Adsella

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Adsella war ein alkoholfreies, aus abgerahmter Milch gewonnenes kohlensäurehaltiges Getränk, auch als Champagner-Milch bekannt.[1]

Das Getränk wurde aus pasteurisierter Kuhmilch hergestellt.[2] Es war eine Erfindung im Eigentum der Adsella Vertriebsgesellschaft GmbH in Berlin, die das Herstellungsverfahren auch für andere Molkereien lizenzierte.[3] Das Getränk mit leichtem Zitronengeschmack und in anderen Geschmacksrichtungen wurde seit Frühjahr 1902 in Berlin sehr preisgünstig verkauft.[4]

Der Name Adsella kann als Imperativ des lateinischen Verbs adsellare verstanden werden, was so viel wie „Führe ab!“ bedeutete, als Verkürzung des ad sella fjuniliarica „gehe zur Toilette“. Dies entspricht aber nicht seiner Wirkung und ist nicht die Deutung seiner Namensgeber.[5]

Inhaltsstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es ist ein aus frischer Kuhmilch hergestelltes keim- und alkoholfreies Getränk, das sich zu 89,06 bis 89,20 % aus Wasser, 0,24 bis 0,29 % aus Fett, 1,47 bis 2,49 % Protein, 5,74 bis 6,16 % Milchzucker, 1,52 bis 2,30 % Saccharose und 0,76 bis 0,82 % Asche zusammensetzt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A. Scholl, C. Mai: Alkoholfreie Getränke. In: Zeitschrift für Lebensmitteluntersuchung und -forschung A. Band 10, Nr. 12, 1905, S. 766, doi:10.1007/BF02003831.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Adsella (Memento vom 4. Juni 2016 im Internet Archive). In: Adolf Beythien, Ernst Dressler (Hrsg.): Merck’s Warenlexikon für Handel, Industrie und Gewerbe. 7. Auflage. Gloeckner, Leipzig 1920. (Nachdruck: Manuscriptum, Recklinghausen 1996. ISBN 3-933497-13-2)
  2. Neue Spezialitäten. In: Alfred Schneider: Pharmazeutische Zentralhalle für Deutschland. XLIV. Jahrgang 1903, Heft 44, Seiten 24, 714.
  3. Carl Knoch: Die Magermilch-Verwertung in den Molkereien: eine Zusammenstellung der verschiedenen Verwertungsmethoden auf Grund der periodischen und der Patentliteratur, sowie nach privaten Mitteilungen der Erfinder. H. Nachfolger, 1912, Seite 55.
  4. Centralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten. Band 9, Gustav Fischer Verlag 1902, Seite 671.
  5. F. G. in Halle In: Alfred Schneider: Pharmazeutische Zentralhalle für Deutschland. XXV. Jahrgang 1904, Heft 45 Seite 838.