Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Allunionsausstellung)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wostok vor Kosmospavillon, Juli 1968
Der Brunnen der Völkerfreundschaft
Kosmospavillon mit Sputnik 1, Juli 1968
Allunionsausstellung mit Kosmospavillon im Jahre 1980.
Kosmospavillon (Eingang), 1980

Die Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft (russisch ВДНХ WDNCh [Aussprache/?] – russisch Выставка достижений народного хозяйства Wystawka dostischeni narodnogo chosjajstwa; 1992–2014 Allrussisches Ausstellungszentrum) befindet sich in Moskau am Prospekt Mira unweit der nach dem Ausstellungsgelände benannten Metrostation WDNCh. Das weitläufige Gelände erstreckt sich über 211 Hektar.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leistungsschau der UdSSR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gelände mit einer Reihe thematischer Pavillons wurde 1923 als Allrussische Landwirtschaftsausstellung (1939 All-Unions-Landwirtschaftsausstellung (WSChW)) angelegt und war zunächst bis 1941 in Betrieb. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Ausstellung geschlossen und konnte mit rekonstruierten und neu errichteten Pavillons zum 1. August 1954 wiedereröffnet werden, wiederum als Landwirtschaftsausstellung.[1]

Zur Saison 1959 ging die Landwirtschaftsausstellung auf erweiterter Fläche in der Ausstellung der Volkswirtschaftlichen Errungenschaften der UdSSR (WDNCh, russ. Выставка достижений народного хозяйства СССР) auf. Sie war als Schau der Errungenschaften des Sozialismus gedacht und galt in der Sowjetunion als Vorzeigeobjekt, das die Leistungsstärke der sowjetischen Planwirtschaft demonstrierte.

In etwa einhundert zum Teil aufwändig gestalteten Pavillons befanden sich Ausstellungsstücke aus mehreren Regionen und Ländern, aber auch zu verschiedenen Gebieten der Volkswirtschaft. Besondere Bekanntheit errang der Pavillon zur Weltraumfahrt. Hier konnten Exemplare des Sputnik-Satelliten, Trainingsgeräte zur Vorbereitung der Kosmonauten, Raumanzüge und Teile der Sojus-Raketen besichtigt werden.

Nach der Perestroika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Auflösung der Sowjetunion wurden die Pavillons ausgeräumt und als Marktfläche vermietet – bei den Moskauern stand WDNCh lange Zeit vor allem für den Einkauf von Unterhaltungselektronik. Sie wurde in eine Offene Aktiengesellschaft (OAO) umgewandelt und erhielt 1992 den Namen Allrussisches Ausstellungszentrum (WWZ, russ. ВВЦ – Всероссийский выставочный центр). Die Metrostation WDNCh wurde jedoch nicht umbenannt.

Ab 2005 wurde das WWZ als Messeplatz ausgebaut. Es beherbergte Fach- und Publikumsmessen, u. a. die Internationale Handwerksmesse (2006) in deutscher Kooperation. Das Gelände wurde auch weiterhin als Erholungspark sowie für Kultur-, Vergnügungs- und Sportveranstaltungen genutzt. Es zieht jährlich zirka 20 Millionen Besucher an.[2]

Auf dem Ausstellungsgelände bzw. in seiner unmittelbaren Nähe befinden sich außerdem:

Anfang 2014 übernahm die Stadt Moskau alle Anteile der OAO WWZ. Auf Anregung des Moskauer Bürgermeisters fand eine Online-Umfrage statt, bei der mehr als 90 % der teilnehmenden Moskauer für eine Rückkehr zum vorherigen Namen stimmten. Das Ausstellungsgelände wurde daraufhin am 14. Mai 2014 in WDNCh zurückbenannt.[3] Ende Juli 2014 wurde der Botanische Nikolai-Zizin-Garten und der Ostankino-Park am Fernsehturm Ostankino in den WDNCh-Komplex eingegliedert.[4] Die Renovierung der Länder-Pavillons fand unter Mitwirkung der nunmehr unabhängigen Staaten statt. Viele der Pavillons waren nur für den Sommerbetrieb und ohne Heizungen erbaut worden und wurden aufwändig restauriert.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Allrussisches Ausstellungszentrum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ilse Müller-von Werder (Bearb.): Moskau, Leningrad mit Kiew, Odessa, der Krim und den Badeorten am Schwarzen Meer. Polyglott-Verlag, München, 9. Aufl. 1988/1989, ISBN 3-493-60062-3, S. 162–163.
  2. http://www.vvcentre.ru/about/history/1992/
  3. http://www.interfax-russia.ru/Moscow/main.asp?id=500094 abgerufen am 15. Februar 2015 (russisch)
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 15. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mdz-moskau.eu abgerufen am 15. Februar 2015
  5. Zwei Tage bei VDNH, Nowaja Gaseta, 9. August 2018

Koordinaten: 55° 49′ 47″ N, 37° 37′ 56″ O