Ahas

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Ahas aus „Promptuarii Iconum Insigniorum“

Ahas (hebräisch אחז, assyrisch Jauhazi, auch Achaz) war König des Südreiches Juda (735–715 v. Chr.), Nachfolger seines Vaters Jotam und Vorgänger seines Sohnes Hiskija.

In den ersten Jahren seiner Regierungszeit war Ahas Mitregent seines Großvaters Asarja (Usija), nach dessen Tod um 740 v. Chr. wurde er selbst König. 733 v. Chr. brach der syrisch-ephraimitische Krieg aus, in dem Rezin von Aram (Damaskus) und Pekach von Israel versuchten (2 Kön 16,5 EU), den assyrerfeindlichen Aramäer Ben Tabeal zum judäischen König (Jes 7,6 EU) zu machen, nachdem sie vergeblich versucht hatten, Ahas in die assyrienfeindliche Koalition zu zwingen.[1] Doch Ahas bestach der Bibel zufolge (2 Kön 16,8 EU) den assyrischen König Tiglat-Pileser III. mit Schätzen aus dem Jerusalemer Tempel (2 Kön 16,8 EU); (2 Chr 28,21 EU), Sondersteuern der Eliten (2 Chr 28,21 EU) und seinem eigenen Vermögen (2 Kön 16,8 EU), so dass dieser gegen Damaskus zog, es einnahm und Rezin tötete. In der Folge wurde Ahas assyrischer Vasall und ließ im Tempel von Jerusalem den Assyrern zuliebe Änderungen vornehmen (2 Kön 16,15–18 EU), die die hergebrachte Religionspraxis den assyrischen Riten annäherten. Der biblische Text erzählt auch, dass Ahas Menschenopfer zugunsten des Moloch einführte, indem er seinen eigenen Sohn dem Feuertod übergab.

Von der dortigen Unterordnung der Religion unter den Staat leitet sich der Ausdruck Ahasiten ab.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Wahrscheinlich nahmen die Vasallen an der südlichen Peripherie des assyrischen Hegemonialbereiches – Aram-Damaskus, Israel, Tyrus, Askalon, vielleicht auch andere – das dreijährige Engagement Tiglatpilesers in Medien und Urarׅtu (737–735 […]) zum Anlass, ihre Tribute einzustellen. Treibende Kraft der Rebellion war Raźyān [biblisch Rezin] von Aram-Damaskus […]. In den Rahmen der Vorbereitungen auf die zu erwartende militärische Reaktion der Assyrer gehört wohl der sog. ‚Syrisch-ephraimitische Krieg‘, in dem nach üblicher Deutung Raźyān von Aram und Pekah [Pekach] von Israel den Versuch unternahmen, Juda zum Beitritt zu der antiassyrischen Koalition zu zwingen.“ M. Weippert: Historisches Textbuch zum Alten Testament. In: H. Spiekermann, R. G. Kratz (Hrsg.): Grundrisse zum Alten Testament, Band 10, Göttingen 2010, S. 286.
VorgängerAmtNachfolger
JotamKönig von Juda
736–725 v. Chr.
Hiskija