Alfred Köpf

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Alfred Köpf (* 21. März 1928 in Eschach[1]) ist ein deutscher Unternehmer und Kommunalpolitiker.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Köpf stammt aus einer alteingesessenen Bürgerfamilie und wurde als ältestes von drei Geschwistern geboren. Nach der 8-jährigen Volksschule begann er von 1942 bis zum 30. November 1944 eine Schreinerlehre mit erfolgreichem Abschluss als Schreinergeselle und schwäbischer sowie bayerischer Landessieger im Schreiner-Handwerk. Vom 1. Dezember 1944 bis zum 2. Mai 1945 wurde er zum Reichsarbeitsdienst/Fronteinsatz eingezogen. Ab diesem Datum geriet er bis November 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Am 6. Mai 1955 legte er die Meisterprüfung im Schreinerhandwerk ab. Bereits im Herbst 1953 begann er mit der Errichtung seines eigenen Hauses mit integrierter Werkstatt. Seit 23. Oktober 1954 ist er mit seiner Frau Franziska verheiratet. Er hat drei Töchter und einen Sohn. Als selbständiger Schreinerbetrieb wurde er am 1. Januar 1955 in die Handwerksrolle des schwäbischen Handwerks eingetragen. In den Jahren der Selbständigkeit beschäftigte er bis zu 15 Schreinergesellen und bildete über 170 Lehrlinge im Schreinerberuf aus. 30 Jahre lang war er ehrenamtlicher Obermeister der Schreiner-Innung Füssen und Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft Füssen-Marktoberdorf. In dieser Zeit setzte er sich für die kommunalen Belange seiner Heimatstadt Füssen und für das Handwerk ein. Insbesondere der Schulstandort der Staatliche Berufsschule Füssen wurde durch seine Initiative zur ständigen Einrichtung.

Kommunalpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1965 war sein Parteieintritt in die CSU Bayern. Kommunale Aktivitäten folgten als CSU-Stadtrat der Stadt Füssen und CSU-Kreisrat im Kreistag des Landkreises Ostallgäu. Von 1966 bis 2009 war er Stadtrat der Stadt Füssen, davon 18 Jahre Fraktionsvorsitzender der CSU Füssen und periodenweise Ortsvorsitzender der CSU Füssen.

Kreisvorsitzender der CSU-Arbeitsgemeinschaft Mittelstand (AGM) im Landkreis Ostallgäu sowie Landesvorstandsmitglied war er von 1968 bis 1986. Von 1972 bis 1990 war Köpf Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Stadtrat Füssen und danach bis 2002 Verkehrsreferent. Er war Delegierter im Landesparteitag der CSU Bayern (1972 bis 1992) und Mitglied des Kreistages Ostallgäu (1978 bis 1996), dort tätig im Kreis-, Krankenhaus- und Sportausschuss. Von 1974 bis 1992 war er stellvertretender Kreisvorsitzender des CSU Ostallgäu und von 1978 bis zur Fusion 2002 zur Sparkasse Allgäu amtierte Köpf als Verwaltungs- und Verbandsrat der Sparkasse Ostallgäu.

Kobeltunnel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1967 war er Initiator eines neuen Grenzübergangs nach Österreich mit einem Tunnel durch den Kobel, einen Berg südlich von Füssen. Mit diesem zusätzlichen Grenzübergang zwischen Lindau und Kiefersfelden sollte der Anschluss an das internationale Nord-Süd-Verkehrswegenetz im Zuge der BAB 7 von Flensburg nach Mailand vollendet werden. Am 23. November 1995 erfolgte der Tunnelanschlag durch den Kobel. Die Eröffnung des Grenztunnels ins benachbarte Tirol war am 24. Juli 1999.

Mitgliedschaft in Vereinen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1946 ist Köpf Mitglied beim EV Füssen, davon war er 12 Jahre Vorstandsmitglied. Von 1946 bis 1968 war er aktiver Spieler des Eishockeyvereins. 1968 gründete er die „Old-Stars“ EV Füssen und war bis 2002 aktiver Spieler und Coach. 1975 war er Gründer der Curling-Abteilung des EV Füssen. Seit 1956 ist Köpf Mitglied im Segelclub Füssen und war aktiver Segler mit Teilnahme an internationalen Segel-Regatten. 1977 war er Bauherr, Geschäftsführer und Mitgesellschafter der Tennishalle Füssen, zur Aufwertung des Tourismus Füssen und der Infrastruktur.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1972 Goldene Ehrennadel mit Brillanten des EV Füssen
  • 1977 Goldene Ehrennadel der Freiwilligen Feuerwehr Füssen
  • 1982 Goldene Ehrennadel der Freiwilligen Feuerwehr Bayern
  • 1982 Goldene Ehrennadel des Fachverbandes des Bay. Schreinerhandwerks
  • 1982 Silberne Ehrennadel des Schwäbischen Handwerks
  • 1985 Goldener Meisterbrief des Schwäbischen Handwerks
  • 1986 Goldene Ehrennadel des Schwäbischen Handwerks
  • 1994 Ehrenteller des Schwäbischen Handwerks
  • 1989 Bundesverdienstkreuz am Bande
  • 1996 Kommunale Ehrenmedaille des Landkreises Ostallgäu
  • 1997 Verdienstmedaille des Bayerischen Innenministeriums
  • 1998 Goldener Ehrenring der Stadt Füssen
  • 2009 Bundesverdienstkreuz I. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • 2009 Ehrenurkunde des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer als Gründungsmitglied (1979) AGM Bayern (heute MTV)
  • 2010 Ehrenbürgerschaft der Stadt Füssen[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfed Köpf wird Ehrenbürger der Stadt Füssen. Stadt Füssen, archiviert vom Original am 10. Juni 2020; (Rede zur Ehrenbürgerschaft am 13. Januar 2010 vom Ersten Bürgermeister Paul Iacob).
  • Jahresbericht 2009 des Landratsamtes Ostallgäu. Archiviert vom Original am 27. August 2013;.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lars Peter Schwarz: Eiserne Liebe. Alfred & Franziska Köpf feiern „Eiserne Hochzeit“. In: www.fuessenaktuell.de. 1. November 2019, abgerufen am 3. Juni 2022.
  2. Füssens Ehrenbürger Alfred Köpf feiert 90. Geburtstag. In: kreisbote.de. 24. März 2018, abgerufen am 10. November 2023.