Alfred Talke

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Alfred Talke Logistic Services

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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1947
Sitz Hürth, Deutschland
Leitung Alfred Talke, Christoph Grunert, Markus Glöckler
Mitarbeiterzahl ca. 4.500 (Gruppe)[1]
Umsatz 170 Mio. Euro (GmbH & Co. KG) / 326 Mio. Euro (Gruppe)[1][2]
Branche Chemielogistik
Website www.talke.com
Stand: 31. Dezember 2020

Die Alfred Talke GmbH & Co. KG (Eigenschreibweise: ALFRED TALKE) ist ein international tätiges Logistikunternehmen für die chemische Industrie. Ihr Angebot umfasst den Transport, die Lagerung und den Umschlag aller in der Chemieindustrie gängigen Stoffe sowie von Lebens- und Futtermittelzusatzstoffen, weiterhin die Analyse und Optimierung logistischer Strukturen, Prozesse und Einrichtungen sowie Planung und Bau von Logistikanlagen. Der Hauptsitz befindet sich in Hürth bei Köln.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alfred Talke senior gründete das Unternehmen im Jahr 1947 im südlich von Köln gelegenen Hürth als Transporteur von Braunkohle. 1952 entstand als Eigenentwicklung der erste eigene Lkw für Säuren und Laugen. Von da an richtete das Unternehmen seine Tätigkeiten auf den Transport dieser flüssigen Chemikalien aus. Da das Firmengelände im Zentrum von Hürth ausgelastet und eine Expansion nicht möglich war, entstand bis 1973 ein neuer Firmensitz in Kalscheuren, das 1978 nach Hürth eingemeindet wurde. Bereits 1972 entstand eine zweite Niederlassung in Stade, motiviert durch die gleichzeitige Errichtung eines neuen Werkes von Dow Chemical, für das Talke die Logistikdienstleistungen übernahm. 1974 wurde in Ludwigshafen am Stammsitz der BASF ein neues Logistikzentrum mit einer Hochsiloanlage in Betrieb genommen. Neben Hürth, Ludwigshafen und einer weiteren Niederlassung in Düsseldorf ergänzt 1975 ein Logistikzentrum am für die chemische Industrie im Rheinland bedeutenden Hafen in Köln-Niehl die Präsenz des Unternehmens am Rhein.[3] Weitere Standorte in Belgien und den Niederlanden folgten Ende der 80er Jahre. Mit dem Fall der Mauer expandierte das Unternehmen ab Beginn der 1990er Jahre weiter – mit dem Zukauf der in Grimmen ansässigen SpeziTrans sowie der Eröffnung eines Standortes in Schwarzheide. 2003 nahm das Unternehmen den Betrieb im Saudi-arabischen Al-Jubail auf. In einer schrittweisen Expansion auf der Arabischen Halbinsel baute Talke seine Präsenz auf den Oman, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Bahrain aus. Seit 2015 ist das Unternehmen auch in den USA aktiv.

Im Jahr 2021 war Alfred Talke weltweit an 70 Standorten mit etwa 4600 Mitarbeitern präsent. Zu den Projekten des Unternehmens in Deutschland im Jahr 2022 gehört die deutliche Erweiterung der Lagerkapazitäten in Schwarzheide von bisher 2 ha um weitere 3 ha Lagerfläche, wofür bereits Flächen angekauft wurden.[4]

Firmengründer Alfred Talke senior war bis zu seinem Tod 1989 in der Unternehmensführung aktiv. Zu diesem Zeitpunkt waren seine Söhne Armin (* 1943) und Norbert Talke (* 1948) bereits seit 1968 bzw. 1975 fest in das Unternehmen eingebunden. Beide gehörten von 1990 bis 2018 der Geschäftsleitung an und sind seither Mitglieder des Unternehmensbeirats. In dritter Generation traten 2002 Alfred Talke junior (* 1974) und 2010 Armin F. Talke (* 1984) in das Familienunternehmen ein. Alfred Talke junior gehört seit 2007 der Geschäftsleitung an, der er seit 2012 vorsteht. Armin F. Talke ist als Chief Business Development Officer und Vice President der US-amerikanischen Tochtergesellschaft für den Ausbau des US-Geschäfts verantwortlich.[5]

Unternehmensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Geschäftsjahr 2020 betrug die Anzahl der Beschäftigten der Alfred Talke GmbH & Co. KG im Durchschnitt 1.482 Arbeitnehmer einschließlich Aushilfen. In der Unternehmensgruppe (einschließlich Joint Ventures) sind ca. 4.500 Arbeitnehmer beschäftigt. Für das Geschäftsjahr 2020 wies die ALFRED TALKE GmbH & Co. KG einen Umsatz von 170 Millionen Euro aus. Das Konzerneigenkapital belief sich Ende 2019 auf etwa 40 Millionen Euro. Ende 2020 umfassten die Buchwerte der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 21,5 Millionen Euro. Deren Geschäftserfolg spiegelt sich im Konzernabschluss im Finanzergebnis wider, das seit 2014 von 40.000 bis auf 2,58 Millionen Euro gestiegen ist.[1][2]

Geschäftsfelder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Transport: Dieser Geschäftsbereich bietet Transportdienstleistungen für Stoffe in allen Aggregatzuständen: fest, flüssig und gasförmig – in jeder Gebindegröße vom Kanister oder Sack auf einer Palette bis zum Transporttank oder -silo. Darüber hinaus ist Talke anerkannter Entsorgungsfachbetrieb.
  • Logistics: Im Geschäftsbereich Logistics bietet Talke neben der Lagerung aller zum Transport akzeptierten Stoffe für viele Materialien auch das Abfüllen, Umfüllen, Mischen oder Sieben.
  • Logistic Solutions: Mit diesem Bereich bietet Talke logistikspezifische Beratung und Optimierung sowie die Planung und bauliche Umsetzung neuer Logistikanlagen oder Erneuerungen oder Erweiterungen davon.
  • Technical Services: Der Geschäftsbereich Technical Services umfasst alle Equipment bezogenen Leistungen für die in der Chemielogistik sehr spezifische Ausstattung. Dies sind die Tank- und Siloinnenreinigung, Reparaturen und Umbauten, Prüfung und Abnahme sowie Produktabsaugung.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Bilanzcheck Alfred Talke: Mehr Sein als Schein. In: Deutsche Verkehrs-Zeitung. 15. Februar 2022, abgerufen am 21. Februar 2022.
  2. a b c Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 der ALFRED TALKE GmbH & Co. KG, bundesanzeiger.de, 30. November 2021.
  3. 75 JAHRE ALFRED TALKE: AUF NACH KALSCHEUREN 1968 – 1975. In: Pressemeldung. Alfred Talke GmbH & Co. KG, 25. April 2022, abgerufen am 11. Mai 2022.
  4. Torsten Richter-Zippack: Schwarzheider Logistiker will sich vergrößern. in: Lausitzer Rundschau-Senftenberg, 20. November 2021, S. 17 LOKALES
  5. Die Familie Talke im Unternehmen. (PDF; 10,2 MB) In: Kundenmagazin Blue Scope. Talke-Gruppe, Oktober 2018, S. 31, abgerufen am 11. Mai 2022.