Alfred Schild (Architekt)

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Kleinmachnow, Karl-Marx-Straße 72, Wohn- und Atelierhaus Alfred Schild
Frankfurt am Main, Unitarische Weihehalle, 1960
Gießen, Petruskirche, 1962

Alfred Schild (* 6. Januar 1905 in Berlin; † 23. April 1996 in Bad Salzhausen) war ein deutscher Architekt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Ausbildung begann Schild 1919 beim Berliner Architekten und Burgenforscher Bodo Ebhardt.[1] Nach dem Abschluss an der Berliner Baugewerkeschule arbeitete Schild Mitte der 1920er Jahre in der Planungsabteilung der Sommerfeld-Firmengruppe des Bauunternehmers Adolf Sommerfeld, zunächst als Mitarbeiter von Fred Forbat, von 1928 bis 1936 als Chefarchitekt. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Schild im Berliner Umland vorwiegend im Siedlungsbau für Sommerfeld sowie als selbständiger Architekt tätig. Auch die von Sommerfeld geplante, aber nicht realisierte Berliner U-Bahn-Erweiterung über Mexikoplatz bis Kleinmachnow plante Schild. Auch für Grafiken und Gesamtkonzept der 1931/32 eröffneten Ladenpassagen des U-Bahnhofs Onkel Toms Hütte zeichnete er verantwortlich.[2] Nach Kriegsende eröffnete Alfred Schild in Frankfurt am Main ein eigenes Architekturbüro. Im südhessischen Raum hinterließ er Profan- und Kirchenbauten im Stil einer gemäßigten Nachkriegsmoderne. Seine DGK-Bank war einer der ersten Bauten des Frankfurter Bankenviertels; er wurde 1957 um einen Anbau ergänzt und 2011 abgerissen. Andere seiner Bauten – wie die Unitarische Weihehalle (ebenfalls in Frankfurt am Main) – stehen heute unter Denkmalschutz.

Bauten (in Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1928–1936 Siedlungsplanung für Kleinmachnow bei Berlin
  • 1930: Eigenes Wohnhaus in Kleinmachnow, heute Karl-Marx-Straße
  • 1937/1938: Werkswohnungen, Bielenbergstraße 16–36, Kiel-Gaarden[3]
  • 1951: Deutsche Genossenschaftskasse (DGK Bank, später DZ-Bank) in Frankfurt am Main-Innenstadt, Anbau 1957 (2011 beide abgerissen)[4]
  • 1956: Wiederaufbau der evangelischen Erlöserkirche in Frankfurt am Main-Oberrad (mit Fenstergestaltung)
  • 1959–1964 Demonstrativbauvorhaben für die GAGFAH in Berlin-Reinickendorf mit Georg Lichtfuß
  • 1960: Unitarische Weihehalle in Frankfurt am Main-Innenstadt
  • 1962: evangelische Petruskirche in Gießen[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karin Berkemann: Nachkriegskirchen in Frankfurt am Main (1945–76) (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen, Band 51). Theiss, Stuttgart 2013 (zugleich Dissertation, Neuendettelsau, 2012).
  • Celina Kress: Adolf Sommerfeld – Andrew Sommerfield. Bauen für Berlin 1910–1970. Berlin 2011.
  • Nicola Bröcker: Kleinmachnow bei Berlin. Wohnen zwischen Stadt und Land 1920–1945. Berlin 2010.
  • Nicola Bröcker, Celina Kress: Südwestlich siedeln. Kleinmachnow bei Berlin. Von der Villenkolonie zur Bürgerhaussiedlung. 2. Auflage. Berlin 2006.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. biografische Daten und weitere Nachweise bei: Celina Kress: Adolf Sommerfeld – Andrew Sommerfeld, S. 11.
  2. vgl. Celina Kress: Zwischen Bauhaus und Bürgerhaus – Die Projekte des Berliner Bauunternehmers Adolf Sommerfeld. Zur Kontinuität suburbaner Stadtproduktion und rationellen Bauens in Deutschland 1910–1970. Diss. TU-Berlin, 2008, S. 109.
  3. Helmut Weihsmann: Bauen unterm Hakenkreuz. Wien 1998, S. 569.
  4. Dieter Bartetzko: Abschied vom schönen Gestern. In: FAZ.net. 27. Januar 2011, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  5. http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/cgi-bin/mapwalk.pl?obj=61766&event=Query.Details