Albertshausen (Bad Wildungen)

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Albertshausen
Koordinaten: 51° 7′ N, 9° 3′ OKoordinaten: 51° 6′ 51″ N, 9° 3′ 16″ O
Höhe: 353 m ü. NHN
Fläche: 7,38 km²[1]
Einwohner: 252 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 34 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 34537
Vorwahl: 05621
Albertshausen von Westen (im Hintergrund Reinhardshausen)
Albertshausen von Westen (im Hintergrund Reinhardshausen)

Albertshausen ist ein Ortsteil von Bad Wildungen im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg mit knapp 270 Einwohnern und zählt damit zu den kleineren Stadtteilen der Kurstadt Bad Wildungen.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Albertshausen liegt mit einer mittleren Höhe von 350 m auf einem Ausläufer des Silbachskopfes (430 m) im nordhessischen Kellerwald. Der Ort liegt im Naturpark Kellerwald-Edersee. Die Nachbarorte sind Reinhardshausen, Hüddingen und Hundsdorf (ebenfalls Stadtteile von Bad Wildungen) sowie Kleinern und Gellershausen (Gemeinde Edertal).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kump und Linde
Hutewald Halloh

Die erste urkundliche Erwähnung Albertshausens wird auf das Jahr 1242 datiert. Conrad von Itter hatte 1242 einen Hof und Güter zu Albertshausen. Das damalige Siedlungsgebiet des Dorfes lag weiter nordwärts auf beiden Seiten des Baches Wun. Eine Kapelle lag an der Südseite des Dorfes.

Ein Brand im Jahr 1532 zerstörte bis auf zwei Gebäude ganz Albertshausen. Auch der Dreißigjährige Krieg brachte Zerstörung. Während dieser Zeit wurde Albertshausen weiter südlich aufgebaut, und das Siedlungsgebiet des Dorfes vergrößerte sich.

Im 18. Jahrhundert wurde die Kapelle zur Kirche ausgebaut; der Kirchturm wurde im Jahr 1784 errichtet. Intensive Bautätigkeit setzte sich auch im 19. Jahrhundert fort. Die meisten Fachwerkhäuser des Ortes wurden am Beginn des 19. Jahrhunderts errichtet. Zu dieser Zeit entstand durch Abriss einiger Gebäude der Dorfplatz. Dort wurde um das Jahr 1850 der Kump angelegt. Im Jahr 1888 wurde dann am Kump die Dorflinde angepflanzt.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Albertshausen zum 1. Oktober 1971 auf freiwilliger Basis in die Stadt Bad Wildungen eingemeindet.[3] Für Albertshausen wie für alle im Zuge der Gebietsreform nach Bad Wildungen eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, in denen Albertshausen lag:[1][5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Albertshausen 261 Einwohner. Darunter waren 3 (1,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 42 Einwohner unter 18 Jahren, 117 waren zwischen 18 und 49, 63 zwischen 50 und 64 und 39 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 123 Haushalten. Davon waren 54 Singlehaushalte, 27 Paare ohne Kinder und 33 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 96 Haushaltungen leben keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1620: 24 Häuser
• 1650: 10 Häuser
• 1738: 23 Häuser
• 1770: 25 Häuser, 161 Einwohner
Albertshausen: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
  
161
1800
  
?
1834
  
211
1840
  
206
1846
  
200
1852
  
183
1858
  
184
1864
  
178
1871
  
172
1875
  
157
1885
  
153
1895
  
150
1905
  
140
1910
  
130
1925
  
155
1939
  
142
1946
  
244
1950
  
227
1956
  
167
1961
  
159
1967
  
135
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
261
2015
  
256
2020
  
252
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: bis 1967[1]; Stadt Bad Wildungen[7][2]; Zensus 2011[8]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1885: 148 evangelische (= 98,67 %), zwei katholische (= 1,33 %) Einwohner
• 1961: 154 evangelische (= 96,86 %), drei katholische (= 1,89 %) Einwohner

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem Wahrzeichen „Kump und Linde“ gibt es sehenswerte Kulturlandschaften im Umfeld des heute immer noch überwiegend durch Ackerbau und Viehhaltung geprägten Dorfes, insbesondere den ehemaligen Hutewald „Halloh“. Dort haben die Albertshäuser Bauern früher Schweine gehütet. Heute ist der Halloh als Einzelschöpfung der Natur unter besonderen Schutz gestellt und rechtsverbindlich vom Landkreis Waldeck-Frankenberg als Flächennaturdenkmal ausgewiesen.

Das älteste Gebäude des Dorfes ist die Kirche. Sie wurde wahrscheinlich vor 1532 als gotische Kapelle gebaut und war im 16. und 17. Jahrhundert Begräbnisstätte der Familie von Geismar. Aus dem Jahr 1582 stammt der Taufstein, der an die von Geismar erinnert, wie auch das Epitaph des Gunter-Friedrich von Geismar aus dem Jahr 1587. 1746 wurde eine Empore eingebaut. 1783 wurde die Kirche im Stil des Spätbarocks umgebaut; dabei wurden die Fenster vergrößert und 1784 wurde ein Fachwerkturm an der Westseite angebaut. Im Jahr 1864 wurde eine Orgel des Orgelbaumeisters Jacob Vogt aus Korbach eingebaut.[9]

Die alte Dorfschule in direkter Nachbarschaft zur Dorfkirche wurde in den 1980er Jahren zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Albertshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wildungen) und Verwaltung.
  2. Am 1. Oktober 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Bad Wildungen.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Albertshausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 14. November 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohnerzahlen und Entwicklung. In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2021.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 25. Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 43, S. 11716, Punkt 1425; Abs. 13. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6 MB]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 14 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, abgerufen im Dezember 2022.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 44 und 100, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  7. Einwohnerzahlen. Haupt- und Nebenwohnsitze. In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im September 2020.
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 44 und 100, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  9. Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck: Evangelische Kirche Albertshausen in Bad Wildungen