Ainaro

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Ainaro
Kirche Santa Maria von Ainaro
Der Suco Ainaro liegt im Norden des Verwaltungsamts Ainaro. Die Stadt Ainaro liegt iim Zentrum des Sucos.
Daten
Fläche 30,75 km²[1]
Einwohnerzahl 6.937 (2010)[2]
Chefe de Suco Agapito Fatima Martins
(Wahl 2009)
Orte Position[3] Höhe
Builico 9° 3′ S, 125° 31′ O 492 m
Kertapati 8° 59′ S, 125° 30′ O 916 m
Mauulo 1 9° 0′ S, 125° 30′ O 735 m
Mauulo 2 9° 1′ S, 125° 30′ O 664 m
Sebagulau 8° 59′ S, 125° 30′ O 1005 m
Maubisse (Osttimor)
Maubisse (Osttimor)
Maubisse

Ainaro (Vila de Ainaro) ist eine Stadt und Suco in Osttimor. Der Ortsname leitet sich von „Ainaru“ ab, dem Mambai-Wort für „hoher Baum“.[4]

Die Stadt

Klimadiagramm[5]

Ainaro ist die Hauptstadt der Gemeinde Ainaro und des Verwaltungsamts Ainaro.

Die Stadt liegt im Bergland Osttimors auf 831 m Meereshöhe, etwa 60 km südlich von der Landeshauptstadt Dili, im Zentrum des Sucos Ainaro, zwischen den Flüssen Sarai und Maumall. Die Überlandstraße von der südlichen Küstenstraße nach Dili führt direkt durch Ainaro. Auf der verhältnismäßig gut ausgebauten Straße beträgt die Entfernung 78 km. Im Ort leben 3.085 Einwohner (2006). Hier befinden sich ein kommunales Gesundheitszentrum und ein Hubschrauberlandeplatz.[6]

In Ainaro befindet sich die Kirche Santa Maria.

Der Suco

Im Suco Ainaro leben 6.937 Menschen (2010,[2] 2004: 4.741[7]) Er ist neben Maubisse einer der beiden als urban definierten Sucos der Gemeinde. Über 90 % der Einwohner geben Tetum Prasa als ihre Muttersprache an. Etwa 5 % sprechen Mambai, kleine Minderheiten Bunak und Kemak.[8]

Der langgezogene Suco erstreckt sich mit seinen 30,75 km²[1] von der Grenze zur Gemeinde Ermera im Nordwesten bis zum Zentrum des Verwaltungsamts im Südwesten, wo die Flüsse Sarai und Maumall zusammenfließen und ab hier den Buronuno bilden. Er mündet schließlich in den Belulik (Bé-lulic). Einen Großteil der Westgrenze zu den Sucos Mau-Ulo, Mau-Nuno und Cassa bildet der hier entspringende Fluss Sarai. Dem Großteil der Ostgrenze zu den Sucos Manutaci und Soro folgt der ebenfalls in der Region entspringende Maumall.

In direkter Nachbarschaft zum Ort Ainaro befinden sich nördlich die Ortschaften Kertapati und südlich Mauulo 1. Weiter nach Süden liegen an der Überlandstraße die Orte Mauulo 2 und Builico (Builiko). Etwas nördlich von Kertapati liegt der Ort Sebagulau (Sabagulau).[9][10] Im Suco befinden sich eine Vorschule, mehrere Grundschulen und eine vorbereitende Schule für die Sekundärstufe (Escola Pre-Secondaria No. 1).[6][11]

In Ainaro befinden sich die sieben Aldeias Builico, Hato-Mera (Hatumera), Lugatú, Nugufú, Sebagulau und Teliga.[12] Derzeit befindet sich ein kleines Wasserkraftwerk im Bau, dass mit 28 Kilowatt pro Tag 250 Familien in Ainaro mit Strom versorgen soll.[13]

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Agapito Fatima Martins zum Chefe de Suco gewählt[14] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[15]

Geschichte

1902 scheiterte in Ainaro ein Aufstand gegen die portugiesischen Kolonialherren.

1912 griff der aufständische Liurai Dom Boaventura während der Rebellion von Manufahi den portugiesischen Militärposten in Ainaro an, wurde aber mit Unterstützung von Nai-Cau, dem Liurai von Soro abgewehrt.

Während der indonesischen Besatzung zwischen 1975 und 1999 war Ainaro eine große Militärbasis des indonesischen Militärs. Außerdem gab es viele vom Militär unterstützte Milizionäre, wie jene der Mahidi. Infolgedessen wurde bei den Unruhen vor und nach dem Referendum zur Unabhängigkeit am 30. August 1999 mehr als 95 % der Gebäude Ainaros zerstört.[16] Viele Einwohner des Verwaltungsamts wurden in dieser Zeit vertrieben und mussten in westtimoresische Flüchtlingscamps fliehen.

Am 26. Juni 2008 besuchte Action- und Schauspielstar Jackie Chan in seiner Funktion als UNICEF-Botschafter Ainaro, wo er 600 Zuschauern seinen neuen Film „The Forbidden Kingdom“ zeigte. Chan warb damit für eine friedliche Verwendung von Kampfsport. Osttimor leidet stark unter kriminellen Banden, die sich als Martial Arts-Clubs bezeichnen.[17]

Städtepartnerschaften

Söhne und Töchter

Weblinks

Commons: Ainaro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  2. a b Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch) (PDF; 9,8 MB)
  3. Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  4. Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7, abgerufen am 28. September 2014.
  5. Seeds of Life
  6. a b UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (PDF; 583 kB)
  7. Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  8. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Ainaro (tetum; PDF; 8,2 MB)
  9. websig.civil.ist.utl.pt (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt Timor-Leste GIS-Portal
  10. Fallingrain.com - Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  11. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  12. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (Portugiesisch; PDF; 323 kB)
  13. Government of Timor-Leste, 24. September 2010, Renewable Energies: Timor-Leste invests on Micro Hydropower
  14. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  15. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  16. East Timor Government: East Timor Districts
  17. UNICEF, 26. Juni 2008, Jackie Chan brings a message of peace and harmony to young people of Timor-Leste
  18. a b c Ministerium für Staatsverwaltung und Territorialmanagement: Plano Estratégico de Ainaro, S. 151, 8. Januar 2016 (tetum), abgerufen am 7. Mai 2016.
  19. Webseite des Außenministeriums Osttimors (Memento vom 15. Mai 2013 im Internet Archive)
  20. Douglas Kammen: Fragments of utopia: Popular yearnings in East Timor, Journal of Southeast Asian Studies, 40(2), S. 385–408 June 2009, doi:10.1017/S0022463409000216.

Koordinaten: 8° 59′ S, 125° 30′ O