M3+5M2+ T6O18 (BO3)3 V-3 W-
Uvit Ca2+ Mg2+3 Al3+5Mg2+ Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)-
Fluor-Uvit Ca2+ Mg2+3 Al3+5Mg2+ Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 F-
Feruvit Ca2+ Fe2+3 Al3+5Mg2+ Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)-
Fluor-Feruvit Ca2+ Fe2+3 Al3+5Mg2+ Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 F- hypothetisches Endglied[4]
Calcium-Untergruppe 2 M2+ M+2M3+ M3+6 T6O18 (BO3)3 V-3 W-
Fluor-Liddicoatit Ca2+ Li+2Al3+ Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 F-
Liddicoatit Ca2+ Li+2Al3+ Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)- hypothetisches Endglied[4]
Pb2+ Li+2Al3+ Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 F- hypothetisches Endglied[35]
M2+ M+M2+2 M3+6 T6O18 (BO3)3 V-3 W-
Ca2+ Li+Mg2+2 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 F- hypothetisches Endglied, rund 50 Mol-% in Li-haltigen Uvit[36]
M2+ M+2M3+ M3+6 T6O18 (BO3)3 V-3 W2-
Oxy-Liddicoatit Ca2+ Li+1,5Al3+1,5 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2- hypothetisches Endglied[26]
Calcium-Untergruppe 3 M2+ M2+3 M3+6 T6O18 (BO3)3 V-3 W2-
Lucchesiit Ca2+ Fe2+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-
Magnesio-Lucchesiit Ca2+ Mg2+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-
Pb-Oxy-Uvit Pb2+ Mg2+3 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2- synthetisch[37]
Ferri-Uvit Ca2+ Mg2+3 Fe3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2- hypothetisches Endglied[26]
Calcium-Untergruppe 4 M2+ M2+3 M3+6 T4+5T3+O18 (BO3)3 V-3 W-
Adachiit Ca2+ Fe2+3 Al3+6 Si5Al3+O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)-
Leerstellen-Gruppe: Leerstellen (□) auf der X-Position
Leerstellen-Untergruppe 1 M2+2M3+ M3+6 T6O18 (BO3)3 V-3 W-
Magnesio-Foitit Mg2+2Al3+ Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)-
Fluor-Magnesio-Foitit Mg2+2Al3+ Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 F- hypothetisches Endglied[26]
Foitit Fe2+2Al3+ Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)-
Fluor-Foitit Fe2+2Al3+ Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 F- hypothetisches Endglied[26]
Celleriit Mn2+2Al3+ Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)-
Zn2+2Al3+ Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)- hypothetisches Endglied[27]
Leerstellen-Untergruppe 2 M+M3+2 M3+6 T6O18 (BO3)3 V-3 W-
Rossmanit Li+Al3+2 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)-
Fluor-Rossmanit Li+Al3+2 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 F- hypothetisches Endglied[26]
M3+3 M3+6 T4+4T3+2O18 (BO3)3 V-3 W-
Al-Al-Al-Turmalin Al3+3 Al3+6 Si4Al3+2O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)- hypothetisches Endglied
Al-Al-B-Turmalin Al3+3 Al3+6 Si4B3+2O18 (BO3)3 (OH)-3 (OH)- hypothetisches Endglied
Leerstellen-Untergruppe 3 M2+M3+2 M3+6 T6O18 (BO3)3 V-3 W2-
Oxy-Foitit Fe2+Al3+2 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-
Oxy-Ferri-Foitit Fe2+Fe3+2 Fe3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2- hypothetisches Endglied[26]
□-Mg-O-Turmalin (Oxy-Magnesio-Foitit) Mg2+Al3+2 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2- hypothetisches Endglied[26]
Oxy-Magnesio-Ferri-Foitit Mg2+Fe3+2 Fe3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2- hypothetisches Endglied[26]
Oxy-Mn-Foitit Mn2+Al3+2 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2- hypothetisches Endglied[38]
Leerstellen-Untergruppe 4 M+0,5M3+2,5 M3+6 T6O18 (BO3)3 V-3 W2-
□-Li-O-Turmalin (Oxy-Rossmanit) Li+0,5Al3+2,5 Al3+6 Si6O18 (BO3)3 (OH)-3 O2- hypothetisches Endglied[26]
M3+3 M3+6 T4+5T3+O18 (BO3)3 V-3 W2-
Alumino-Oxy-Rossmanit Al3+3 Al3+6 Si5Al3+O18 (BO3)3 (OH)-3 O2-

Kristallstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Minerale der Turmalingruppe kristallisieren mit trigonaler Symmetrie in der Raumgruppe R3m (Raumgruppen-Nr. 160)Vorlage:Raumgruppe/160. Eine Elementarzelle enthält drei Formeleinheiten.[25]

Diese Raumgruppe ist nicht zentrosymmetrisch, sie verfügt über kein Symmetriezentrum. Die 3-zählige c-Achse, die bei Turmalinen parallel zur Längsrichtung der meist prismatischen Kristalle liegt, ist polar, d. h. Eigenschaften der Kristalle unterscheiden sich in Richtung und Gegenrichtung der Achse. Morphologisch äußert sich dies in unterschiedlichen Flächenausprägungen am oberen und unteren Ende der polaren Achse. Weiterhin erlaubt das Fehlen eines Symmetriezentrums pyro- und piezoelektrisches Verhalten, für das Turmaline bekannt sind.

Silikatanion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turmalinstruktur – 6er Einfachsilikatring

Die Kationen auf der T-Position (Si4+, Al3+, B3+) sind so von vier Sauerstoffatomen verbunden, dass die Sauerstoffatome auf den Ecken eines Tetraeders liegen, in dessen Zentrum sich das Kation befindet. Turmaline sind Ringsilikate. Ihre TO4-Tetraeder sind über zwei Ecken mit benachbarten TO4-Tetraeder zu unverzweigten 6er-Einfachringen der Zusammensetzung [Si6O18]−12verbunden.[25]

Boratanion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kationen auf der B-Position (Bor) sind von drei Sauerstoffatomen umgeben. Alle Atome im Ion [BO3]−3 liegen in einer Ebene. Die Sauerstoffatome liegen an den Ecken eines Dreiecks, in dessen Mitte sich das Bor-Kation befindet.[25]

X-Position[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turmalinstruktur: X-Position

Die Kationen der X-Positionen sind von neun bis zehn Sauerstoffatomen umgeben. Die Sauerstoffatome liegen auf den Ecken eines trigonalen Antiprismas, in dessen Zentrum die ein- bis zweifach geladenen Kationen liegen.[25]

Y-Position[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zumeist zweiwertigen Kationen auf der Y-Position sind von sechs Sauerstoffatomen oktaedrisch umgeben. Die Sauerstoffatome liegen auf den Ecken eines Oktaeders, in dessen Mitte sich das Kation befindet. Jeweils drei dieser Oktaeder sind über gemeinsame Kanten zu Trimeren miteinander verbunden.[25]

Z-Position[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zumeist dreiwertigen Kationen (Al,…) auf der Z-Position sind ebenfalls von sechs Sauerstoffatomen oktaedrisch umgeben.[25]

Gesamtstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 6er-Silikatringe, M2+-Oktaeder-Trimere (Y-Position) und trigonales Antiprisma der X-Position sind in Richtung der polaren z-Achse übereinander gestapelt. Die freien Tetraederspitzen der Silikatringe weisen alle entgegen der z-Achse und sind mit Ecken der M2+-Oktaeder-Trimere verbunden. Die Kationen auf der X-Position liegen mittig oberhalb der Silikatringe und verbinden diese mit dem darüber liegenden M2+-Oktaeder-Trimer. Die M3+-Oktaeder der Z-Position sind über gemeinsame Kanten zu Ketten in Richtung der z-Achse verknüpft und verbinden benachbarte Stapel aus X- Y- und Tetraederpositionen.

Die planaren BO3-Anionen liegen in der a-b-Ebene und verknüpfen die X-Koordinationspolyeder mit Z-Oktaedern.[25]

Varietäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nur wenige Minerale weisen eine so große Variabilität ihrer Farbe auf wie die Turmaline, und für ihre Farbvariationen wurden zahlreiche Namen geprägt.[4]

  • Achroit: farblose Turmaline, meist Elbait oder Rossmanit
  • Aphrizit: dunkelgrauer Schörl
  • Brasilianischer Chrysolith, Ceylon-Chrysolith: gelb-grüner Turmalin
  • Brasilianischer Smaragd, Emeralite: grüner, transparenter Turmalin
  • Brasilianischer Peridot, Ceylon-Peridot: honiggelber bis grüner Turmalin
  • Brasilianischer Rubin, Sibirischer Rubin: roter, transparenter Turmalin
  • Brasilianischer Saphir: blauer, transparenter Turmalin
  • Kanarien-Turmalin: hellgelber Turmalin
  • Katzenaugen-Turmalin: Turmalin mit Chatoyance in verschiedenen Farben
  • Chameleonit, Deuterolit: Turmalin mit je nach Beleuchtung wechselnder Farbe (Alexandrit-Effekt), vermutlich chromhaltieger Dravit
  • Cromolith: grüner Turmalin
  • Indigolith: blauer Turmalin, vermutlich Elbait-Schörl-Mischkristalle
  • Iochroit: violetter Turmalin
  • Mohrenkopf-Turmalin: heller Turmalin mit schwarzer Spitze
  • Paraibaít: blaugrüner, Cu-haltiger Elbait
  • Rubellit: rosa bis roter Turmalin, vermutlich Elbait
  • Siberit: violetter Rubellit
  • Verdelith: grüner Turmalin, vermutlich Elbait-Schörl-Mischkristall
  • Wassermelonen-Turmalin: farblich zonierter Turmalin mit rosa Kern und grünem Rand, meist Elbait

Bildung und Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turmaline sind die häufigsten Borsilikate der Erdkruste und kommen weltweit in Gesteinen verschiedener Zusammensetzung vor. Sie bilden sich in fast allen Bereichen der Erdkruste, von den Bedingungen der Diagenese, kristallisierenden Magmen und der Metamorphose bis zur Granulith- und Eklogitfazies.[39]

Die untere Temperaturstabilität von Turmalin ist nicht genau bekannt aber natürliche Vorkommen belegen die Bildung von Turmalin ab ~150° C und 100 MPa.[40] Experimentell untersucht wurden einige Abbaureaktionen vor allem von Dravit bei hohen Temperaturen und Drucken. Demnach wird Turmalin je nach Zusammensetzung und Druck im Bereich von ~700–900 °C abgebaut. Die obere Druckstabilität von Dravit liegt bei Anwesenheit von Coesit bei 4–5 GPa (40–50 kbar). Bei Abwesenheit von freiem SiO2 ist Dravit bis ~7 GPa stabil.[39][41]

Granite und Pegmatite[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sogenannte inkompatible Elemente wie Bor und Lithium werden von den meisten gesteinsbildenden Mineralen nicht eingebaut und reichern sich bei der Kristallisation von Magmen in den verbleibenden Schmelzen und Lösungen an. Saure Magmatige wie Diorite und Granite sowie Pegmatite stehen am Ende dieser Anreicherung und können größere Mengen auch großer Turmaline führen. In Lithium-reichen Graniten und deren Pegmatiten und Apliten kristallisieren Elbait- oder Liddicoatit-reiche Turmaline, in Lithium-armen Pegmatiten eher Schörl-reiche oder bei oxidierenden Bedingungen Buergerit-reiche Turmaline.[42]

Hydrothermale Lösungen transportieren neben Bor noch zahlreiche weitere Elemente in die umgebenden Gesteine und lagern Erze und Turmalin in Klüften ab oder reagieren mit den Mineralen der Umgebungsgesteine. Hierbei kann ebenfalls Turmalin gebildet werden.

Metamorphite[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine weitere Borquelle sind Schichtsilikate, die ausreichende Mengen B2O3 enthalten können. Von Bedeutung sind vor allem die Borgehalte von Muskovit (10–1340 μg/g), Illit (100–2000 μg/g), Glaukonit (250–2000 μg/g), Minerale der Serpentingruppe (12–330 μg/g), Montmorillonit (5–300 μg/g) und Chlorit (3–221 μg/g). Diese Minerale werden im Zuge einer Metamorphose sukzessive abgebaut und das frei werdende Bor führt zur Bildung von Turmalinen.[43] Die Zusammensetzung metamorpher Turmaline variiert mit der Gesteinszusammensetzung. In aluminiumreichen Metapeliten, die z. B. Korund oder Alumosilikate wie Sillimanit oder Kyanit enthalten, treten Magnesio-Foitit-Foitit-haltige Dravit-Schörl-Mischkristalle auf. Bei Abwesenheit von Alumosilikaten sind die Foitit-Gehalte eher gering. Unter oxidierenden Bedingungen werden die Dravit-Schörl-Mischkristalle reicher an Povondrait und Dravit-Uvit-Mischkristalle sind typisch für Metakarbonate und Meta-Pyroxenite.[42]

Sedimente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da Turmaline hart und chemisch stabil sind, überstehen sie Verwitterungsprozesse weitgehend unverändert, werden in Flüssen über weite Strecken transportiert und in klastischen Sedimenten wie z. B. Sandsteinen oder Arkosen abgelagert. Zusammen mit anderen, verwitterungsbetändigen Schwermineralen, z. B. Granat, Rutil oder Zirkon, reichern sie sich in Seifen-Lagerstätten an und liefern Informationen über die Herkunft der Sedimente.[44][39] Das Mengenverhältnis von Zirkon zu Turmalin zu Rutil, der ZTR-Index, wird verwendet, um die Reife eines Sedimentes und damit die Entfernung vom Liefergebiet zu quantifizieren[45] und die Zusammensetzung der Turmaline gibt Aufschluss darüber, aus welchen Gesteinen sich die Sedimente gebildet haben.[42][39]

Unter den Bedingungen der Diagenese bis niedrigradigen Metamorphose, 150–300 °C, können auf den sedimentären Turmalinkörnern neue Turmalinkristalle wachsen, die sich durch niedrige Natrium- und Calcium-Gehalte und viele Leerstellen auf der X-Position auszeichnen. In Sandsteinen und Arkosen sind dies Foitit-reiche Foitit-Magnesio-Foitit-Schörl-Dravit-Mischkristalle. In Kalksteinen und Dolomiten bilden sich vorwiegend Magnesium-reichere Foitit-Dravit-Mischkristalle. Turmaline, die ohne alte Turmalinkeime frei in Porenräumen von Sedimenten wachsen, erwiesen sich als reicher an Oxy-Endgliedern Oxy-Foitit und den hypothetischen Oxy-Magnesio-Foitit-Endglied.[43]

Evaporite können reich an Bor sein, das dann z. B. als Borax oder Ulexit vorliegt. Sind die Evaporite durch klastische Sedimente verunreinigt, können sich Turmaline bereits bei der Diagenese oder beginnenden Metamorphose bilden. In diesen typischerweise salzreicheren Umgebungen bilden sich vorwiegend Oxy-Dravit-Povondrait-Mischkristalle.[40][46][43]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besonders schöne Exemplare finden als Schmuckstein Verwendung, etwa der Rubellit, eine rote Variante des Turmalin. Das bekannteste Beispiel dürfte die Meisterschale der Fußball-Bundesliga sein, die mit insgesamt 21 Turmalinen besetzt ist. Auch der DFB-Pokal ist mit Turmalinen bestückt.

Aufgrund seiner Wirkung als Polarisationsfilter wurden geschliffene Turmalinscheiben bereits im 19. Jahrhundert in der Fotografie verwendet, um störende Glanzreflexe zu unterdrücken. Früh fanden Polarisationsfilter aus Turmalin, neben solchen aus Kalkspat und Herapathit, auch Eingang in die Mikroskopie, daraus wurden Polarisationsmikroskope entwickelt.[47] Wegen der besonderen elektrischen Eigenschaften wird Turmalin zudem auch in der Elektronik genutzt.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Benesch: Der Turmalin. Eine Monographie. Urachhaus, Stuttgart 1990, ISBN 3-87838-650-8.
  • Andreas Ertl, Franz Pertlik, Heinz-Jürgen Bernhardt: Investigations on olenite with excess boron from the Koralpe, Styria, Austria. In: Sitzungsberichte und Anzeiger Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse, Abt. I. Nr. 134, 1997, S. 3–10 (oeaw.ac.at [PDF; 134 kB]).
  • Paul Rustemeyer: Faszination Turmalin. Formen, Farben, Strukturen. Spektrum, Heidelberg 2003, ISBN 3-8274-1424-5.
  • Stiftung Deutsches Edelsteinmuseum Idar-Oberstein (Hrsg.): Turmalin 2000. Gebhard + Hilden, Idar-Oberstein 2000, ISBN 3-932515-22-6 (Ausstellungskatalog, Joachim Werner Zang (Redaktion)).
  • Christian Weise (Hrsg.): Neueste Nachrichten vom Turmalin. Weise, München 1994, ISBN 3-921656-31-1 (Extra-Lapis. Bd. 6).
  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien-Enzyklopädie. Nebel, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0.
  • Stefan Weiß: Das große Lapis-Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Weise, München 2002, ISBN 3-921656-17-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Turmalin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu TOURMALINE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 1. November 2021.
  2. Malcom E. Back: Fleischers Glossary of Mineral Species. 11. Auflage. Mineralogical Record, Tucson, Arizona 2014.
  3. a b Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten. 1900 Einzelstücke. 16., überarbeitete Auflage. BLV Verlag, München 2014, ISBN 978-3-8354-1171-5, S. 126.
  4. a b c d e f g h i j k l m Darrell J. Henry, Milan Novák, Frank C. HawtHorne, Andreas Ertl, Barbara L. Dutrow, Pavel Uher, Federico Pezzotta: Nomenclature of the tourmaline-supergroup minerals. In: American Mineralogist. Band 96, 2011, S. 895–913 (englisch, cnmnc.main.jp [PDF; 585 kB; abgerufen am 2. August 2020]).
  5. Steven A. Walton: Theophrastus on Lyngurium: Medieval and Early Modern Lore from the Classical Lapidary Tradition. In: Annals of Science. Band 58, 2001, S. 357–379 (englisch, researchgate.net [PDF; 543 kB; abgerufen am 12. August 2020]).
  6. a b c S. B. Lang: A 2400 year history of pyroelectricity: from Ancient Greece to exploration of the solar system. In: British Ceramic Transactions. Band 103, Nr. 2, 2004, S. 65–70 (englisch, researchgate.net [PDF; 2,3 MB; abgerufen am 19. August 2020]).
  7. a b c d Darrell J. Henry, Barbara L. Dutrow: Tourmaline studies through time: contributions to scientific advancements. In: Journal of Geosciences. Band 63, 2018, S. 77–98 (englisch, jgeosci.org [PDF; 2,2 MB; abgerufen am 12. August 2020]).
  8. a b c d e Friedrich Benesch: Der Turmalin: Eine Monographie. Urachhaus, Stuttgart 1990, ISBN 3-87838-650-8, S. 11–24.
  9. a b Andreas Ertl: Über die Etymologie und die Typlokalitäten des Minerals Schörl. In: Mitteilungen der Österreichischen Mineralogischen Gesellschaft. Band 152, 2006, S. 7–16 (uibk.ac.at [PDF; 173 kB; abgerufen am 2. August 2020]).
  10. Ulrich Rülein von Calw: Eyn wohlgeordnet und nützlich büchlein, wie man bergwerk suchen und finden soll. Augsburg 1505 (Digitalisat [abgerufen am 30. August 2020]).
  11. a b c d Thomas Witzke: Schörl. In: Homepage von Thomas Witzke. Abgerufen am 30. August 2020.
  12. Johannes Mathesius: Sarepta Oder Bergpostill, Sampt der Joachimßthalischen kurtzen Chroniken. Nürnberg 1562 (Digitalisat [abgerufen am 30. August 2020]).
  13. Paul Hermann: Catalogus Musei Indici, Continens varia Exotica, tum Animalia, Tum Vegetabilia, Nativam Figuram servantia, Singula in Liquore Balsamico asservata. Vivie, Lugduni Batavorum 1711, S. 30 (Latein, sachsen.digital).
  14. Schmidt, Johann Georg: Curiöse Speculationes bey Schlaf-losen Nächten : Werden in Unterschiedlichen Gesprächen fürgestellet, Und handeln von allerhand curiösen sowohl politischen, theologischen, medicinischen, physicalischen, und dergleichen Dingen; also Daß ein ieder curiöser Liebhaber etwas zu seiner Vergnügung darinnen finden wird. Chemnitz ; Leipzig 1707, S. 269–271 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 5. September 2020]).
  15. Carl von Linné: Flora Zeylanica. Stockholm (Holmiae) 1747, S. 8 (Latein, zum.de [abgerufen am 23. September 2020]).
  16. Martin Heinrich Klaproth: CXCV. Chemische Untersuchung des gemeinen Schörls. In: Beiträge zur chemischen Kenntniss der Mineralkörper. Band 5, 1810, S. 144–149 (e-rara.ch [PDF; 2,1 MB; abgerufen am 26. September 2020]).
  17. A. Vogel: Ueber die Existenz der Boraxsäure im Turmalin und im Axinit. In: Journal für Chemie und Physik. Band 22, 1818, S. 182–186 (books.google.de [abgerufen am 26. September 2020]).
  18. Aug. Arfwedson: Untersuchung einiger bei der Eisen-Grube von Utö vorkommenden Fossilien und von einem darin gefundenen neuen feuerfesten Alkali. In: Journal für Chemie und Physik. Band 22, 1818, S. 93–121 (books.google.de [abgerufen am 26. September 2020]).
  19. Carl Rammelsberg: Ueber die Zusammensetzung des Turmalins, verglichen mit derjenigen des Glimmers und Feldspaths, und über die Ursache der Isomorphie ungleichartiger Verbindungen. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 157, 1850, S. 1–45 (docme.su [abgerufen am 9. Oktober 2020]).
  20. John M. A. Ruskin: The Ethics of the Dust: Ten Lectures to Little Housewives on the Elements of Crystallisation. John Wiley & Son, New York, NY 1866 (englisch, openworks.wooster.edu [abgerufen am 26. September 2020]).
  21. Ferdinando Bosi: Tourmaline crystal chemistry. In: American Mineralogiste. Band 103, 2018, S. 298–306 (englisch, rruff.info [PDF; abgerufen am 9. Oktober 2020]).
  22. Romé de L'Isle, Jean Baptiste Louis: Essai de cristallographie, ou description des figures géométriques propres à différens corps du regne minéral, connus vulgairement sous le nom de cristaux. Didot jeune, Paris 1772, S. 243–281, doi:10.3931/e-rara-16480 (französisch).
  23. Charlotte Kulaszewski: Über die Kristallstruktur des Turmalins. In: Röntgenographische Feinbaustudien. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden 1921, S. 81–117, doi:10.1007/978-3-663-15824-0_4.
  24. M. J. Buerger and William Parrish: The unit cell and space group of tourmaline (an example of inspective equi-inclination treatment of trigonal crystals). In: American Mineralogiste. Band 22, 1937, S. 1139–1150 (englisch, minsocam.org [PDF; abgerufen am 11. Oktober 2020]).
  25. a b c d e f g h Gabrielle E. Hamburger, M. J. Buerger: The structure of Tourmaline. In: American Mineralogist. Band 33, 1948, S. 532–540 (englisch, rruff.info [PDF; 509 kB; abgerufen am 2. August 2020]).
  26. a b c d e f g h i j k l Frank C. Hawthorne and Darrell J. Henry: Classification of the minerals of the tourmaline group. In: European Journal of Mineralogy. Band 11, 1999, S. 201–215 (englisch, researchgate.net [PDF; abgerufen am 12. Oktober 2020]).
  27. a b c Adam Pieczka, Bożena Gołębiowska, Piotr Jeleń, Adam Włodek, Eligiusz Szełęg and Adam Szuszkiewicz: Towards Zn-Dominant Tourmaline: A Case of Zn-Rich Fluor-Elbaite and Elbaite from the Julianna System at Piława Górna, Lower Silesia, SW Poland. In: Minerals. Band 8, Nr. 4, 2018, S. 1–21, doi:10.3390/min8040126 (englisch).
  28. Oleg S. Vereshchagin, Olga V. Frank-Kamenetskaya AND Ira V. Rozhdestvenskaya: Crystal structure and stability of Ni-rich synthetic tourmaline. Distribution of divalent transition-metal cations over octahedral positions. In: Mineralogical Magazine. Band 79(4), 2015, S. 997–1006 (englisch, researchgate.net [PDF; 196 kB; abgerufen am 4. Januar 2022]).
  29. Andreas Ertl, Oleg S. Vereshchagin, Gerald Giester, Ekkehart Tillmanns, Hans-Peter Meyer, Thomas Ludwig, Ira V. Rozhdestvenskaya and Olga V. Frank-Kamenetskaya: Structural and chemical investigation of a zoned synthetic Cu-rich tourmaline. In: The Canadian Mineralogist. Band 0, 2015, S. 1–11 (englisch, researchgate.net [PDF; 278 kB; abgerufen am 5. Januar 2022]).
  30. Oleg S. Vereshchagin, Ira V. Rozhdestvenskaya, Olga V. Frank-Kamenetskaya, Anatoly A. Zolotarev, Rudolf I. Mashkovtsev: Crystal chemistry of Cu-bearing tourmalines. In: American Mineralogist. Band 98, 2013, S. 1610–1616 (englisch, researchgate.net [PDF; 5,1 MB; abgerufen am 5. Januar 2022]).
  31. Joel, D. Grice, T. Scott Ercit, Frank C. Hawtharne: Povondraite, a redefinition of the tourmaline ferridravite. In: American Mineralogist. Band 78, 1993, S. 433–436 (englisch, minsocam.org [PDF; 453 kB; abgerufen am 14. August 2023]).
  32. F. Bosi, A. Altieri, H. Skobgy, F. Pezzotta, U. Hålenius, G. Tempesta, P. Ballirano, T. Flégr and J. Cempírek: Ferro-bosiite, IMA 2022-069. In: CNMNC Newsletter 70, European Journal of Mineralogy. Band 34, 2022, doi:10.5194/ejm-34-591-2022 (englisch).
  33. A. Pieczka, M. P. Sęk, M. Stachowicz, A. Włodek, B. Gołębiowska, J. Majka and K. Woźniak: Magnesio-dutrowite, IMA 2023-015. In: CNMNC Newsletter 74; Mineralogical Magazine. Band 87, 2023, doi:10.1180/mgm.2023.54 (englisch).
  34. a b Andreas Ertl: Are the [6]‑coordinated sites in tourmaline in certain cases partially vacant? In: Mineralogy and Petrology. Band 117, 2023, S. 201–207 (englisch, springer.com [PDF; 449 kB; abgerufen am 11. September 2023]).
  35. Maria Sokolov, Robert F. Martin: A Pb-DOMINANT MEMBER OF THE TOURMALINE GROUP, MINH TIEN GRANITIC PEGMATITE, LUC YEN DISTRICT, VIETNAM. In: Estudos Geológicos. Band 19 (2), 2009, S. 352–353 (englisch, ufpe.br [PDF; 67 kB; abgerufen am 3. Januar 2022]).
  36. I. V. Rozhdestvenskaya, O. V. Frank-Kamenetskaya, L. G. Kuznetsova, I. I. Bannova, and Yu. M. Bronzova: Refinement of the Crystal Structure of Lithium-Bearing Uvite. In: Crystallography Reports. Band 52, 2007, S. 203–207 (englisch, researchgate.net [PDF; 239 kB; abgerufen am 14. August 2023]).
  37. Oleg S. Vereshchagin, Bernd Wunder, Sergey N. Britvin, Olga V. Frank-Kamenetskaya, Franziska D.H. Wilke, Natalia S. Vlasenko, and Vladimir V. Shilovskikh: Synthesis and crystal structure of Pb-dominant tourmaline. In: American Mineralogist. Band 105, 2020, S. 1589–1592 (englisch, minsocam.org [PDF; 236 kB; abgerufen am 3. Januar 2022]).
  38. William B. Simmons, Alexander U. Falster, Brendan M. Laurs: A Survey of Mn-rich Yellow Tourmaline from Worldwide Localities and Implications for the Petrogenesis of Granitic Pegmatites. In: The Canadien Mineralogist. Band 49, 2011, S. 301–319 (englisch, researchgate.net [PDF; 3,6 MB; abgerufen am 7. März 2021]).
  39. a b c d Vincent J. Van Hinsberg, Darrell J. Henry, Horst R. Marschall: TOURMALINE: AN IDEAL INDICATOR OF ITS HOST ENVIRONMENT. In: The Canadien Mineralogiste. Band 49, 2011, S. 1–16 (englisch, researchgate.net [PDF; 3,1 MB; abgerufen am 1. November 2020]).
  40. a b Darrell J. Henry, Brendy L. Kirkland and Douglas W. Kirkland: Sector-zoned tourmaline from the cap rock of a salt dome. In: European Journal of Mineralogy. Band 11, 1999, S. 263–280 (englisch, schweizerbart.de, Abstract [PDF; 339 kB; abgerufen am 11. November 2020]).
  41. Andreas Ertel, Horst R. Marschall, Gerald Giester, Darrell J. Henry, Hans-Peter Schertel, Theodoros Ntaflos, George L. Luvizotto, Lutz Nasdala and Ekkehart Tillmanns: Metamorphic ultrahigh-pressure tourmaline: Structure, chemistry, and correlations to P-T conditions. In: American Mineralogist. Band 95, 2010, S. 1–10 (englisch, rruff [PDF; 946 kB; abgerufen am 3. November 2020]).
  42. a b c Darrell J. Henry and Charles V. Guidotti: Tourmaline as a petrogenetic indicator mineral: an example fromthe staurolite-grade metapelites of NW Maine. In: American Mineralogiste. Band 70, 1985, S. 1–15 (englisch, minsocam.org [PDF; 1,7 MB; abgerufen am 17. November 2020]).
  43. a b c D.J. Henry, B.L. Dutrow: Tourmaline at diagenetic to low-grade metamorphic conditions: Its petrologic applicability. In: Lithos. Band 154, 2012, S. 16–32 (englisch, researchgate.net [PDF; 46,6 MB; abgerufen am 3. November 2020]).
  44. C. Osborne Hutton: Studies of heavy detrital minerals. In: Bulletin of the Geological Society of America. Band 61, 1950, S. 635–715 (englisch, rruff.info [PDF; 7,4 MB; abgerufen am 30. November 2020]).
  45. John F. Hubert: A zircon-tourmaline-rutile maturity index and the interdependence of the composition of heavy mineral assemblages with the gross composition and texture of sandstones. In: Journal of Sedimentary Research. Band 32, 1962, S. 440–450, doi:10.1306/74D70CE5-2B21-11D7-8648000102C1865D (englisch).
  46. Vladimír Žáček, Jiří Frýda, Alfred Petrov, Jaroslav Hyršl: Tourmalines of the povondraite - (oxy)dravite series from the cap rock of meta-evaporite in Alto Chapare, Cochabamba, Bolivia. In: Journal of the Czech Geological Society. Band 45, 2000, S. 3–12 (englisch, jgeosci.org [PDF; 1,2 MB; abgerufen am 11. November 2020]).
  47. Dieter Gerlach: Geschichte der Mikroskopie. 1. Auflage. Harri Deutsch Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 3-8171-1781-7, S. 709.