Allacher Forst

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Allacher Forst

Der Allacher Forst ist ein Wald im Norden Münchens, im Stadtbezirk Allach-Untermenzing. Er ist Teil der fast 150 Hektar umfassenden Allacher Lohe.[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Allacher Forst befindet sich nördlich des München Nord Rangierbahnhofs zwischen den Münchner Stadtteilen Allach und Ludwigsfeld sowie Karlsfeld, einer Gemeinde des Landkreises Dachau.[2]

Landschaftssee
Hirschkäfer

Ökosystem Allacher Forst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Allacher Forst ist mit über 1 km² Fläche ein Überrest des einstigen Lohwaldgürtels im Münchner Norden. Hier finden sich neben alten Linden und Eichen auch Bergahorn, Fichten, Bergulmen, Föhren und Eschen. Im Frühjahr blühen hier zahlreiche Blumenarten – darunter Lungenkraut, Schlüsselblumen oder Buschwindröschen. Darüber hinaus finden sich im Allacher Forst mehr als 300 unterschiedliche Pilzarten.[2] In der Allacher Lohe ist einer der drei in Bayern verbliebenen Standorte des Holzapfels (Malus sylvestris).[3] Im ihm leben auch seltene, teils vom Aussterben bedrohte Käfernarten wie der Juchtenkäfer, der Hirschkäfer, der Stachelkäfer und der Längliche Fadensaftkäfer.[4]

Am Südrand des Allacher Forst wurde 1991 der München Nord Rangierbahnhof errichtet – ein großer Verschiebe- und Containerbahnhof. Dies führte zu Kritik von Naturschützern. 174 Hektar Biotopfläche wurden vernichtet. Hier werden auf einem 5 km langen und 500 m breiten Areal mit 356 Weichen und über 120 km Gleisen jeden Tag bis zu 4000 Eisenbahnwagen abgefertigt.[2] Der Allacher Forst ist ein inzwischen so seltener Auwald, dass nach massiven Protesten aus der Bevölkerung und der Fachkreise die A99-Autobahnring München Nordwest im sogenannten „Tunnel Allach“ den Allacher Forst unterfährt.

In ihm liegt der Landschaftssee Allacher Lohe sowie ein Waldklassenzimmer.

Der Allacher Forst ist als Naturschutzgebiet (NSG-00573.01, WDPA ID: 318087) und der nordwestliche Teil auch als Landschaftsschutzgebiet (LSG-00120.06, WDPA ID: 395563) ausgewiesen. Des Weiteren ist der Allacher Forst zusammen mit der sich südlich befindenden Angerlohe als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet Nr. 7734-302) für den europäischen Biotopverbund an die Europäische Union gemeldet.[5]

Der Allacher Forst ist Teil des Münchner Grüngürtels.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Allacher Lohe – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivierte Kopie (Memento vom 3. Juni 2020 im Internet Archive)
  2. a b c Allacher Forst auf dem Online-Reiseführer onlinereisefuehrer.de
  3. Thomas Anlauf: München: Seltener Wildapfel mitten in der Stadt. In: sueddeutsche.de. 29. Januar 2020, abgerufen am 28. Januar 2024.
  4. Thomas Anlauf: Naturschutz - Käfer gegen Münchner Verkehrsprojekt. In: sueddeutsche.de. 16. Januar 2019, abgerufen am 28. Januar 2024.
  5. http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Natur-Landschafts-Baumschutz/Landschaftsschutzgebiete/LSG_Angerlohe.html

Koordinaten: 48° 12′ 22″ N, 11° 28′ 27″ O