Aegidienstraße (Lübeck)

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Die Lage der Aegidienstraße, rot markiert
Die Aegidienstraße, gesehen von der St. Aegidien-Kirche
Die Aegidienstraße beim Abzweig der Schildstraße (rechts); im Vordergrund das Haus Aegidienstraße 24, im Hintergrund der Turm der St. Aegidien-Kirche
Der Geverdeshof, Aegidienstraße 22
Aegidienstraße 65

Die Aegidienstraße ist eine Straße in der Lübecker Altstadt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Aegidienstraße befindet sich im südöstlichen Teil der Altstadtinsel der Hansestadt Lübeck (Johannis Quartier) und verläuft in West-Ost-Richtung. Sie beginnt am Klingenberg und endet an der Nordseite der St. Aegidien-Kirche beim Zusammentreffen mit Balauerfohr, Stavenstraße und St.-Annen-Straße. Sie begrenzt den Aegidienkirchhof.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Aegidienstraße ist im Jahr 1286 erstmals als „Platea Sancti Egidii“ urkundlich belegt. In den folgenden Jahrhunderten weist die Schreibweise des Straßennamens in den erhaltenen Dokumenten erhebliche Schwankungen auf:

  • 1438: „St. Illienstrate“
  • 1460: „St. Illigenstrate“ und „St. Ilgenstrate“
  • 1666: „Eydienstrate“ und „Ottilienstraße“

Seit 1852 ist „Aegidienstraße“ die amtlich festgelegte Schreibweise. Allerdings war noch 1909 „Tilgenstrate“ eine allgemein verbreitete alternative Bezeichnung.

Alle Varianten leiten sich von der St. Aegidien-Kirche ab, die nach dem heiligen Ägidius benannt ist und ähnlich wie die zu ihr führende Straße im Laufe der Jahrhunderte mit sehr unterschiedlichen und teils kaum wiedererkennbaren Variationen ihres Namens belegt wurde.

Die nach Süden abzweigende heutige Schildstraße galt bis ins späte 19. Jahrhundert als Teil der Aegidienstraße und wurde mit dem Zusatz „up dem Ruggen“ bezeichnet, während der nördliche Arm mit der Zusatzbenennung „tegen den Scheren“ belegt war. Erst 1884 wurde der südliche Abzweig zur „Schildstraße“.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gänge und Höfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Aegidienstraße gehen oder gingen folgende Lübecker Gänge und Höfe ab (nach Hausnummern):

  • 25: Carstens Armengang
  • 47: Durchgang (zur Wahmstraße)
  • 65: Köhlers Armenhaus
  • 69/71: Rosenbergs Gang
  • 75: Henks Gang (1875 abgegangen beim Umbau des Vorderhauses)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • W. Brehmer: Die Straßennamen in der Stadt Lübeck und deren Vorstädten. H. G. Rathgens, Lübeck 1889.
  • Klaus J. Groth: Weltkulturerbe Lübeck – Denkmalgeschützte Häuser. Über 1000 Porträts der Bauten unter Denkmalschutz in der Altstadt. Nach Straßen alphabetisch gegliedert. Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck 1999, ISBN 3-7950-1231-7.
  • Max Hoffmann: Die Straßen der Stadt Lübeck. In: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde. Jg. 11, 1909, ISSN 0083-5609, S. 215–292 (Auch Sonderabdruck: 1909).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aegidienstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 53° 51′ 51,5″ N, 10° 41′ 17,2″ O