Albrecht von Lucke

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Albrecht von Lucke (2016)

Hans-Albrecht Gerhard Hubertus von Lucke[1] (* 28. April 1967 in Ingelheim am Rhein[2]) ist ein deutscher Publizist und Journalist.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Eltern sind die Ärztin Barbara, geb. Löbbecke, und der Chemiekaufmann Hubertus von Lucke und Kursko. Nach seinem Abitur studierte Lucke Rechts- und Politikwissenschaft an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Freien Universität Berlin. Er ist Volljurist und Diplom-Politologe.[3] Seit 1989 lebt und arbeitet er in Berlin und ist seit 1999 als freier Publizist tätig. 2003 wurde er Redakteur der politischen Monatszeitschrift Blätter für deutsche und internationale Politik. Deren Büro wurde im Folgejahr von Bonn nach Berlin verlegt.[4]

Daneben schreibt von Lucke noch für andere Zeitungen wie den Freitag, die taz und den Vorwärts. Er arbeitet auch für Hörfunk und Fernsehen, wo er politische Kommentare beisteuert oder an Diskussionen und Talkshows teilnimmt – so bei Anne Will, Maybrit Illner, Sandra Maischberger, Markus Lanz, dem Presseclub, Bayern 2, WDR 5 Politikum, NDR Kultur und SWR2 Forum.

In seinen Beiträgen zur deutschen Innenpolitik analysiert von Lucke die Tendenzen in den aktuellen politischen Ereignissen und ordnet das politische Tagesgeschehen in die größeren zeitgeschichtlichen Zusammenhänge und Entwicklungen ein. Dieses Interesse zeigt sich auch in seinen Buchveröffentlichungen, die sich mit der heutigen Bedeutung der westdeutschen 68er-Bewegung und mit der Entwicklung von der Bonner zur Berliner Republik beschäftigen.[5] Von Lucke beschreibt die Bundesrepublik Deutschland als eine „Nischengesellschaft“, in der sich die gesellschaftliche Öffentlichkeit immer weiter zurückbilde und die Konfliktbereitschaft abnehme. Die kurzfristige Neubewertung der Rolle des Staates in der weltweiten Wirtschaftskrise ab 2007 gelte nur dem Systemerhalt im ökonomisch-egoistischen Selbstinteresse der Bürger und verdecke die Notwendigkeit grundsätzlicher Änderungen. Die Zukunft der Demokratie drohe durch die Wiederkehr von Freund-Feind-Gegensätzen, verstärkt vom absehbaren Wegfall der materiellen Basis, zu schwinden.[6]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Albrecht von Lucke auf der Frankfurter Buchmesse (2015)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. A (Uradel), Band XVI, Band 76 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke-Verlag, Limburg (Lahn) 1981, S. 284–285. ISBN 3-7980-0776-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Albrecht von Lucke – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser, A (Uradel), Band XVI, C. A. Starke-Verlag, Limburg (Lahn) 1981, S. 285. ISBN 3-7980-0776-4.
  2. Das Erste. Anne Will. Die vergangenen Sendungen.
  3. Blätter für deutsche und internationale Politik: Autorinnen und Autoren: Albrecht von Lucke. Abgerufen am 16. November 2023.
  4. Der Redaktion der Blätter gehören heute außerdem Anne Britt Arps, Daniel Leisegang, Annett Mängel und Steffen Vogel an: Blätter: Redaktion. Abgerufen am 4. Juni 2020.
  5. Vgl. dazu auch den Radio-Essay: Albrecht von Lucke: Die Konsequenz der fehlenden politischen Jugend. In: Essay und Diskurs. Scheidelinien der Politik (4/4): Das Ende der politischen Generationen? Deutschlandfunk, 22. September 2013, abgerufen am 27. September 2023 (bei der Bundestagswahl 2013 sind die letzten Politiker der 68er-Generation aus dem Parlament ausgeschieden).
  6. Albrecht von Lucke: Die gefährdete Republik. Von Bonn nach Berlin. 1949–1989 – 2009, Verlag Wagenbach, Berlin 2009, S. 69–83. ISBN 978-3-8031-2605-4.