Große (Baumeisterfamilie)

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Die Baumeisterfamilie Große aus Kötzschenbroda stellte in der sächsischen Lößnitz, dem Gebiet des heutigen Radebeul, viele Generationen lang, vom Anfang des 18. Jahrhunderts bis in das 20. Jahrhundert, Baumeister, Architekten und weitere mit dem Baugeschehen Verbundene, wobei die Zeit ihres größten Einflusses von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs reichte.

Familienmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Oberschänke, vom Anger von Altkötzschenbroda aus
Villa Meißner Straße 248. Im Giebeldreieck sind noch die Zunftzeichen Dreieck und Zirkel zu sehen

Zur Kötzschenbrodaer Baumeisterfamilie Große gehörten insbesondere:

  • Friedrich August Große (Wirken 1861–1891), Baumeister und Amtsmaurermeister,[1] Vater von:
  • Gottfried Große (um 1830), Maurermeister
  • Johann Christian Große (Wirken um 1715), Amtsmaurermeister
  • Karl Moritz Große (1835–1898), Maurer- und Baumeister und Gemeindeältester von Kötzschenbroda (1864–1892) (Beerdigt auf dem Friedhof Radebeul-West), übernahm 1861 das väterliche Baugeschäft und übergab es 1896 an die Söhne (Meißner Straße 248):[2]
    • Hugo Große (Wirken 1867–1903), Maurer-, Zimmer- und Baumeister, Mitinhaber der Bauunternehmung Gebrüder Große
    • Moritz Alfred Große (1861–1946), Baumeister, Mitinhaber der Bauunternehmung Gebrüder Große, später als Moritz Alfred Große, Baumeister
  • Johann Traugott Große (1800–1861), Amtsmaurermeister und Amtszimmermeister (Beerdigt auf dem Kirchhof in Kötzschenbroda)

sowie

Zahllose von Mitgliedern der Familie Große errichtete Gebäude in Radebeul stehen heute unter Denkmalschutz.[3]

Die offizielle Nachfolge des Betriebs von Bernhard Große übernahm der Architekt und Baumeister Arthur Hanns als Bernhard Große Nachf. (1924: Wohn- und Geschäftshaus Moritzburger Straße 3).

Ausgewählte Werke (Baudenkmale)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Folgenden auszugsweise aufgeführten Bauten sind hauptsächlich in der Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul[3] aufgeführte Kulturdenkmale. Sie stellen damit kein vollständiges Werkverzeichnis dar.

  • 1863: Aufstockung Wohn- und Geschäftshaus Altkötzschenbroda 62 in Kötzschenbroda, heute Radebeul (Große ohne Vornamen)
  • um 1875: Villa Gradsteg 41 in Niederlößnitz, heute Radebeul (Baumeisterfamilie Große zugeordnet)

August Große[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Apotheke zu Kötzschenbroda, um 1890
Minckwitzsches Weinbergsanwesen, 1901

F. A. Bernhard Große[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Christian Große[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haus Möbius

Moritz Große[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moritz Große übernahm 1861 das väterliche Baugeschäft und übergab es 1896 an seine Söhne Alfred und Hugo Große.

Ursprungsgebäude Donadini-Haus
  • 1884: Ursprungsgebäude Donadini-Haus in Zitzschewig, Rietzschkegrund 21
  • 1886: Stallgebäude Vierseithof Altnaundorf 5 in Naundorf
  • 1886–1888: Mietvilla Meißner Straße 280 in Kötzschenbroda
  • 1887: Wohnhaus Friedrich August Höppner in Kötzschenbroda, Gradsteg 1
  • 1888: Umbau Gasthof Goldener Anker, Altkötzschenbroda 61 in Kötzschenbroda
  • 1889: Villa Meißner Straße 292 in Kötzschenbroda
  • 1889: Villa Meißner Straße 299 in Kötzschenbroda
  • 1889/1890: Fabrikantenvilla Carl Pieper, Fabrikstraße 9 in Kötzschenbroda
  • 1890/1891: Heilanstalt Lindenhof in Neucoswig (zusammen mit Bernhard Große, Denkmal?)[4]
  • 1890: Wiederaufbau der abgebrannten Scheune Zweiseithof Altnaundorf 6 in Naundorf
  • 1890: Wiederaufbau der abgebrannten Scheune Zweiseithof Altnaundorf 8 in Naundorf
  • 1890: Wiederaufbau der abgebrannten Scheune Dreiseithof Altzitzschewig 8 in Zitzschewig
  • 1891: Villa Johannesstraße 11 in Niederlößnitz (die Villa ist kein Denkmal, jedoch die Einfriedung)
  • 1891: Villa Winzerstraße 60 in Niederlößnitz
  • 1891/1892: Villa Johannesstraße 15 in Niederlößnitz (denkmalgeschützte Einfriedung siehe Liste der denkmalgeschützten Kleinarchitekturen in Radebeul)
Dampfschiff-Anleger in Kötzschenbroda, um 1900. Am Anleger die damalige Dresden (heute PD Stadt Wehlen benannt). Oben links die Restauration „Zum Dampfschiff“.
  • 1891/1892: Umbau und Erweiterung Restauration „Zum Dampfschiff“ in Kötzschenbroda, Uferstraße 10
  • 1891/1892: Villa Gustav Adolph Hultsch in Kötzschenbroda, Wilhelm-Eichler-Straße 19
  • 1892: Villa Johannesstraße 13 in Niederlößnitz
  • 1892: Anbau Villa Meißner Straße 243 in Kötzschenbroda
  • 1892–1894: Villa Meißner Straße 296 in Kötzschenbroda
  • 1893/1894: Villa Blumenstraße 21 in Niederlößnitz
  • 1893/1894: Mietvilla Gradsteg 50 in Niederlößnitz
  • 1894: Mietvilla Winzerstraße 47 in Niederlößnitz
  • 1894/1895: Gasthof Rietschkegrund in Zitzschewig, Rietschkegrund 48
  • 1894–1896: Mietvilla Humboldtstraße 1 in Niederlößnitz
  • 1895/1896: Haus Preuße, Humboldtstraße 3 in Niederlößnitz
  • 1895/1896: Mietvilla Josef Hennl in Kötzschenbroda, Bernhard-Voß-Straße 18
  • 1895–1897: Villa Flemmingstraße 3 in Kötzschenbroda

Traugott Große[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1833–35: Villa Zembsch in Oberlößnitz, Bennostraße 41[5]
  • 1854: Seitengebäude des Dreiseithofs Altkötzschenbroda 46 in Kötzschenbroda
  • 1858: Umbau Oberschänke in Kötzschenbroda, Altkötzschenbroda 39

Gebrüder (Hugo und Alfred) Große[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Folgenden aufgeführten Denkmale werden in der Radebeuler Denkmaltopografie entweder explizit einem der beiden Brüder Hugo oder Alfred zugewiesen oder pauschal ihrer gemeinsamen Baufirma „Gebr. Große“, die aus der Übernahme des väterlichen Baugeschäfts von Moritz Große entstand.

Hugo Große[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1867/1868: Villa Louise in Kötzschenbroda, Meißner Straße 289
  • 1891–1895: Villa Edmund Friedrich Werner in Niederlößnitz, Hohe Straße 38 (Entwurf: Adolf Neumann)
  • 1895: Mietvilla Heinrich-Zille-Straße 1 in Niederlößnitz (Entwurf Hugo Große zugewiesen)
  • 1895: Mietvilla Hugo Große in Niederlößnitz, Thomas-Mann-Straße 4 (Wohnsitz von Hugo Große)
  • 1896/1897: Villa Garke in Niederlößnitz, Thomas-Mann-Straße 6
  • 1897–1899: Villa Moritzburger Straße 60 in Niederlößnitz
  • 1898: Anbau an die Villa Spiro spero in Niederlößnitz, Hohe Straße 35
  • 1898: Mietvilla Zillerstraße 23 in Niederlößnitz
  • 1898/1899: Villa Amicitiae in Niederlößnitz, Moritzburger Straße 50
  • 1898/1899: Villa Moritzburger Straße 52 in Niederlößnitz
  • 1899: Villa Ehrgott Wagner in Niederlößnitz, Moritzburger Straße 59
  • 1899/1900: Villa Moritzburger Straße 54 in Niederlößnitz
  • 1899/1900: Mietshaus Dr.-Külz-Straße 21 in Niederlößnitz
  • 1900/1901: Villa Makarenkostraße 5 in Niederlößnitz
  • 1901: Rückwärtiger Dachausbau Villa Nordstraße 4 in Niederlößnitz
  • 1903: Mietshaus Curt Pönitzsch in Wahnsdorf, Lößnitzgrundstraße 49 (Erstentwurf von Alfred Große verworfen)

Alfred Große[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1870: Pferdestall Villa Meißner Straße 244 in Kötzschenbroda
  • 1886–1888: Villa Eduard Adolf Böhland in Naundorf, Meißner Straße 317
  • nach 1897: Anbau Villa Garke in Niederlößnitz, Thomas-Mann-Straße 6
  • 1898: Erweiterung Wohn- und Gaststättengebäude Wilhelm Hermann Kühn in Kötzschenbroda-Oberort, Moritzburger Straße 91
  • 1898/1899: Mietshaus Hugo Alfred Schöne in Kötzschenbroda, Hermann-Ilgen-Straße 3
  • 1898/1899: Wohn- und Geschäftshaus Gustav Adolf Buschmeyer in Kötzschenbroda-Oberort, Moritzburger Straße 89
  • 1899: Landhaus Marie Bödewig in Naundorf, Kottenleite 22
  • 1900: Mietvilla Albin Leibelt in Kötzschenbroda-Oberort, Moritzburger Straße 57
  • 1901: Mietvilla Gustav Paul Tronicke in Naundorf, Auf den Scherzen 3
  • 1901: Volksschulgebäude Oberkötzschenbroda in Kötzschenbroda-Oberort, Neuländer Straße 34
  • 1902: Neubau Wohnhaus Altkötzschenbroda 47 in Kötzschenbroda
  • 1903: Verworfener Erstentwurf Mietshaus Curt Pönitzsch in Wahnsdorf, Lößnitzgrundstraße 49 (Zweitentwurf von Hugo Große realisiert)
  • 1903: Wohn- und Geschäftshaus Karl-Marx-Straße 2 in Alt-Radebeul, Karl-Marx-Straße 2 (verworfener Erstentwurf: Adolf Neumann)
  • 1903/1904: Mietshaus Karl August Schröter in Kötzschenbroda, Uferstraße 2a
  • 1904: Pferdestall (Remisengebäude, heute Heinrich-Heine-Straße 11a) Villa Lina in Niederlößnitz, Horst-Viedt-Straße 3 (Entwurf: Adolf Neumann)
Apotheke zu Kötzschenbroda
Bismarckturm von der Nordseite, 1907

Gebr. Große[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1880: Entwurf Villa Ledenweg 21 in Niederlößnitz (Entwurf Gebr. Große zugewiesen)
  • 1880: Aufstockung Nebengebäude Wohnhaus Uferstraße 8 in Kötzschenbroda (Gebr. Große zugewiesen)
  • 1890: Linoleum-Haus Rau in Kötzschenbroda, Moritzburger Straße 4 (Gebr. Große zugewiesen, Wohnhaus F. A. Bernhard Große)
  • 1892: Villa Spiro spero in Niederlößnitz, Hohe Straße 35
  • 1895–1897: Realisierung Villa Carl Friedrich Otto Teichmann in Niederlößnitz, Obere Bergstraße 12 (Entwurf: Architekt Löser, Dresden)
Mietvilla Rennerbergstraße 9
Johanneskapelle vom nördlichen Steilhang aus fotografiert
Amtsgerichtsgebäude in Kötzschenbroda, heute Schule
  • 1896: Wohnhaus Julius Richard Lotter in Naundorf, Meißner Straße 333
  • 1896/1897: Mietshaus Otto Kirsten in Kötzschenbroda, Uferstraße 17a
  • 1896/1897: Entwurf Villa Gradsteg 44 in Niederlößnitz
  • 1896/1897: Mietvilla Humboldtstraße 5 in Niederlößnitz
  • 1896/1897: Mietvilla Humboldtstraße 7 in Niederlößnitz
  • 1896/1897: Aufstockung Wohnhaus Uferstraße 8 in Kötzschenbroda
  • 1896–1898: Entwurf Mietvilla Blumenstraße 19 in Niederlößnitz
  • 1896–1901: Entwurf Villa Relly in Niederlößnitz, Blumenstraße 12
  • 1897: Umbau Oberschänke in Kötzschenbroda, Altkötzschenbroda 39 (1869 durch Braumeister Julius Große erworben, bis 1965 in Familienbesitz)
  • 1897: Villa Hohe Straße 33 in Kötzschenbroda
  • 1897/1898: Teilrealisierung Villa Jägers Heim in Niederlößnitz, Borstraße 4
  • 1897/1898: Wohn- und Geschäftshaus Heinrich Gustav Tschommler in Kötzschenbroda, Ledenweg 1
  • 1897/1898: Mietvilla Robert-Koch-Straße 3 in Niederlößnitz
  • 1898/1899: ehemaliges Rathaus Coswig, Hauptstraße 18/20 (Denkmal?)[6]
  • 1899: Entwurf Villa Brésil in Niederlößnitz, Blumenstraße 16
  • 1899/1900: Entwurf Mietvilla Winzerstraße 2 in Niederlößnitz (Gebr. Große zugewiesen)
  • 1901: Mietvilla Carl August Böhmer in Niederlößnitz, Rennerbergstraße 7
  • 1901: Mietvilla Rennerbergstraße 9 in Niederlößnitz (später Wohnsitz des Chemikers Walter König)
  • 1902: Wiederaufbau Scheune Dreiseithof Altnaundorf 34 in Naundorf (nach Brandschaden)
  • 1902/1903: zurückgezogener Erstentwurf Mietshaus Franz Hahn in Kötzschenbroda, Hermann-Ilgen-Straße 46 (Zweitentwurf: Gebrüder Kießling)
  • 1903: Wiederaufbau Scheune und Teilwiederaufbau Wohnstallhaus Dreiseithof Altnaundorf 35 in Naundorf (nach Brandschaden)
  • 1904: Bauleitung und Realisierung Grundschule Kötzschenbroda, Harmoniestraße 7 (Entwurf: Gebrüder Kießling)
  • 1904: Umbauten Wohnhaus Uferstraße 6 in Kötzschenbroda
  • 1905: Volksschule in Naundorf, heute Radebeul, Bertheltstraße 10 (Ausführung, Entwurf: Gebrüder Kießling)
  • 1907/1908: Johanneskapelle Naundorf-Zitzschewig (Entwurf: Woldemar Kandler)
  • 1908–1910: Amtsgericht Kötzschenbroda, Wilhelm-Eichler-Straße 13/13a

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Liste Studierender von Technischer Bildungsanstalt (TBA) / Polytechnischer Schule (PS)/ Polytechnikum Dresden (PT) für den Zeitraum (1828-) 1836–1887 -G-
  2. Dietrich Lohse: Zeichen zwischen Kunst und Kommerz. In: Radebeuler Monatshefte e.V. (Hrsg.): Vorschau & Rückblick; Monatsheft für Radebeul und Umgebung. November 2013 (vorschau-rueckblick.de).
  3. a b Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
  4. Petra Hamann: Sanitätsrat Dr. med. Reginald H. Pierson; Zum 100. Todestag einer Coswiger Persönlichkeit von überregionaler Bedeutung: Teil 3: Die Heilanstalt „Lindenhof“ – Piersons Vermächtnis. In: Aus dem Coswiger Stadtarchiv. Stadtarchiv Coswig, 21. September 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Januar 2016; abgerufen am 7. Juli 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.coswig.de
  5. Barbara Bechter, Wiebke Fastenrath u. a. (Bearb.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen I, Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 730–739.
  6. Petra Hamann: Hauptstraße 18/20 – eine stadtbekannte Adresse. In: Aus dem Coswiger Stadtarchiv. Stadtarchiv Coswig, 18. Mai 2000, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Januar 2016; abgerufen am 7. Juli 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.coswig.de