Alfred Zeisler

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Alfred Zeisler, im Jahr 1945

Henry Alfred Zeisler (* 26. September 1892 in Chicago, Illinois, USA; † 1. März 1985 in Camano Island, USA) war ein deutscher Schauspieler, Filmproduzent und Regisseur, der zur Stummfilmzeit begann, an Filmen mitzuwirken.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Henry Alfred Zeisler wurde als Sohn des Schauspielers Moritz Zeisler geboren, er war jüdisch-deutscher Abstammung.[1] Anfangs war er Darsteller/Tänzer beim Königlichen Schauspielhaus in Berlin und später dem Deutschen Landestheater zu Prag. Auf Anraten Erich Pommers versuchte er sein Glück beim Film;[2] sein erster Arbeitgeber war Fritz Lang,[3] seine erste Filmerfahrung sammelte er mit Langs 1921 gedrehten Film Der müde Tod, in der er erstmals am Set als Regieassistent verweilen durfte. Er verfasste 1923 sein erstes Drehbuch zu dem Film Rivalen, drehte später seinen ersten Film Hinter der Kulissen der Reichspost (1925) und stand erstmals in dem Film Die Carmen von St. Pauli vor der Kamera. Am Anfang der 1930er Jahre galt er als einer der maßgebenden Regisseure/Produzenten der Deutschen Filmindustrie. Wegen der NS-Politik sah er sich 1935 gezwungen, Deutschland zu verlassen. 1936 übersiedelte er nach London und 1939 weiter nach Hollywood, wo er sich, geboren in Chicago, ohne Hindernis ansiedeln konnte. Seine Ehefrau folgte ihn das nächste Jahr.

Zu seinen bekanntesten Filmen als Regisseur zählen vor allem Der Schuss im Tonfilmatelier (1930), Strich durch die Rechnung (1932) mit Heinz Rühmann, Schuss im Morgengrauen (1932), Der Stern von Valencia (1933) Crime Over London (1936), The Amazing Quest of Ernest Bliss (1936) und Fear (1946).

Als Produzent erstellte er Filme wie Die blonde Nachtigall (1930), Der Tiger (1930), Schuss im Morgengrauen (1932), Viktor und Viktoria (1933), Gold (1934) und The Amazing Quest of Ernest Bliss (1936). Februar 1943 spielte er auf Broadway in The Barber Had Two Sons.[4] Als Filmdarsteller spielte er in Bird of Paradise (1951) What Price Glory (1952) und The Desert Rats (1953).

Alfred Zeisler war von 1934 bis 1940 mit der Schauspielerin Lien Deyers verheiratet.

Beschlagnahmte Villa durch die Nationalsozialisten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der jüdische Filmproduzent und Regisseur Alfred Zeisler mit seiner Ehefrau Lien Deyers aufgrund drohender Verhaftung ins Ausland geflüchtet war, erwarb Marika Rökk dessen von den Nationalsozialisten beschlagnahmte Villa in Potsdam-Babelsberg und zog dort mit ihrem Ehemann Georg Jacoby ein. Der 1985 verstorbene Zeisler hatte nach eigenen Angaben „keinen Pfennig“ für die Villa erhalten. Rökk stellte nach der Wende einen Restitutionsantrag und schaltete einen Anwalt ein, um zu verhindern, dass die Villa der Jewish Claims Conference zugesprochen wird.[5]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kay Weniger: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …“. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. Acabus Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8.
  2. Een Productie-Leider Vertelt – Alfred Zeisler, die de groote Ufa-films „F.P. I antwoordt niet“ en „Goud“ vervaardigde, geinterviewd. In: Bredasche courant. Nr. 187. Breda 16. August 1934, S. 7, Sp. 2+3, urn:nbn:nl:MMSAB03:000069772:mpeg21:p007 (niederländisch).
  3. Patrick McGilligan: Fritz Lang: The Nature of the Beast
  4. Gayden in der Internet Broadway Database, abgerufen am 21. März 2020 (englisch)
  5. Immobilien: Villenkampf in Babelsberg. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1996 (online).
  6. Punks Arrives from America (1935) – Full Cast & Crew. In: Internet Movie Database. Abgerufen am 21. März 2020 (englisch).